Bücher aus der Kindheit noch lange aufbewahren?

vom 21.11.2021, 21:28 Uhr

Es gibt bei mir nur wenige Bücher aus der Kindheit, die ich aufbewahrt habe. Wenn ich alle Bücher aufheben würde, die mir mal geschenkt wurden und die ich mal mochte, dann würde meine Wohnung wahrscheinlich nur noch aus Büchern bestehen und ich könnte nicht mehr treten. Außerdem hätte ich bei den Umzügen dann auch einige (sehr schwere) Kisten zu tragen gehabt und hätte meine Wohnung nicht so einrichten können wie sie jetzt ist - und das dann nur für ein paar Bücher, die ich sowieso nicht mehr lese.

Deswegen habe ich nur einige wenige Bücher behalten. Das sind dann meist Bücher, die mir auch so am Herzen liegen. Entweder hat mich die Geschichte damals wirklich fasziniert und begeistert, sodass es eine essentielle Erinnerung an Tage aus der Kindheit ist, oder ich verbinde sie anderweitig mit besonderen Erinnerungen, weil zum Beispiel eine besonders geliebte Person mir dieses Buch geschenkt hat. Auch, wenn ich sie also nicht mehr lese, so erfreue ich mich dann doch des Öfteren an dem Anblick der Bücher.

Wie sieht es mit euren Büchern aus der Kindheit aus? Habt ihr auch einige davon aufbewahrt? Was waren eure Gründe dafür - hängen viele Erinnerungen dran oder wollt ihr sie vielleicht irgendwann euren Kindern oder sogar Enkeln geben beziehungsweise vorlesen, in der Hoffnung, dass sie diese Geschichten ebenfalls so lieben?

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich habe kein einziges Buch aus meiner Kindheit mehr. Ich komme aus einer Familie, in der es nicht viele Bücher gab. Bücher lieh ich mir immer aus der Bücherei aus. Der Nachbarsjunge, mein bester Freund damals, besaß alle Karl-May-Bände, die ich phasenweise verschlang. Aber sie gehörten halt nicht mir.

Einige Bücher, die mir als Kind gefielen, kaufte ich mir später als Erwachsene, wie etwa einen Sammelband von Hanni und Nanni. Karl May habe ich mir erst vor einigen Jahren in der Stadtbücherei ausgeliehen, als sie mir zufällig in die Finger gerieten. Aber ich kaufte sie nicht nach, so interessant fand ich sie nicht mehr. Ich besitze außer Kunstbänden und Fachliteratur sehr wenige Bücher, ich leihe mir alles aus.

Die Bücher meiner Kinder habe ich auch irgendwann entsorgt. Sie hatten beim Auszug kein besonderes Interesse daran. So kamen zum Beispiel die Nachbarskinder an einige Regalmeter der Lustigen Taschenbücher. Nur Harry Potter hat mein Jüngster mitgenommen.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich habe tatsächlich auch nur wenige Bücher aus meiner Kindheit aufbewahrt. Das liegt auch daran, dass wir damals nicht besonders viele Bücher hatten. Meine Familie hatte nicht das Geld, um viele Bücher zu kaufen, also haben wir meistens in der Bücherei ausgeliehen. Ich erinnere mich noch sehr gut an die Bücherei, die in einem alten Schulgebäude untergebracht war und wo ich Stunden verbringen konnte, um mich durch die Regale zu stöbern.

Die Bücher, die ich aufbewahrt habe, haben für mich einen besonderen Wert. Eines davon ist "Ronja Räubertochter" von Astrid Lindgren. Ich habe das Buch damals in der Bücherei ausgeliehen und war sofort fasziniert von der Geschichte. Ich erinnere mich noch daran, wie ich aufgeregt bis spät in die Nacht gelesen habe, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Als ich das Buch später in einem Antiquariat gefunden habe, musste ich es einfach kaufen. Es erinnert mich an diese besondere Zeit, in der ich die Welt der Bücher für mich entdeckt habe.

Ein weiteres Buch, das ich aufbewahrt habe, ist "Die unendliche Geschichte" von Michael Ende. Das Buch hat mich damals so fasziniert, dass ich es mehrmals gelesen habe. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie ich mit Bastian durch Fantasien geflogen bin und unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte ausgeht. Auch dieses Buch erinnert mich an eine Zeit voller Fantasie und Abenteuer.

Ich denke, dass ich die Bücher vor allem deshalb aufbewahrt habe, weil sie für mich eine besondere Bedeutung haben. Ich verbinde sie mit besonderen Erinnerungen und sie sind ein Teil meiner persönlichen Geschichte. Ob ich sie irgendwann einmal meinen Kindern oder Enkeln geben werde, weiß ich nicht. Aber ich denke, dass sie immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben werden.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich hatte als Teenager irgendwann eine Phase, in der ich alle Kinderbücher weghaben wollte und deswegen sind alle Kinderbücher von mir in der örtlichen Bibliothek als Spende gelandet. Damals fand ich das klasse, aber es war dann tatsächlich so, dass ich mir manche Bücher nachgekauft habe, was auch gar nicht immer so leicht war. Diese Bücher haben mir aber so gefallen, dass ich sie unbedingt noch mal haben wollte für meine eigenen Kinder.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich besitze tatsächlich mehr Bücher aus meiner Kindheit als aus meiner Jugend. Es gibt da einige einige Klassiker, Harry Potter, Narnia, die Michael Ende Romane, Grimms Märchen etc., die wahrscheinlich immer in meiner Sammlung bleiben werden. Aber in meiner Jugend hatte ich eine Zeit lang eine eher zweifelhafte Vorliebe für schlechte Fantasy Romane und außerdem hatte ich vollen Zugang zur Stadtbibliothek und habe viel ausgeliehen.

Ich behalte Grundsätzlich nur die Bücher, bei denen ich mir vorstellen kann sie irgendwann noch mal zu lesen, für alle anderen Bücher finde ich ein neues Zuhause. Deshalb haben auch viele meiner Jugendromane nicht überlebt.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Die meisten meiner übriggebliebenen Kindheitsbücher lagern im Keller in einer Kiste ganz hinten in der Ecke. Sehr viele Jahre hätte ich aus dieser speziellen Kiste kein einziges aussortiert, aber irgendwann im vergangenen Jahrzehnt mussten einige doch gehen. Vor allem solche, zu denen die Bindung gar nicht so groß war, weil sie mir von anderen Leuten oder Verwandten aus deren Kindheit überlassen wurden und gar nicht so den damaligen Zeitgeist oder meinen Geschmack trafen.

Als Grundschulkind war ich begeisterte Leserin der ganzen Reihen, die es speziell für Mädchen so gegeben hatte. Hanni und Nanni, Dolly, Tina und Tini, Trixi Belden, aber auch einiges von Enid Blyton. Diese Bücher waren mir bis in mein Erwachsenenalter absolut heilig, niemals hätte ich sie weggegeben. Heute bin ich mir da gar nicht mehr so sicher, ich könnte mir vorstellen, dass ich die Inhalte mittlerweile fast schon kritisch sehe, einige Reihen kolportieren ein Frauen- bzw. Mädchenbild, was man aus heutiger Sicht problematisch sehen sollte.

Von den hier zitierten Büchern hatte ich auch fast alle gelesen, aber eben ausgeliehen aus der Bücherei oder von anderen Kindern, sodass meine kleine Sammlung sowieso nicht annähernd das abbildet, was ich wirklich gelesen hatte. Unter dem Gesichtspunkt ist die Bücherkiste im Keller auch gar nicht mehr so wichtig. Wenn ich überlege, an welchen Büchern aus meiner Kindheit ich wirklich noch hänge, sind das zwei Bilderbücher aus der Kindergartenzeit und ein Tom und Jerry Buch, was mein Vater mir mal geschenkt hat.

Als Teenager hatte ich einen sehr wilden und diversen Geschmack und habe eigentlich alles gelesen, was mir irgendwie in die Finger gekommen ist. Manches war auch völlig fragwürdig. :lol: Ich erinnere mich daran, dass meine Freundin und ich ganz verrückt nach heftig schmonzettigen Liebesschnulzen aus dem historischen Milieu waren. Aus Sentimentalität habe ich mir eines der Dinger mit 30 mal auf einem Flohmarkt gekauft und war entsetzt bis zum Abbrechen belustigt, als ich den Inhalt überflogen habe. Auch dieses Buch wurde dann umgehend wieder entsorgt. Manches muss man auch gar nicht mehr besitzen.

» Verbena » Beiträge: 4780 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich tue mich sehr schwer damit, Bücher herzugeben. Deshalb stapeln sie sich bei mir in schon fast absurdem Ausmass. Und natürlich habe ich auch noch alle Kinderbücher: "Pippi Langstrumpf" (ein besonderer Liebling, den ich später auch in Schwedisch angeschafft habe) "Die Brüder Löwenherz" "Karlson vom Dach" "Ronja Räubertochter" usw. Natürlich auch andere Autoren: Grimm, Andersen, Hauff, Ende, Kruse, Nöstlinger, Spyri usw. und besonders mag ich auch die Bücher der Schweizerin Elisabeth Müller: "Vreneli" "Theresli" "Christeli" Das besitze ich alles immer noch.

» Erdgeist » Beiträge: 2 » Talkpoints: 0,34 »



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