Welchen Schulausflug besonders interessant gefunden haben?

vom 24.07.2022, 21:52 Uhr

Bei uns in Bayern geht es nun in die letzte Schulwoche und es ist somit wieder Zeit für den Wandertag bzw. Schulausflug. Dieses Jahr fährt die 8. Klasse meiner Tochter in die nächste Großstadt und sie gehen gemeinsam in den Zoo und dürfen im Anschluss noch zwei Stunden in der Stadt eigenständig shoppen gehen. Für die meisten Schüler der Klasse ein "akzeptables" Ausflugsziel, zumal sie dieses in einer Wahl selbst aussuchen durften.

Meine Tochter erwähnte jedoch gestern, dass sie sich tatsächlich noch einen Ausflug aus der 6. Klasse erinnert, den sie viel interessanter als das Ziel "Zoo" fand. Es ging dabei in ein Erlebnis- und Naturfeld, bei denen die Schüler sowohl aus den verschiedenen Lernbereichen Physik, Chemie und Biologie Experimente durchführen konnten, als auch selbst aus Ton eine Schale basteln durften.

Die Experimente müssen tatsächlich mit so viel Spaß und Spiel aufgebaut gewesen sein, dass die Schüler tatsächlich nicht dass Gefühl hatten, sie würden hier nur etwas lernen müssen. Eine Art "Wasserspielplatz" gab es dort auch, sodass es an diesem heißen Sommertag auch genug Erfrischung gab. Sie wäre da durchaus in der 8. Klasse jetzt gerne nochmal hingefahren.

Ich persönlich verbinde Schulausflüge tatsächlich nur mit "langweiligen" Wandertagen in der Natur, wobei hier das Highlight ein Lagerfeuer mit Würstchen und Stockbrot war, oder irgendwelchen Besuchen in eher uninteressanten Museen der Region. Welchen Schulausflug habt ihr bzw. eure Kinder tatsächlich auch besonders in Erinnerung? Durften die Schüler das Ziel/die Aktivität auch mal selbst aussuchen oder war das immer Sache des Klassenlehrers?

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,00 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich muss schon sagen, dass das Wort Schulausflug bei mir eher dazu führt, dass ich genervt reagiere. Ich mochte das so gar nicht. Zwar gab es mal einen Ausflug in einen Freizeitpark, aber das ist nicht so mein Ding. Sonst haben wir immer nur Stadtführungen gemacht, auch gerne mal zig Mal hintereinander in der selben Stadt und Wanderungen gab es leider auch selten, denn die hätten mir viel Spaß gemacht. Wir hatten auch eher Schnarchnasen als Lehrer, was so Ausflüge angeht. Der Freizeitpark hatte fast ein komplettes Schuljahr betteln gekostet, weswegen ich dann dennoch mit bin, aber gefallen hatte mir das damals nicht.

In der Heimatstadt eine Stadtführung zu machen, war auch eher langweilig. Gerade, wenn man das Ganze dann auch schon mal gehört hat und die Stadt nicht so groß ist, wird das schnell sehr langweilig. Dennoch finde ich es schön, dass die heutigen Generationen sich wohl mehr Mühe mit ihren Schülern geben und die Ausflüge besser werden.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ramones hat geschrieben:Dennoch finde ich es schön, dass die heutigen Generationen sich wohl mehr Mühe mit ihren Schülern geben und die Ausflüge besser werden.

Das bezweifle ich. Meine Kinder machten ihre Schulausflüge ins Kino, in das Bowlingcenter oder eben in einen Freizeitpark. Das war aber deren Wunsch. Meistens konnten sie wählen. Da waren dann auch "pädagogisch wertvolle" oder sportliche Sachen dabei, wie Theater oder Wanderungen, aber die Schüler entschieden sich meistens für Kino oder Bowling. Irgendwann wurde dann Kino von der Lehrerschaft (oder vom Kultusministerium?) nicht mehr anerkannt.

Auf einer der wenigen Wanderungen in der neunten Klasse holte sich mein Jüngster seinen ersten Rausch, weil ein Schüler heimlich eine Vodka Flasche mitgenommen hatte. Das erfuhr ich aber erst Jahre später. Er beschrieb es als einer seiner schönsten Schulausflüge.

Mir selber haben Schulausflüge weniger Spaß gemacht, weil wir oft mit dem Bus in eine Stadt fuhren. Mir wurde im Bus immer schlecht und ich musste darauf achten vorne zu sitzen und immer geradeaus zu schauen. Wir fuhren dann zum Beispiel in den Kölner Zoo oder zur Wuppertaler Schwebebahn. Ein Ausflugsziel, was einigermaßen erstrebenswert war, war eine Wanderung (ohne Busfahrt) zum Höllenfelsen, einem großen Findling, auf dem man herumklettern konnte. Heutzutage wäre das wahrscheinlich nicht erlaubt, weil zu gefährlich.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Bei uns damals in der guten, alten Zeit hieß das noch "Wandertag" und lief zumindest bei mir in der Rangfolge der schulischen Highlights knapp hinter den Bundesjugendspielen und etwa auf einem Level mit diversen Schuljahresend-"Projekttagen".

Sprich, alle Noten standen fest, meistens war es auch damals schon sack heiß in der zweiten Julihälfte (Bayern hat traditionell erst im August Sommerferien, damit die Bauernkinder bei der Ernte helfen können) und irgendwie musste die Zeit totgeschlagen werden, auch wenn Schüler- wie Lehrerschaft die Stunden bis zu den Ferien gezählt haben.

Von daher habe ich keinen Schulausflug in gesteigert positiver Erinnerung. Pädagogisch wertvoll musste er sowieso immer sein (also nix Freizeitpark), selbst beim Schwimmfest im Freibad mussten Wettkämpfe ausgetragen werden (also nix Planschen) und natürlich war das KZ Dachau beeindruckend, hat sich aber in die nicht enden wollende NS-Aufarbeitung im Schulunterricht relativ nahtlos eingereiht.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich kann nicht behaupten, dass sich Lehrer heute mehr Mühe geben. Ich selbst hatte unter anderem den Besuch in einer Kläranlage (Ja, Geruch und Geschmack hängen zusammen und man kann Gerüche schmecken! : :? ), eines Salzbergwerks, eines Dorfs, das einer Talsperre weichen sollte, und einer Bio-Bäckerei zu absolvieren. Dazu dann noch mehr, meist aber weniger interessante Museen wie Bergbau, Naturkunde, Heimat oder Schlösser Beschläge (Auch dafür gibt es Museen, Schließtechnik ist soooo spannend!). Meine Jungs machen ähnliche Erfahrungen.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Meine damaligen Lehrer waren überwiegend weniger motiviert gewesen, für die Schüler einen interessanten oder lehrreichen Schulausflug zu gestalten. Mein Eindruck war, dass die Lehrer hauptsächlich daran interessiert waren, möglichst bald wieder nach Hause zu kommen, weswegen sich die Ausflüge meistens darauf beschränkten, einen Vormittag lang durch die hügelig-bewaldete Landschaft hinter dem Schulzentrum zu wandern.

Der einzige für mich interessante Schulausflug führte uns damals ins Deutsche Museum in München. Da ich schon immer sehr an Technik- und Naturkundemuseen interessiert war, war dieser Ausflug einer der wenigen Highlights, an die ich mich noch erinnern kann.

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» lascar » Beiträge: 4412 » Talkpoints: 782,06 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich mochte die Schneetage immer sehr, aber das zählt wahrscheinlich eher als Sportveranstaltung. Es gab glaube ich auch ein Angebot für Schneewandern, aber die meisten Schüler haben sich für Ski, Snowboard, Schlittschuh oder Schlitten eingetragen.

Ansonsten erinnere ich mich wage an viel langweiliges Zeug. Museen, Schlösser, Wanderung mit anschließendem Grillen, Zoo natürlich auch und so weiter. Interessant wurden Ausflüge erst in der Oberstufe, weil wir dann mit den Kursen die Ausflüge gemacht haben und die sucht man sich ja nach Interessen aus.

Wir haben zum Beispiel mal mit dem Astronomiekurs statt Ausflug eine Nacht auf einer Wiese gecampt und den Himmel beobachtet. Aber zu dem Zeitpunkt waren wir alle schon volljährig, mit jüngeren Schülern dürfte so etwas schwieriger sein.

Mit dem selben Lehrer waren wir davor auch mal in einem Atomkraftwerk. Also eigentlich waren wir fast nur im Besucherzentrum, weil man natürlich nicht einfach so in der Anlage herum spazieren kann, aber ich fand das schon beeindruckend. Dieser Lehrer hat sich eh immer viel Mühe gegeben einen spannenden Einstieg in ein neues Thema zu finden, bevor es dann unweigerlich ans rechnen ging.

Kunstausflüge habe ich auch einige interessante in Erinnerung, wobei die wahrscheinlich vor allem auch deshalb interessant waren weil sie richtig vorbereitet waren. Es ist halt schon was anderes wenn man vor einem Kunstwerk steht, das man vorher ausführlich besprochen hat. Bei früheren Schulausflügen zu Museen war es dagegen eher so, dass die Museen recht willkürlich gewählt waren, bzw. man hat wahrscheinlich was genommen, was gut erreichbar war. Und dann musste man als Schüler selber schauen wo man blieb und die Lehrer waren froh, dass wir uns einige Zeit selber beschäftigt haben.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ehrlich gesagt war ich nie ein großer Freund von unseren Schulausflügen. Wir haben meist die klassischen Ausflüge, beispielsweise in Museum gemacht oder in Kunstgalerien. Das war für mich und auch für die anderen MitschülerInnen meist wenig gewinnbringend und keiner hat damals so wirklich zugehört. Heute würde ich mich tatsächlich schon eher für solche Themen interessieren, jedoch weiß ich nicht, ob es etwas bringt, die SchülerInnen regelmäßig zu entsprechenden Aktivitäten zu zwingen.

Es gibt einen Ausflug in Geschichte, der mich damals tatsächlich interessiert hat, auch wenn er an einer sehr traurigen Begebenheit geknüpft ist. Das war der Ausflug in ein Konzentrationslager. Hier war es auch so, dass alle MitschülerInnen gespannt zuhören, keiner war laut und jeder wollte versuchen, die Geschichte so gut es geht nachzufühlen. Das empfand ich auch wirklich als interessant, da man es vorher nur aus Berichten und dem Unterricht kannte und es so ein starkes geschichtsträchtiges Ereignis war.

Ansonsten finde ich es schade, dass es sehr wenig Teamaktivitäten auf Schulausflügen gibt. Hierzu könnten in meinen Augen auch einmal die Kinder befragt werden, was ihnen wirklich Spaß macht. Dann könnte man Aktivitäten wählen, bei denen das Gruppengefühl gestärkt wird und auch kein Kind auf der Strecke bleibt. Leider wurden bei uns auch diese Gruppenaktivitäten dann eher zu "Grüppchen"-Aktivitäten und als sozialpädagogischer Sicht wurde sehr wenig für einen guten Zusammenhalt getan. Gerade das würde aber in meinen Augen jeder Klassengemeinschaft sehr gut tun und kann auch mehr Wert haben als der Besuch eines weiteren Museums, welches eher den Lehrer bzw. die Lehrerin interessiert.

» bambi7 » Beiträge: 1248 » Talkpoints: 16,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ach ja, einmal haben wir einen Schulausflug in die Staatsoper gemacht, mit Opernvorstellung. Das hatte mir damals auch wirklich gut gefallen. Schon allein die Atmosphäre in dem großen Zuschauerhaus mit den vielen Rängen und der üppigen Ausstattung fand ich beeindruckend, und natürlich auch die Aufführung mit dem Orchester, den Sängern und dem Chor. Leider haben wir solche interessanten Ausflüge äußerst selten gemacht.

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» lascar » Beiträge: 4412 » Talkpoints: 782,06 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Man sollte dabei vielleicht aber auch nicht vergessen, dass der grundsätzliche Sinn im Wandertag ja nicht darin besteht, den Kindern ein unvergessliches Freizeiterlebnis zu bieten. Der Sinn ist ja schon noch eigentlich darin zu sehen, dass theoretisch vermittelte Wissen der Schule in eine praktische Anwendung zu bringen und die Kinder den Unterricht mal erleben zu lassen.

Natürlich kann das auch mal Spaß machen und kann wie hier schon weiter oben geschrieben bei einem experimentierfreudigen Wandertag auch gar nicht als Unterricht wahr genommen werden. Aber das steht eben nicht ganz oben auf der Agenda. Ich weiß aber auch, dass es eben Lehrer gibt, bei denen sind Wandertage lästige Pflichten, wo sie irgendwie Zeit rumschlagen müssen und deswegen auch mal ins Kino gehen. Aber so sollte es eben nicht unbedingt sein.

Allerdings muss ich auch sagen, dass ich mich an richtige Wandertage kaum noch erinnere. So etwas wirklich spektakuläres haben wir da selten gemacht und meist auch nichts wo ich jetzt gesagt hätte, das wollte ich schon immer mal live erleben.

Bei meinen Kindern sieht das schon etwas anders aus. Die haben schon Ausflüge gemacht, wo sie eine mittelalterliche Stadt mit allem drum und dran nachgespielt haben, sind in Experimentierlandschaften gegangen und solche Sachen. Da bleibt wohl sicher eher mal etwas hängen als bei meinen Ausflügen.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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