Tötung von Tieren statt Rettung wegen der Buschbrände

vom 09.01.2020, 19:52 Uhr

Die Feuer wüten weiter. Das schlimme, so viele Tiere viele dem Feuer zum Opfer. Viele konnten gerettet werden und wurden wieder aufgepäppelt.

Jetzt soll dies aber nicht mehr geschehen und Tiere. Die Tiere die es nicht schaffen sich selbst zu versorgen sollen getötet werden. Das sind wohl in erster Linie Koalas und Kängurus. Als Grund nannte man die schwierige Zurückführung in die Wildnis und die Langzeitpflege.

Ich finde das so schrecklich und es macht mich echt unfassbar traurig. Für so viele Sachen wird Geld verschwendet und für diese hilflosen Lebewesen hat man kein Geld.

» timbo007 » Beiträge: 950 » Talkpoints: 1,27 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das habe ich so gar nicht mitbekommen, ich habe nur mal gelesen, weiß aber nicht ob es stimmt, dass Kamele, die wohl eingeführt wurden vor vielen Jahren geschossen wurden und geschossen werden sollen, damit sie nicht die Wasserleitungen zerstören. Ich finde es wirklich schlimm, wenn man Tiere töten muss und gerade, wenn die Begründung dafür ist, dass man es einfach nicht gebacken bekommt sich darum zu kümmern ist das schon wirklich schwach, es sollte einfach von allen Seiten mehr Unterstützung geben und mehr Hilfe von anderen Ländern.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich glaube, du bist dir der Größe der Katastrophe nicht so wirklich bewusst. In Australien sind bereits 10 Millionen Hektar Land komplett verbrannt. Tendenz logischerweise steigend. Das hat Auswirkungen auf den ganzen Erdball, und du weinst den Koalas nach? So sieht der Klimawandel nun mal leider aus, und natürlich leiden die hilflosen und unschuldigen Kreaturen menschlicher und tierischer Natur darunter und nicht die Konzernchefs in ihren klimatisierten Büros.

Die Menschheit steht dieser Art Katastrophe prinzipiell offensichtlich machtlos gegenüber, es werden weitere und wahrscheinlich größere folgen, und dass nicht Tausende von Menschen umgekommen sind liegt einzig und allein daran, dass Australien glücklicherweise erheblich dünner besiedelt ist als sagen wir, Deutschland. Schätzungen zufolge hat es eine Milliarde (1.000 000 000; zum Vergleich: Menschen in Deutschland ca. 81 000 000) der unterschiedlichsten Tiere leider auch schon erwischt. So traurig es ist - irgendwann kann man nicht mehr helfen, weil es die schiere Masse unmöglich macht.

Und wohin willst du die aufgepäppelten Hundertschaften dann auch hinschaffen, wenn ihr Lebensraum verbrannt ist und sie kein Futter mehr finden? Gesund pflegen und dann verhungern lassen? In China nachfragen, ob in der Wüste Gobi noch Platz ist? Und wie sieht es mit den Tieren aus, die weder süß sind noch global bekannt wie Kängurus und Koalas, sondern hässlich wie irgendwelche Spinnen oder uninteressant wie die ganzen Eidechsen, Frösche und das ganze Kleinzeug? Die dürfen brennen, weil sie nicht flauschig sind?

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Man sollte vielleicht nicht nur Teile des Katastrophenschutzplans lesen. Der empfiehlt vernünftigerweise die Tötung von Jungtieren, deren Aufzucht zu lange dauert, deren Chancen schlecht sind und deren Auswilderung später unwahrscheinlich ist. Das betrifft beispielsweise Junge ohne Behaarung und mit geschlossenen Augen.

Wenn du beispielsweise Kängurus nimmst: Die werden nach einem Monat Tragzeit geboren und wiegen nur ein paar Gramm. Die Entwicklung findet fest angedockt an die Zitze über Monate im Beutel statt. Das zu versuchen, ist Irrsinn und Auswildern klappt auch nur bedingt, wenn der Wurm überlebt.

Aber für sinnvolle Fälle enthält der Plan genauso Rezepte für Aufzuchtmilch und Anleitungen. Man sollte schon das ganze Konzept nennen und sich nicht nur an traurigen, aber sinnvollen Einzelmaßnahmen aufhängen. Unreflektierte Tierliebe bringt der Population in der Regel nichts.

Das sieht man schön bei Ramones und den Kamelen. Nirgendwo auf der Welt leben mehr Kamele als in Australien. Die hat man übrigens nicht vor ein paar Jahren dorthin gebracht, sondern vor dem Bau der Eisenbahn. Das ist fast 200 Jahre her.

Wir reden hier von einer halben bis einer ganzen Million wilder Tiere. Und die verdursten gerade, trampeln sich gegenseitig tot, verschmutzen das wenige Wasser und fressen den Ureinwohnern die knappen Vorräte weg. Wie stellst du dir denn bitte internationale Hilfe vor? Wasser und Futtertransporte? Schlachthäuserbau für klimafreundliches Fleisch? Zaumbau, damit die armen Viecher ganz natürlich verhungern und verdursten? Oder einfangen und exportieren, damit die Gruppen im Rothaargebirge, im schottischen Hochland und in den Weiten der USA grasen?

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich finde das auch sehr traurig und furchtbar, dass es soweit kommen muss! Allerdings glaube ich auch, dass man sich das ganze Ausmaß nur schwer vorstellen kann. Es geht hier leider wirklich nicht nur um ein paar Tiere, die man retten muss. Es geht um Millionen von Tiere und die Lage ist nicht nur für Tiere mehr als nur ernst.

Ich muss zugeben, als ich das zuerst in den Nachrichten gehört habe, habe ich auch geschluckt. Wenn man aber ein wenig nachdenkt, findet man das zwar noch genauso dramatisch und traurig, erkennt aber, dass es wohl leider nicht viel anders geht. So traurig das auch ist.

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» tournesol » Beiträge: 7749 » Talkpoints: 66,19 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


In Australien hat es schon immer Buschbrände gegeben. Das dabei Tiere umkamen, war auch immer natürlich. Ich verstehe deshalb die Aufregung nicht, zumal ich mit Nutztieren aufgewachsen bin. Die Dinosaurier waren auch das Opfer einer Katastrophe.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Die aktuellen Buschbrände samt der dortigen Klimabedingungen und der Langzeit-Trockenperioden sind aber in einem Ausmaß wie der letzten 2 Jahre nicht so dramatisch gewesen. Was viele auch vergessen ist, dass Australien samt seines Regenwaldes sowie Südamerika und die wenigen Regenwaldregionen um Sri Lanka, Borneo & Co noch immer für das gesamte Weltklima größtenteils hilfreich sind, sodass man durchaus etwas panischer auf die Gefahrenlage von Brandrodungen in Brasilien bis über klimatische Katastrophen in Australien schauen muss.

Wir reden hier von schätzungsweise über 1 Milliarde verbrannte Tiere oder Tiere, die an deren Verletzungen nachhaltig gestorben sind sowie keinen Nahrungsraum mehr haben. Die überlebenden Tiere einfach umsiedeln führt zu Problemen in einem anderen Öko-System mit eben anderen Tieren. Das ist nun einmal so und wer ein wenig Ahnung von Biologie hat, der kann sich die Fragen hier zu wieso, weshalb und warum auch selbst beantworten.

Ich finde es unglaublich traurig, dass der Katastrophenplan auch das „Töten“ von Jungtieren erlaubt. Doch die Aufzucht vieler ist schwierig, weil die Kräfte fehlen, welche schon anderweitig in freiwilligen Helferarbeiten engagiert sind und eben auch andere Tiere versorgen müssen. Gleichzeitig sind gerade bei vielen Tieren deren Chancen von Hand aufgezogen werden, je jünger sie auch sind, immer schwierig. Dann kommt die Frage, wohin auswildern, wenn keine Eukalyptusbäume da sind, wo man die Tiere ernähren kann?

Wohin mit den anderen Tieren usw. All das spielt durch die verbrannte Asche und den automatisierten Lebensräumen eine wichtige Rolle. Das hat biologisch gesehen fatale Auswirkungen, was in NSW etc. passiert und das auf ganz Australien, aber es kann auch weltweite Folgen mit sich bringen. Ebenso wie wenn in Brasilien weiter der Regenwald brennt und andersorts. Das verstehen viele nicht, weil sie in ihrer Seifenblase nicht den realen Wert der Natur in vielen Ländern, wo sie noch reichhaltiger als hier in Deutschland vorhanden ist, sehen können.

Aber man kann ganz Gewiss davon ausgehen, das ein Land wie Australien sich selbst unglaublich schwer damit tut, über die Tötung von Jungtieren nachzudenken. Denn der Stolz über ihre Natur und Tiere ist Australien seit vielen Jahrzehnten anzusehen. Hinzu kommend, dass Tiere immer gleichbedeutend mit Tourismus sind, was natürlich auch wirtschaftlich bekanntermaßen Nachteile mit sich bringen kann. Die Australier tun dies also ganz sicher nicht, weil sie keine Lust haben, freiwillig mit viel Aufwand diese Tiere zum überleben zu bewegen, aber die Nachhaltigkeit ohne den entsprechenden Lebensraum wird dann immer schwieriger und stört ein anderes Ökosystem mit anderen Tieren, wo vielleicht Koalas weniger vorhanden sind usw.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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