Wie mit "depressivem" Schüler umgehen?

vom 15.12.2019, 18:26 Uhr

Eine Bekannte macht ihr Abitur auf einem Abendgymnasium nach und eine der älteren Personen in der Klasse. Das macht ihr auch nichts aus und es sind auch viele im Alter von 20-24 Jahren mit dabei.

Eine Person ist dort, welche gerade einmal 20 Jahre ist und selbst von sich behauptet, depressiv zu sein. Diese Person ist jedoch Mittelpunkt vieler Klassenprobleme, die ihn immer involviert wissen.
Diese Person braucht immer wieder jemanden, der ihn aufmuntert. Dann redet er wohl nonstop über psychische Probleme und private Probleme, gleichwohl andere ihn schon mehrfach gebeten haben, es zu lassen.

Heißt, dass er depressiv teilweise im Unterricht agiert, wenn er was nicht versteht und dann einfach den Unterricht stört, was andere wiederum stört. Er spricht jeden ständig auf private Probleme an und scheint eine etwas nervige Ader zu haben. Auch hat er schonmal vorgemerkt, dass in seiner Akte vermerkt sei, dass er sich versucht habe das Leben zu nehmen.

Ich habe diese betroffene Person auch bereits auf dem Schulfest kennenlernen dürfen und war auch schon sofort Gegenstand seiner privaten Probleme, seiner schulischen Probleme und mehr. Ich habe ihn angeboten, einige unserer sozialpädagogischen Anlaufstellen zu nutzen, aber bisher war er zumindest noch nicht da.

Die Schulpsychologen und das Bistum, von der diese Schule gefördert wird, wissen auch bescheid, aber noch wird wohl nicht so richtig eingegriffen. Daher mal meine Frage, was Ihr tun würdet, wenn Ihr jemanden im Umfeld habt, der so aufmerksamkeitsbedürftig ist, aber damit auch gleichzeitig das Lernpensum unterbindet, die Menschen mit herunterzieht und mehr. Was würdet Ihr tun, wenn Gesprochenes nicht fruchtet, aber die Schule noch nicht handelt?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Wie agiert man depressiv? Über die Formulierung bin ich gestolpert, weil sie fast schon ein Oxymoron ist, also etwas, was sich gegenseitig ausschließt. Ich bin mir auch gar nicht mal so sicher, ob der junge Herr wirklich primär eine Depression oder nicht eher eine Persönlichkeitsstörung haben könnte, so wie das Verhalten hier geschildert wird. Zumal das Wort depressiv hier in der Überschrift ja auch in anzweifelnden und distanzierenden Klammern gehalten wurde.

Mich hätte auch interessiert, inwiefern er bei Problemen den Unterricht stört und wie oft das vorkommt. Szenarien könnte ich mir einige ausmalen, aber ob sie dann so stimmen und vor allem, wie oft das vorkommt, kann man ja an dieser Stelle nur raten. So oder so, als Schüler kann man doch nicht viel machen, es ist Aufgabe des Lehrers an dieser Stelle einzugreifen, wenn jemand beständig lautstark lamentiert, Trost einfordert, trotzig den Stuhl zurückschiebt und dem Weinen nahe ist, sodass der Unterricht nicht mehr fortgesetzt werden kann und alle Aufmerksamkeit durch diesen einen Schüler gebunden ist. Die Mitschüler können an dieser Stelle nicht viel tun, denn alles Ignorieren und Reden hatte ja in der Vergangenheit nicht geholfen.

So wie das Verhalten an dieser Stelle geschildert wurde, glaube ich auch nicht, dass weitere Gespräche mit anderen Schülern Abhilfe schaffen werden. Es scheint ja auch so zu sein, dass er sich in seinem Elend bequem eingerichtete hat und gar nichts ändern will, dafür spricht die Weigerung, irgendwelche echten Beratungen und Hilfen anzunehmen. Aber die anderen Schüler müssen und brauchen auch nicht irgendwelche Löcher stopfen und den Ersatztherapeuten oder die Zweitmutter spielen. Das wäre wahrscheinlich an dieser Stelle auch nicht zielführend. Eine echte Lösung muss seitens der Lehrerschaft gefunden werden.

» Verbena » Beiträge: 4780 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Das klingt eher so als würde er nach Aufmerksamkeit suchen. Ich denke du kannst da auch wenig machen, du hast ihm ein Angebot gemacht und gut ist. An der Stelle der Klasse würde ich es einfach ignorieren und mich nicht davon stören lassen. Wenn er stört, dann muss der Lehrer aktiv werden und sagen, dass das so nicht geht und das eine Erwachsenenbildung ist und er gerne auch gehen kann, wenn er nicht zuhören kann. Das finde ich vollkommen legitim.

Generell verstehe ich nicht, warum man ihm so eine Plattform gibt und sich ständig seiner annimmt, wenn er selber keine Angebote annimmt. Offensichtlich mag er sich ja auch nicht helfen lassen und hat das eigentliche Problem für sich auch nicht erkannt. Als Schule kann man da natürlich Gespräche führen und sollte diese auch führen, allerdings haben die ja bisher noch nicht reagiert.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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