Den Eltern nicht nacheifern wollen, wie erklärt man das?

vom 02.11.2021, 11:12 Uhr

Sagen wir mal die Eltern haben einen Familienbetrieb und man selber möchte diesen später nicht übernehmen oder die Eltern haben ein Haus, in das man später nicht einziehen will und so weiter. Solche Beispiele gibt es ja einige. Dennoch frage ich mich, wie man dann am besten den Eltern klarmacht, dass man das eben nicht möchte.

Bei uns ist es so, dass meine Schwiegereltern einen Garten haben. Den haben sie schon immer und dort stecken sie auch viel Geld hinein. Sie leben in einem anderen Bundesland und wir haben eigentlich auch deutlich gemacht, dass wir in unserem Bundesland wohnen bleiben wollen, dennoch wird immer davon gesprochen, dass man das und das im Garten macht, weil es später dann mal schön sein soll für uns.

Andeutungen, dass man das ja nicht machen kann, weil man in einem anderen Bundesland ist und man auch gar keine Zeit hat, werden bisher ignoriert. Sollte man das schonend besprechen oder sie einfach in dem Glauben lassen, dass man sich dann später darum kümmert? Wir haben da auch durchaus mal im Freundeskreis gefragt, da gäbe es sogar jemanden, der sich freuen würde, aber da weiß man ja auch nicht, ob das dann in etlichen Jahren immer noch so ist.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Je nach Alter der Eltern würde ich in diesem Fall das Spiel mitmachen. Man muss ja nicht konkret sagen, dass man voraussichtlich nie in dieses Haus ziehen möchte. Ich denke, dass es für die Eltern ein schöner Gedanke ist, dass sie den Kindern oder vielleicht auch eher den Enkelkindern etwas so Persönliches wie einen Garten überlassen. Solange es nicht zu konkret wird, etwa mit der Frage, wann man denn endlich wieder in das Bundesland zurückzieht, würde ich solche Gespräche über mich ergehen lassen und gar nicht groß darauf eingehen.

Etwas anderes ist es, wenn die Eltern noch zu Lebzeiten erwarten, dass man ihren Handwerksbetrieb oder ihren Bauernhof übernimmt. Da sollte man deutlich klarstellen, dass das nie der Fall sein wird, weil man sich berufsmäßig anders orientieren möchte oder orientiert hat.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Muss man eigentlich immer alles "erklären"? Vielleicht dämmert es den Eltern auch von ganz alleine: "Hm, wir haben hier eine florierende Schweinezucht, aber unsere Tochter hat Modedesign studiert und ihr eigenes Label gegründet, wohnt gerade in Rio, vielleicht aber auch London, war das letzte Mal vor zwei Jahren an Weihnachten daheim, und es gab Streit, weil sie den Schweinsbraten verschmäht hat. Vielleicht ist es doch keine "Phase", sondern sie hat tatsächlich keine Lust, in Gummistiefeln durch die Kacke im ländlichen Westerwald zu stiefeln?"

Oder man macht es so, wie es in meiner Generation allmählich Kreise zieht: nicken, lächeln und wenn das Erbe dann mal durch ist, verkaufen. Generell halte ich Familienbetriebe sowieso für überbewertet. Wenn sich unter dem Nachwuchs jemand mit Leidenschaft für den Laden findet, ist es natürlich super, aber man kann es eben nicht erzwingen.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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