Diskrepanzen beim Kinderwusch - trotzdem Daten?

vom 09.09.2020, 15:37 Uhr

Gott sei Dank haben mein Freund und ich eine ähnliche Vorstellung davon, wie viele Kinder wir einmal bekommen möchten. Da bin ich auch sehr glücklich drüber. Jedoch habe ich bei einem guten Freund mitbekommen, dass er eine Frau kennen gelernt hat, die in sehr vielen Punkten sehr gut zu ihm passt und in die er sich schon ein wenig verliebt hat. Es scheitert jedoch an einem Punkt - dem Kinderwunsch.

Er möchte später unbedingt Kinder haben und auch unbedingt "Papa" sein, sie jedoch kann sich das (sie sind beide im gleichen Alter) nicht vorstellen und sagt, dass sie auch aus gesundheitlichen Gründen keine Kinder kriegen könnte. Inwieweit das stimmt, lassen wir mal außen vor und glauben ihr da mal. Aber eine Adoption wäre etwas, was für sie absolut nicht infrage kommen würde.

Die Beiden befinden sich noch in der Anfangsphase des Kennenlernens und haben sich erst wenige Male getroffen. Wie seht ihr das? Wenn ihr in dieser Situation wärt, würdet ihr euch weiter mit der Person treffen und eventuell sogar eine Beziehung anfangen und hoffen, dass sie ihre Meinung bezüglich Kindern / Adoption ändert oder würdet ihr dem ganzen gar nicht erste eine Chance geben und Zeit und Gefühle verschwenden?

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Auch wenn es hart klingt, aber so jemanden würde ich dann nicht mehr daten. Man trifft sich doch, weil man sich möglichst ähnlich ist und nicht, weil man dann irgendwann in ein paar Jahren erwartet, dass die Person die Meinung komplett ändert. Es kommt sicherlich auch auf das Alter an, wie viel Zeit man noch hat für das Thema, aber ich würde da konsequent sein und mir den nächsten Datepartner suchen. Man ist doch nicht dazu verpflichtet eine Person zu wählen, bei der so etwas grundsätzliches nicht passt.

Ganz ehrlich, ich würde auch nicht verlangen, dass man dann wegen mir die Meinung ändert und auf Kinder verzichten wäre mir auch nicht möglich gewesen ohne unglücklich zu sein, daher sehe ich da keinen Kompromiss der Sinn macht und würde das Ganze beenden bevor es begonnen hat. Das kann ja kein gutes Ende nehmen und nur für Unmut sorgen. Lieber jetzt noch trennen, wenn man sich ein bisschen verguckt hat, als in ein paar Jahren, wenn sich doch nichts geändert hat und man selber dann auch älter geworden ist.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Kommt halt darauf an, wie ernst die Beziehung ist. Ich meine, nur weil man sich trifft und Zeit miteinander verbringt und sich gut versteht bedeutet das ja noch lange nicht, dass man den Rest seines Lebens mit dieser Person verbringen muss. Wenn es jetzt gut passt und beide wissen woran sie sind und keiner versucht den anderen irgendwie zu ändern kann das doch trotzdem erst mal funktionieren.

Wobei ich allerdings dazu sagen muss, dass ich nicht zu den Frauen gehöre, die einen Befruchter suchen und es dann dementsprechend als Zeitverschwendung empfinden würden wenn sich herausstellt, dass er darauf keine Lust hat.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich halte es für den völlig falschen Ansatz, in einer Beziehung zu hoffen, dass der/die Andere schon irgendwann seine Meinung ändern wird, gerade bei so elementaren Lebensentscheidungen wie Kindern. Wenn irgendwo keine Kompromisse möglich sind und das Risiko im Raum steht, entweder selber unglücklich zu werden oder andere unglücklich zu machen, dann bei der Fortpflanzung. Alles andere, wie Job, Wohnort oder Hobbys sind verglichen damit in meinen Augen Kinkerlitzchen, und selbst daran zerbrechen ja genügend Beziehungen bzw. nehmen erst gar nicht Fahrt auf.

Aus meiner weiblichen Sicht kann ich auch nur sagen, dass es davon abhängt, ob die berühmte biologische Uhr tickt oder frau sich vorgenommen hat, bis 27 Mutter zu werden. Dann muss natürlich der schon erwähnte "Befruchter" her, sodass dieser spezielle Fisch wieder in den Teich wandern muss. Und natürlich gibt es auch Frauen, die keine Kinder möchten, weswegen ich mich schon wundern muss, was es da zu hinterfragen gibt. "Glauben wir ihr mal." Aha. Wohnst du in ihrem Uterus oder was?

Und bitte tut nicht so, als sei eine "Adoption" genauso einfach wie Sex ohne Kondom. Bei nicht selbstgemachten Kindern müssen die Grundvoraussetzungen nämlich stimmen und werden streng geprüft. Es ist nicht so, dass man sich, wenn man keine biologischen Kinder möchte, einfach aus dem Pool der Unerwünschten bedienen kann.

» Gerbera » Beiträge: 11289 » Talkpoints: 41,52 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich wollte noch nie Kinder und ich bin schon mehrfach an Männer geraten, denen ich zwar am Anfang des Kennenlernens klar gesagt habe, dass ich keine Kinder möchte, aber die dachten tatsächlich, ich würde meine Meinung nochmal ändern. Das führte dann in allen Fällen dazu, dass man sich später trennte.

Irgendwie habe ich den Eindruck, als würden manche Menschen denken, dass jede Frau Kinder haben will und dass das der naturgegebene Wunsch einer jeden Frau sein müsste. Und wenn man sagt, dass dem nicht so ist, wird einem unterstellt, das würde sich schon noch ändern oder man würde schon irgendwann einen Wunsch verspüren, als wäre man irgendwie blöd und wüsste nicht, was man will.

Jemanden, der Kinder will, würde ich mit meinem heutigen Wissen nicht mehr daten. Auch wenn es ohnehin unwahrscheinlich ist, dass man mit einem Partner den Rest des Lebens verbringt, ist es doch nicht schön, genau zu wissen, dass man in so einem grundlegenden Punkt nicht zusammen passt.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich finde es persönlich schon wichtig, wenn Dein guter Freund dann entsprechend für sich beschließt, wozu er bereit ist und worauf er nicht verzichten mag. Wenn der ausgeprägte Kinderwunsch da ist, dann wird sich daran eben mit dieser Partnerin nach dem jetzigen Stand nicht ändern. Unabhängig davon ist es auch nicht fair, darauf zu hoffen, dass es sich im Laufe der Beziehung ändert.

Man stelle sich vor, er erhoffe sich, dass die Dame ihre Gedanken zur Adoption nicht ändern würde und der junge Mann trennt sich dann doch. In dieser Zeit sind die Gefühle intensiviert worden und das schadet am Ende natürlich auch beiden. Es ist ja nicht so, als wenn er dann glücklich sich trennt, nur weil es keine Kinder gibt. Deswegen würde ich das auf gar keinen Fall in Erwägung ziehen in der Hoffnung, dass sie ihre Meinung noch ändern würde.

Dasselbe gilt auch andersherum. Wenn jemand keine Kinder möchte, der Gegenüber aber schon und man eine Beziehung mit dem Sinn eingeht, vielleicht will der Gegenüber ja dann doch keine Kinder mehr, dann ist das ebenso unfair.

Ich denke, dass man daher wirklich eine „freundschaftliche Beziehung“ begrüßen sollte, denn die Zukunftspläne scheinen hier einfach nicht übereinzustimmen und das muss man leider so sehen. Es geht ja nicht darum, dass es hier um Kleinigkeiten geht, ein Kind ist da schon etwas größer und wenn da die Meinungen soweit auseinandergehen, dann ist das in meinen Augen auch keine großartige Basis, um eine Beziehung zu beginnen.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Die Meinung kann sich tatsächlich ändern, was den Kinderwunsch betrifft. Weil jemand jetzt keine Kinder haben will, muss das ja noch lange nicht heißen, dass das in fünf Jahren genauso sein wird. Ich war selbst viele Jahre davon überzeugt, niemals Kinder haben zu wollen, wobei sich meine Meinung sehr schnell geändert hatte, als ich dann meinen Mann kennengelernt habe. Dennoch würde ich nicht darauf hoffen und wahrscheinlich schon zu Beginn damit abschließen, wenn ich jemanden kennenlernen würde und wir extreme Diskrepanzen bezüglich des Kinderwunsches hätten.

Vielleicht ist das leichter gesagt als getan und wenn man sehr verliebt oder sehr angetan von jemandem ist, dann hat man durch die rosarote Brille womöglich ohnehin eine verschwommene Sichtweise. Im Endeffekt ist es ja aber wirklich nicht sinnvoll, mit jemandem über Jahre zusammen zu sein, mit dem man sich bezüglich des Kinderwunsches nicht einig ist. Wenn es blöd läuft, haben beide dann viele Jahre ihres Lebens "verschwendet", weil es früher oder später ohnehin auf eine Trennung hinauslaufen wird.

Natürlich kann man trotzdem eine schöne Zeit gemeinsam haben und eine normale Beziehung führen, wobei ich mir eine Beziehung mit Ablaufdatum trotzdem nicht schön vorstelle. In der Regel ist es ja schon so, dass sich die meisten eben einen Partner fürs Leben wünschen und das ist ja dann nicht der oder die Richtige, wenn man sich bezüglich des Kinderwunsches von Beginn an uneinig ist.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Hufeisen hat geschrieben:sie jedoch kann sich das (sie sind beide im gleichen Alter) nicht vorstellen und sagt, dass sie auch aus gesundheitlichen Gründen keine Kinder kriegen könnte. Inwieweit das stimmt, lassen wir mal außen vor und glauben ihr da mal.

Ich finde solche Formulierungen sehr übergriffig. Ich bin der Meinung, dass die meisten Menschen ihre eigene Gesundheit am besten kennen. Und selbst wenn sie gar kein gesundheitliches Problem hat, sondern sich nicht vorstellen könnte, es mental zu schaffen, dann ist das genauso gerechtfertigt.

Grundsätzlich habe ich keinen stark ausgeprägten Kinderwunsch. Ich könnte mir jedoch vorstellen, einen Mann mit einem Kinderwunsch zu daten, da ich eben offen für solch einen wäre. Wer mit einem "weiß nicht, vielleicht?" als Antwort bei mir zurechtkommen würde, der könnte mich zum Beispiel auch daten. Genauso wäre es für mich okay mit jemanden

Im Gegensatz zu vielen Leuten habe ich keine klare Stellung zum Thema Kinderwunsch. Wenn es passiert, wäre ich glücklich. Wenn es nicht passiert, dann kann ich mir trotzdem ein glückliches und erfülltes Leben vorstellen. Ein Kinderwunsch bringt auch nicht viel, wenn man nicht mit beiden Beinen im Leben steht und dem Kind nichts bieten kann.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9223 » Talkpoints: 23,42 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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