Sollte man den Partner, den eigenen Eltern vorziehen?

vom 22.05.2016, 09:39 Uhr

A und B sind verheiratet und führen ein gemeinsames Leben. Beide sind berufstätig und haben daher nur wenig Zeit, die sie miteinander verbringen können. As Eltern wohnt etwas weiter weg und so sieht A diese nicht besonders häufig. Daher fährt A normalerweise einmal jährlich für ca. eine Woche zu ihren Eltern, um dort Urlaub zu machen.

In diesem Jahr ist es jedoch so, dass sich der Urlaub der Eltern genau mit dem Urlaub von A und B gleicht. A wusste nicht wann ihre Eltern Urlaub haben würden und wann genau B seinen Urlaub eingereicht hat. Nun möchte A natürlich nicht, zu ihren Eltern fahren, wenn B eben Urlaub hat und sie viel Zeit miteinander verbringen könnten.

As Eltern sind nun sauer darüber und wollen A schon nicht mehr fragen, wann sie dann mal für ein paar Tage zu ihnen kommt. Sie meinen, dass es ja richtig Mist wäre, dass A wegen dem Urlaub von B nicht kommen wollte und machen A damit schon ein schlechtes Gewissen. A würde auch zusammen mit B zu ihren Eltern fahren und dort ein paar Tage verbringen, aber dass wollen die Eltern von A auch nicht gerne. Die Begründung dafür ist, dass sie A ja mal ein bisschen für sich haben wollen würden. Könnt ihr verstehen, dass A den Partner, den Eltern vorzieht? Wann würdet ihr euren Partner den Eltern vorziehen?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich kann A absolut verstehen, wobei ich auch die Eltern verstehen kann, wobei diese auch recht egoistisch sind. An der Stelle von B würde ich mir auch ehrlich gesagt sehr blöd vorkommen, wenn meine Schwiegereltern mich nicht haben wollen würden, wenn ich schon mit meiner Frau zusammen mal frei habe und es nicht anders gehen würde.

An As Stelle würde ich nun die Zeit mit dem Mann verbringen und dann beim nächsten Mal alleine zu den Eltern fahren. Wobei ich schon mal fragen würde, warum man das Kind so für sich alleine haben will, weil der Mann ja eigentlich nicht stört. Man kann nur noch mal anbieten mit dem Mann zu kommen und wenn das nicht gewünscht ist, muss man es eben nachholen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Wenn meine Eltern mich nur allein sehen wollten und meinen Partner derart ablehnten, würde ich mich schon fragen, was da schief läuft. Würden die Eltern jeden Partner ablehnen oder haben sie speziell gegen B Vorbehalte? Das wäre doch mal als erstes interessant zu erfahren. Da würde ich bei meinen Eltern dann massiv nachbohren. Wie ist denn das Verhältnis zwischen B und den Schwiegereltern?

So oder so, ich würde mich da vermutlich dann auch nicht darauf einlassen und wäre über so eine moralische Erpressung meiner Eltern ziemlich enttäuscht. Wir wollen dich sehen, aber nur allein. Ich kenne diese Eltern ja nicht, aber vielleicht wollen sie mit der Taktik auch nur ein bisschen Druck ausüben und A dahingehend beeinflussen, allein zu kommen und meinen das nicht so ernst.

Anstelle von A würde ich als erstes mit meinem Eltern reden und fragen, was das soll. Bzw. würde ich mich sehr klar vor meinen Partner positionieren, und klar stellen, dass man eben zusammengehört, unabhängig davon, ob das den Eltern gefällt.

» Verbena » Beiträge: 4780 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Es wird sicherlich einen Grund haben, dass die Eltern den Partner nicht sehen wollen. Vielleicht ist da mal was vorgefallen oder die verstehen sich halt untereinander nicht, das ist ja auch nicht gerade selten, dass Eltern den Schwiegersohn nicht mögen.

Komisch finde ich, dass die Frau nicht wusste, wann der Mann seinen Urlaub einreicht. Warum nicht? War das nicht abgesprochen oder macht der Mann was er will? Und auch mit den Eltern hätte man sich vorher absprechen können, wann er wie Urlaub plant.

Wenn ich es richtig verstanden habe, geht es um eine Woche Urlaub. Da kann man doch diese Wochen mit dem Partner oder den Eltern verbringen (also eines von beiden) und den Rest des Urlaubs dann anders gestalten.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich finde es total logisch, dass man die einzige Woche im Jahr, die man ohne Arbeit mit seinem Mann verbringen könnte, auch genauso verbringen will. Eine Partnerschaft braucht das doch auch. Da sollten die Eltern meiner Meinung nach vollstes Verständnis haben, auch wenn es ihnen natürlich leid tun kann, dass sie ihre Tochter nicht sehen.

Es gibt aber doch im Jahr nicht nur diese eine Gelegenheit. Es gibt lange Wochenenden, Brückentage, Weihnachten etc. Da werden sich doch wohl noch ein paar Tage finden lassen, an denen die Tochter ihre Eltern besuchen kann. Oder die Eltern kommen mal die Tochter besuchen.

Also meiner Meinung nach muss man einfach nur drüber reden. Es ist halt blöd gelaufen, dass alles aufeinander fällt. Da lernt man draus und spricht es nächstes Jahr besser ab. Und für dieses Jahr sucht man eine andere Lösung.

Dass die Eltern den Schwiegersohn nicht so gern dabei hätten, ist zwar ein anderes Thema, aber verwunderlich oder verwerflich finde ich es nicht. Da hat man ein Kind und plötzlich hat das Kind einen Partner. Es ist doch traurig, wenn man das Kind dann gar nicht mehr ohne den Partner sieht.

Selbst wenn man ihn mag, ist es doch etwas anderes, ob man seine Zeit mit dem eigenen Kind verbringt oder mit jemanden, den man erst seit ein paar Jahren kennt und den man sich nicht selbst ausgesucht hat. Mich nervt es auch, dass man meine Schwester gar nicht mehr ohne ihren Mann sieht. Die Gespräche sind einfach anders.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


In diesem konkret beschriebenen Fall würde ich auch eher meinem Partner meine Zeit widmen. Gerade wenn beide Parteien beruflich stark eingespannt sind und möglicherweise noch Kinder da sind, braucht man die Zeit einfach für die Beziehungspflege, damit man sich nicht auseinanderlebt. Wer weiß, vielleicht will man ja auch spontan verreisen und so eine Art Flitterwochen erleben, jeder wie er möchte.

Ich glaube ich würde meinen Eltern auch erstmal absagen und dann spontan entscheiden ob es dabei bleibt oder nicht. Mein Partner und ich würden ja nicht die ganze Zeit über aufeinander hocken und wenn er zum Beispiel einige Stunden unterwegs ist und einen Männerabend macht, kann ich ja immer noch meine Eltern besuchen. Aber ich würde nicht eine ganze Woche bei meinen Eltern verbringen wollen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Solange die Eltern noch in Saft und Kraft stehen, betrachte ich den langfristigen und/oder Ehe-Partner oder die -Partnerin, egal ob mit oder ohne Kinder, als meine unmittelbare Familie und den Rest sozusagen als "Verwandtschaft". Das bedeutet, dass meine begrenzte Freizeit schwerpunktmäßig meiner Beziehung zugute kommt und der Rest der Familie sich auf gelegentliche Besuche beschränken muss. Das ändert sich in meinen Augen erst, wenn die Eltern wirklich älter werden und mehr Betreuung brauchen. Das berühmte "es könnte das letzte Weihnachten sein" und so.

Ich finde, wenn man nicht gerade beispielsweise im Studium noch mit einem Bein zu Hause wohnt oder die Eltern so weit weg wohnen, dass sich ein Besuch sonst gar nicht lohnen würde, ist es schon ziemlich viel verlangt, mehrere Tage am Stück zu Besuch zu kommen. Da kann man ja gleich einen gemeinsamen Urlaub veranschlagen, anstatt eine Woche lang im ehemaligen Kinderzimmer die Wand anzustarren.

Und ganz besonders viel Pech haben die Leute zumindest bei mir, wenn sie glauben, hier etwas "fordern" zu dürfen oder mich erpressen bzw. emotional unter Druck setzen. Wenn es immer nur klagend heißt "Nie kommst du zu Besuch" - was sollte mich dann motivieren, daheim die Wäsche liegen zu lassen und quer durch die Pampa zu pilgern, nur um mich anjammern und kritisieren zu lassen?

» Gerbera » Beiträge: 11289 » Talkpoints: 41,52 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich finde auch, dass man irgendwann mal auch sein eigenes Leben hat und darauf müssen auch Eltern Rücksicht nehmen. Natürlich will man seine Kinder nicht aus den Augen verlieren, es sind und bleiben nun mal die eigenen Kinder. Aber man muss auch Verständnis dafür haben, wenn die Kinder dann auch mal eine Partnerschaft eingehen, die steht dann nun mal an erster Stelle. Man will ja schließlich auch, dass die Kinder Glücklich sind und ein Sorgenfreies Leben haben. Auch die Eltern sind irgendwann mal Flügge geworden und sind ihre eigenen Wege gegangen, ansonsten hätte es A, B oder wenn auch immer nämlich nicht gegeben.

Für mich gehört das irgendwie auch zu einem Prozess der Reife dazu. Nicht nur das Loslassen der Eltern sondern auch das Loslösen von den Eltern um seinen eigenen Weg bestreiten zu können. Denn irgendwann kommt auch mal der Zeitpunkt wo die Eltern nicht mehr da sind und dann muss man das Leben auch allein bewerkstelligen. Es gibt wirklich genug "Kinder" die dann noch mit Mitte 30 bei den Eltern vegetieren und wirklich nahezu nichts allein auf die Reihe bekommen. Eltern bleiben immer die Eltern, aber ich kann die Aussage sehr gut verstehen und nachvollziehen, wenn man sagt, dass der Partner und die vielleicht auch schon eigenen Kinder, die unmittelbare Familie sind und der Rest eher die Verwandtschaft. Und genau das ist es dann auch. Ich lebe mit meinem Partner oder Partnerin zusammen und das nach Möglichkeit, bis an mein Lebensende, wenn es ideal läuft. Das müssen auch dann die Eltern akzeptieren und sollten die Kinder dahingehend eher unterstützen als dann noch Druck zu machen. Schließlich können die Eltern ja auch zu den Kindern fahren.

Was dann mit den Schiegerkindern ist, weiß man hier leider nicht. Es geht ja auch nirgendwo hervor, dass man den Schwiegersohn oder B nicht mag, von daher ist das reine Spekulation. Es kann natürlich immer wieder mal sein, dass sich Eltern und die Schwiegerkinder nicht verstehen, das gibt es, denke ich, mehr als oft genug. Aber dann sollte man grade als Eltern den Weitblick besitzen, dass akzeptieren zu können und auch zu müssen. Da ja hier nicht von irgendwelchen Extremfällen die Rede ist, was das Verhalten von B angeht, kann man das von seinen Eltern durchaus auch erwarten. Kinder sollten irgendwann ihr eigenes Leben leben und dabei sollte man als Eltern unterstützen und stolz darauf sein, dass es die Kinder geschafft haben. Ich möchte mir später auch mal sicher sein, dass meine Kinder fest im Leben stehen, damit ich irgendwann mal beruhigt den Arsch zukneifen kann.

Ergo würde ich auch definitiv zu meinem Partner bzw. Partnerin stehen und die Zeit mit ihr verbringen und da könnten die Eltern noch so viel dagegen haben, oder nicht angemessen finden, oder was auch immer.

» Kodi » Beiträge: 599 » Talkpoints: 27,19 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich finde die Eltern in dem Fall ziemlich egoistisch und habe da auch kein Verständnis für ihre Forderungen und Ansichten. Für mich ist es nämlich absolut normal, dass man den Urlaub in dem Fall mit dem Partner verbringt, vor allem dann, wenn es eine einmalige Gelegenheit im Jahr ist, die eben auch entsprechend selten vorkommt.

Eine Partnerschaft besteht ja nicht allein daraus, nur nebeneinander herzuleben und sich vielleicht kurz nach Feierabend oder am Wochenende zu sehen. Man will doch auch etwas gemeinsam unternehmen, Zeit zusammen verbringen und gemeinsam verreisen. Und das geht nur, wenn beide gleichzeitig frei haben. Und wenn das nicht besonders häufig vorkommt, dann ist die gemeinsame freie Zeit umso wichtiger und wertvoller. Und das braucht eine Beziehung einfach auch, damit es spannend bleibt und man wieder gemeinsame Erlebnisse hat.

Ich kann schon verstehen, dass die Eltern dann auch enttäuscht sind, aber wie bereits angemerkt wurde, gibt es ja auch noch andere Gelegenheiten, zu denen man die Eltern besuchen kann. Auch wenn sie weiter weg wohnen, lassen sich dafür ja Brückentage nutzen oder man fährt über Ostern oder Weihnachten hin, damit sich das Ganze auch lohnt. Da sollten die Eltern aber auch etwas kompromissbereit sein.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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