Welche Kämpfe sind von vornherein aussichtslos?

vom 17.07.2018, 09:05 Uhr

Jeder Mensch muss früher oder später für etwas kämpfen, beispielsweise für eigene Interessen oder Rechte. Manche Menschen kämpfen auch gegen Krankheiten an, wie beispielsweise Krebs. Aber wann ist eurer Ansicht nach ein Kampf wirklich aussichtslos?

Ist es in euren Augen sinnvoll, wenn man zum Beispiel bei einer Demenzerkrankung gegen das Vergessen ankämpft? Oder kann man sich die Mühe da direkt sparen? Welche Beispiele für aussichtslose Kämpfe fallen euch noch ein?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Das hängt doch immer vom Einzelfall ab. Der Spruch stimmt schon: Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Und selbst bei schlimmen Situationen wie einer unheilbaren Krankheit kann man immer noch für die Lebensqualität kämpfen oder dafür, noch ein bisschen länger durchzuhalten. Ich denke, wenn einem eine Sache wichtig ist, ist es prinzipiell nie aussichtslos, dafür zu kämpfen. Selbst wenn man sein Ziel nicht erreicht, macht es doch für das eigene Leben einen Unterschied, ob man jammernd oder mit feuernden Phrasen untergeht, wie es so schön heißt.

Kritisch sehe ich es nur, wenn andere Menschen und/oder Beziehungen als "Sache" angesehen werden, für die man ebenso kämpfen kann wie um einen Studienplatz oder eine Gehaltserhöhung. Wenn das "Objekt" der Begierde einen eigenen Willen hat, gelten natürlich andere Spielregeln und es geht weniger darum, ob der Kampf aussichtslos ist, sondern vielmehr, ob man überhaupt das Recht darauf hat, darum zu kämpfen.

» Gerbera » Beiträge: 11289 » Talkpoints: 41,52 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich finde kämpfen lohnt sich immer, weil man für eine Sache eintritt, die einem wichtig ist. Sinnlos ist ein Kampf vielleicht, wenn man nichts mehr an dem ändern kann, was kommt. Wenn man also Krebs im letzten Stadium hat und hofft wieder gesund zu werden ist das maximal komisch, aber das muss man dann auch akzeptieren und verstehen, der Kampf ist dann vielleicht eher etwas für andere Menschen um zu zeigen, dass man noch möchte und noch für sie will.

Ich denke aber, dass man es immer versuchen muss und kämpfen sollte, wenn einem Dinge wichtig sind. Sonst kann man ja auch nichts bewegen und auch wenn es denkbar schlecht aussieht, muss man es doch wenigstens versucht haben.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich finde schon die Fragestellung nicht gerade gut gewählt. Gegen Krankheiten oder Ungerechtigkeiten muss man immer ankämpfen und sich nicht von vornherein aufgeben, das sollte doch schon so in den menschlichen Genen verankert sein. Ansonsten würde mir nur der Vergleich einfallen, dass wenn beim Boxen ein 45Kg Fliegengewichtler einen 130Kg Superschwergewichtler herausfordern würde. Solch ein Kampf würde sicher von vornherein aussichtslos sein, aber das wirst du wohl nicht gemeint haben.

» Curly » Beiträge: 122 » Talkpoints: 39,72 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich bleibe im Grunde auch immer der Meinung, dass Kämpfe erst dann verloren sind, wenn man es nicht versucht hat. Doch es gibt natürlich auch gewisse Kämpfe, die man einfach nicht gewinnen kann, aber dazu ist es in vielen Situationen auch erforderlich, dass man weiß, wann man schon von vorneherein verloren hat.

Insbesondere bei Trennungen bin ich niemand, der zu viel kämpft. Mir erscheint dies auf Dauer wie ein „Hinterherrennen“ und das bringt mir einen Partner, der mich nicht mehr will auch nicht wieder. Wenn sich jemand trennt, dann akzeptiere ich das tatsächlich sehr schnell! Natürlich würde ich gerne wissen, wieso und wieso man mir vielleicht im Vorfeld nichts gesagt hat, aber wenn dann der Satz käme, keine Liebe vorhanden – was soll ich da kämpfen?

Es gibt also doch Kämpfe, die keinen Sinn für mich ergeben und diese beginnen mit Gefühlen sowie enden auch dort. Wenn jemand nicht in mich verliebt ist, bringt kein Kampf etwas. Ob man sich also da die Energie nicht gleich sparen sollte? Da bin ich jedenfalls der Meinung. Auch nach einer jahrelangen Beziehung würde ich da keine besonderen Kämpfe austragen und akzeptiere ein Ende recht problemlos.

Ansonsten wüsste ich derzeit keine weitere Situation, wo ich nicht kämpfen würde. Nehmen wir Menschen, die gesagt bekommen, sie seien unheilbar an Krebs krank. Ja, da mag das ein Grund sein nicht zu kämpfen. Wie zum Beispiel bei Shannen Doherty, aber sie tut es trotzdem. Der Grund ist sicherlich auch, weil viele doch an Wunder glauben und es gab schon häufig Geschichten, wo es doch möglich war, dass die Person viele und viele schöne Jahre hatte oder durch neuartige Dinge etwas länger für sich hatte.

Manchmal lohnt sich kämpfen eben und manchmal auch nicht. Das kommt also wahrlich auf die jeweiligen Einzelfälle an, aber ich bin normalerweise eine Freundin davon, zu kämpfen.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Die Medizin ist mittlerweile so weit, dass sich der Kampf gegen eine Krankheit sehr oft lohnt. Und wenn man diesen Kampf nicht gewinnen kann, so kann man zumindest das Beste daraus machen. Man hat ja, gerade im Hinblick auf Erkrankungen, oft zwei Optionen: man nimmt die Krankheit hin und vegetiert vor sich hin, oder man kämpft und verschafft sich im schlechtesten Fall wenigstens Zeit. Oft kämpft man ja nicht einmal für sich selbst, sondern für seine Angehörigen, die es kaum ertragen könnten, wenn man kampflos aufgibt.

Kämpfe auf sportlicher Ebene gesehen lohnen sich auch in die meisten Fällen. Auch wenn ich weiß, dass der Andere stärker oder schneller ist: ich kann mich mit ihm messen und ich kann meinen Fortschritt beobachten. Ich kann mich motivieren, besser zu werden. Aber dafür muss ich mich eben mit anderen Sportlern vergleichen und messen. Die meisten Wettkämpfe sind ja auch so ausgelegt, dass nicht einer von vorn herein einen wesentlichen Vorteil hat. So gibt es ja Gewichtsklassen, Altersklassen und man bedenkt auch körperliche Einschränkungen. Fair muss es eben auch zugehen. Und keiner würde die Leistung eines 5-jährigen mit der eines 18-jährigen vergleichen, wenn diese es nicht selbst wollen.

Ob es sich lohnt, emotionale Kämpfe auszutragen? Dazu kann ich tatsächlich wenig sagen. Das ist eine Frage des Charakters. Für manche ist es psychisch einfach besser, wenn sie loslassen und nicht kämpfen. Dann ist der Kampf aber nicht verloren, sondern reiner Selbstschutz. Manche kämpfen und scheitern und beruhigen sich damit, es wenigstens versucht zu haben. Und wieder andere sind damit erfolgreich und ein gewonnener Kampf ist natürlich etwas schönes.

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» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Für mich sind Kämpfe im vorne herein aussichtslos wenn es sich schon vorher abgezeichnet hat, dass irgendwo alles gegen einen läuft sei es die Entwicklung einer Beziehung, einer Krankheit oder das Retten wollen eines Mittagessens, welches durch die eigene Unachtsamkeit auf dem Herd leider angebrannt ist, wie bei mir letztens.

Ein Reset / Restart im Leben, kann manchmal auch heilsam sein, sofern dieser möglich ist denn wenn eine Tür zugeht, geht auch irgendwo anders wieder eine auf. Wenn etwas endet, dann fängt auch wieder was Neues an. Diese Art von Erfahrung macht wohl jeder von uns mehrmals im Leben durch. Dinge müssen nicht schlecht gelaufen sein, wenn sie enden, sondern sie sind einfach zu Ende, da kann man meist gar nichts gegen machen, sei es ein Film, ein schönes Erlebnis oder generell eine schöne Aktivität beziehungsweise Lebenssituation.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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