Als Star offen mit Süchten umgehen oder lieber verschweigen?

vom 05.09.2021, 22:05 Uhr

Als Mensch, der in der Öffentlichkeit steht hat man es bestimmt nicht immer so leicht und wie jeder andere Mensch auch, kann man Suchterkrankungen haben, gerade bei dem steigenden Druck. Nun ist es doch die Frage, wie man damit umgehen sollte. Findet ihr ein Star soll auch immer ein Vorbild sein und seine Schwächen offen nach außen tragen oder seid ihr der Meinung, dass man das lieber verschweigen sollte, damit man nur positiv gesehen wird?

Ich finde es weitaus schöner, wenn auch Stars zugeben, dass sie eine Sucht haben und damit dann umgehen lernen müssen. Oft ist es ja so, dass man sie in den Himmel hebt, aber es sind ja auch nur normale Menschen, auch wenn sie natürlich beobachteter stattfinden und mehr Geld haben.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Es kommt darauf an, welcher Star man ist und um welche Sucht es sich handelt. Ich könnte da pauschal keine Antwort darauf geben. Für einen sogenannten Reality Star kann es vorteilhaft sein, offen von seiner Sucht, egal welcher, zu sprechen. Er gewinnt wahrscheinlich an Fans, die dann mitleiden, wie er versucht, seine Sucht zu bekämpfen. Für einen Theaterschauspieler ist es wahrscheinlich nicht so günstig, seine Alkoholprobleme zuzugeben. Er wird ziemlich sicher weniger Aufträge bekommen, weil die Wahrscheinlichkeit von Ausfällen zu groß ist. Auch ein Börsenguru sollte vielleicht nicht von seiner Spielsucht berichten.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich sehe es so ähnlich wie meine Vorschreiberin. Es kommt darauf an, welche Sorte "Star" man ist und was man sich davon verspricht. Helene Fischer wird wohl kaum offen übers Koksen sprechen, aber wenn du schon ein Image als "Bad Boy" weg hast, wird mehr oder weniger von dir erwartet, dass du auch mit illegalen Rauschmitteln deine Erfahrungen gemacht hast. Und dann gibt es sämtliche Kategorien dazwischen.

Es ist ja spätestens seit der Ära der Sozialen Medien sonnenklar, dass jede in der Öffentlichkeit stehende Person sehr sorgfältig überlegen sollte, wie sie mit Details aus ihrem Privatleben, von Suchtkrankheiten über sonstige gesundheitliche Probleme über "Jugendsünden" bis hin zu ihrer sexuellen Orientierung und Ihrem Reproduktionsverhalten umgeht. Es kann und wird dir sowieso aus allem ein Strick gedreht.

Und viele Leute sehen es nicht als "vorbildlich" an, wenn "Stars" auch nur durchblicken lassen, dass sie auch Menschen sind, und wenden sich dann schlimmstenfalls ab. Und wenn du dein Geld damit verdienst, dass dich Leute toll finden, ist es schon ein hohes, gut abzuwägendes Risiko, ob du dich menschlich-fehlbar gibst oder eine Kunstfigur erschaffst, die mit der Realtität wenig zu tun hat.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Grundsätzlich denke ich, dass auch ein Mensch, der in der Öffentlichkeit steht, einen Anspruch auf ein Privatleben hat und dass man nicht alles in der Öffentlichkeit preisgeben muss. Andererseits haben diese Menschen es zum größten Teil selbst gewählt, in der Öffentlichkeit zu stehen und sie wussten, was damit alles verbunden ist, nämlich dass sie fast gläsern zu sein haben, weil in den Medien alles veröffentlicht wird und sogar ihr Müll durchsucht wird auf der Suche nach Informationen.

Ich sehe eine Sucht nicht nur als körperliche Krankheit, sondern gerade anfangs ist sie wohl eher psychisch bedingt. Und da wird ein Star die Sucht wohl auch nicht unbedingt selbst als solche wahrnehmen. Insofern gestehe ich einem Star, der etwa in der Öffentlichkeit immer nur betrunken oder bekifft wahrgenommen wird, auch zu, dass er seine Sucht noch leugnet.

Andererseits glaube ich den Stars, die gleich nach einem Absturz zerknirscht zugeben, süchtig zu sein, auch eher selten, dass sie dieses schon wirklich eingesehen haben. Ich denke, manchmal ist es eher eine Schutzbehauptung, um ihr Image noch zu retten und positiver da zu stehen. Schließlich ist nicht jeder, der sich mal bis zur Bewusstlosigkeit besäuft, gleich süchtig.

Das Erkennen, an einer Sucht zu leiden, und es sich selbst klar zu machen, ist meine ich ein ganz persönlicher Prozess. Dabei wäre die Öffentlichkeit wohl eher hinderlich. Aber sobald der Punkt abgehakt ist, ist aus Sicht des Stars wohl ein offener Umgang damit eher sinnvoll, denn die Medien, die Stalker oder wer auch immer wird es sowieso heraus bekommen. Ich glaube, da ist es einfacher, wenn sie selbst aus eigenem Antrieb damit heraus rücken.

Der ehrliche und offene Umgang damit wird glaube ich von der Öffentlichkeit auch fast immer positiv aufgenommen. Es macht den Star menschlicher. Und es gibt meist ein positives Signal, dass man eine eigene Schwäche zugibt. Es zeigt auch, dass man das Problem erkannt hat und daran arbeitet. Es wirkt auf jeden Fall immer besser, als wenn man von den Medien erwischt wurde und dann die Sucht von ihnen als erstes thematisiert wird.

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Von vielen namhaften Künstler/-innen geht man doch schon im Vorfeld davon aus, dass dort einiges an Dreck aufgewirbelt werden kann. Das bedeutet ja auch überhaupt nicht, dass jene Personen ein einfaches Leben in ihrer Kindheit hatten, einen guten Freundeskreis und mehr. Sie wachsen meist sehr ähnlich auf wie wir, kommen vielleicht aus armen Kreisen, haben sich hoch gearbeitet, aber auch die falschen Freunde gehabt.

Wenn z.B. ein Sido mittlerweile darüber spricht, was er falsch gemacht hat, wieso seine Ehe zu Ende ging und mehr, dann ist das löblich. Ich habe vieles nicht anders von ihm erwartet, aber für manche seiner Fans ist das vielleicht so ein Aha-Moment zu sagen, dem geht es auch nicht gut, der hat falsche Entscheidungen getroffen und bereut diese - „ich verzichte also lieber“. Das kann man nie wissen und wenn nur 1-2 Personen dann nicht denselben Weg einschlagen, hat Sido ja alles richtig gemacht.

Das sind eben auch nur Menschen, die auch an Süchten leiden können. Wichtig ist, wie sie damit umgehen, wie sie es nach Außen, wenn sie es sagen wollen, repräsentieren und mehr. Zu meiner Zeit war BonezMC z.B noch ein kleines Licht mit der Straßenbande und war in Hamburg mal hier und dort anzutreffen. Er nahm jedoch immer Drogen ohne Ende, das war wohl bekannt. Heute warnt er ja durchaus auch vor Tilidin & Co. Capital Bra ebenso.

Die Kids glauben das aber denen dann auch, weil es ihre Künstler sind. Was hilft es denn, wenn Lauterbach das sagen würde? Und wenn Mama und Papa das sagen, sind sie uncool, langweilig und mehr. Vor allem, wenn die Clique da noch mitmischt. Bei manchen Stars und Sternchen ist es also gar nicht mal so verkehrt, wenn sie über ihre dunklen Seiten reden, damit einige Fans erreichen und vielleicht einige Fans zum Nachdenken bewegen.

Benutzeravatar

» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^