Wo gibt es Maßnahmen aus dem Aufholprogramm?

vom 10.05.2021, 17:41 Uhr

Am 5.5.2021 wurde von der Regierung ein Aufholprogramm für Kinder beschlossen. Eine ganze Milliarde Euro - das ist eine 1 mit neun Nullen! - soll bereitgestellt werden, damit Schüler die im zurückliegenden Jahr aufgelaufenen Lernrückstände aufgrund der Corona-Pandemie abbauen können.

Mit dem Geld sollen beispielsweise Sommercamps organisiert werden, wo dann der Lernrückstand aufgeholt werden soll. Es sollen außerdem „bestehende Nachhilfeprogramme“ aufgestockt werden.

Ich habe mich interessenhalber mal ein bisschen umgesehen. Die einzigen Sommercamps, die ich gefunden habe, betreffen entweder Sprachreisen durch private Anbieter, die nichts mit Aufholen von Lernrückständen zu tun haben und außerdem mit einer nicht gerade risikolosen Reise verbunden sind. Diese sollen außerdem teuer von den Eltern bezahlt werden und sind für viele Eltern bzw. Schüler unerschwinglich.

Oder die Sommercamps haben absolut nichts mit Lernen zu tun, sondern bieten Freizeitaktivitäten wie Reiten oder Sport an. Auch die sind für nicht ganz so gut verdienende Eltern, die vielleicht auch noch mehrere Kinder haben, unerschwinglich. Außerdem wird auch da meist verreist.

Und an Nachhilfeprogrammen gibt es in der näheren und auch weiteren Umgebung eigentlich nur private Anbieter, die sich die Nachhilfe auch teuer bezahlen lassen, also auch nichts mit den geförderten Maßnahmen zu tun haben dürften.

Wo gibt es also solche Maßnahmen, die mit dem werbewirksam sehr groß aufgemachten Aufholprogramm gefördert werden und damit für alle Einkommensschichten erschwinglich sind? Wo kann man Kinder für solche Maßnahmen anmelden? Am 5. Juli beginnen hier in NRW die Sommerferien und man sollte sein Kind vermutlich rechtzeitig vorher anmelden, damit die Eltern auch planen können für die Zeit. Wo bekommt man Informationen über die möglichen Maßnahmen? Habt Ihr für Eure Kinder schon solche Maßnahmen gefunden und gebucht?

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Mittlerweile sollte sich das ja geklärt haben, aber ich würde einfach mal in der Schule nachfragen, was es da so gibt, denn die Schule arbeitet ja meistens mit irgendwelchen Organisationen zusammen oder weiß zumindest Bescheid, was es da alles so gibt. Im Internet gibt es sicherlich gute Nachhilfeprogramme, wenn wirklich Not am Mann ist oder man schaut vielleicht auch einfach mal wie man vielleicht eine Lerngruppe zwischen den Kindern online organisiert.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich vermute, dass die Gelder bei privaten Nachhilfeinstituten verschwinden. Ich habe mal kurzzeitig in einem solchen Institut gearbeitet. Es gab dort auch die Bildungsgutscheine, die Hartz4-Empfänger bekommen. Aber natürlich mussten die Eltern noch was draufzahlen, weil der Betrag nicht reichte. Der Leiter des Instituts hat sich über solche Kunden immer gefreut, weil die oft einfach nicht kamen oder kurzfristig absagten, er abrechnen konnte, uns Lehrern aber nichts gab, wenn er uns vorher kurzfristig absagte. Er hat nur freiberufliche Verträge gemacht.

Ich habe zur Zeit nur einen einzigen privaten Nachhilfeschülern. Für den wird schulischerseits gar nichts angeboten. Der Lehrer peitscht den Stoff einfach in höherer Geschwindigkeit durch und kein Schüler versteht irgendwas. Ich kann allerdings nur von meiner Stadt und meiner Schule sprechen. Ich verstehe nicht, dass die nachmittags oder in den Ferien von der Schule her gar nichts anbieten. Ich würde mich dort liebend gerne anbieten, wenn ich wüsste, dass das Geld nicht in den Taschen der privaten Institute versinkt, wo oft auch Leute arbeiten, die überhaupt keine Qualifikation haben.

Vielleicht ist es in anderen Städten besser, aber für die Kinder, die ich auch aus anderen Familien kenne, wird nichts zusätzlich für die Eltern kostenlos getan, um den Stoff aufzuholen. So wird mir zumindest erzählt.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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