Äußert ihr Änderungswünsche bei Restaurantgerichten?

vom 02.12.2019, 04:01 Uhr

Kürzlich war ich mit ein paar Arbeitskolleginnen beim Weihnachtsessen. Da gab es eine Kollegin die unbedingt die Ente mit Knödel & Rotkraut essen wollte. Also eigentlich ja nur die Ente und das Rotkraut, da sie kein Kartoffelknödel mag. Wir haben dann zu ihr gemeint, dass sie die doch abbestellen kann und eventuell Semmelknödel oder Spätzle ordern kann, aber das wollte sie nicht.

Sie hat gemeint, dass sie das generell nicht mache, da sie dem Koch keine Umstände machen wolle. Sie würde die Knödel dann einfach auf dem Teller liegen lassen. Das mache sie immer so, auch wenn sie z.B. eine Pizza mit Oliven bestelle. Dann macht sie die einfach runter und lässt sie am Teller liegen. Für uns war die Argumentation nicht ganz nachvollziehbar, da die Knödel ja dann weggeschmissen werden mussten. Äußert ihr Änderungswünsche wenn euch ein Bestandteil des Gerichtes nicht schmeckt?

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,00 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ja klar äußere ich Änderungswünsche und es war bisher auch kein Problem. Ich vertrage Paprika nicht mehr und bestelle Paprika grundsätzlich ab. Der Koch muss das Gericht ja eh frisch zubereiten, dann kann er es für mich ja auch ohne Paprika machen. Oder ich ändere die Beilagen, ich mag diese geringelten Pommes zum Beispiel absolut nicht.

Ich finde es nicht so gut, wenn man die Beilage einfach liegen lässt. Schließlich freut man sich ja auch irgendwie auf das Gericht und ich finde es nicht schlimm, wenn man anstelle der Kartoffelklöße vielleicht lieber Bratkartoffeln möchte. Beim Liegenlassen werden die Klöße komplett weggeschmissen, ich fände es teilweise sinnvoller, wenn man den Teller mit dem befüllt, was man so mag und dann nicht viel übrig lässt.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12530 » Talkpoints: 71,65 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich finde Lebensmittelverschwendung furchtbar und es macht mich ohnehin wütend, wie viel in der Gastronomie leider oftmals weggeworfen werden muss, weshalb ich mich nicht noch daran beteilige, diese Abfälle zu vermehren. Wenn ich genau weiß, dass ich ein Gericht nicht schaffe oder dass mir ein Großteil der Zutaten nicht schmeckt, dann bestelle ich es nicht, selbst wenn ich noch so viel Lust darauf habe. Entweder, ich suche mir etwas anderes aus, oder ich sage tatsächlich, dass ich nur einzelne Bestandteile haben will.

Bisher gab es damit auch nie große Probleme. Hin und wieder wurde mal ein Wunsch von mir von Seiten des Restaurants ausgeschlagen, weil der Koch das Gericht nur in seiner Ganzheit servieren wollte oder weil der Aufwand doch zu groß wäre, und das habe ich dann auch anstandslos akzeptiert. Ich freue mich, wenn meine „Extrawurst“ umsetzbar ist, aber ich stelle mich auch nicht an, wenn nicht.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Wenn mir die zum Gericht gehörende Beilage nicht so schmeckt, dann frage ich normalerweise schon nach, ob man sie auch gegen eine andere Beilage austauschen kann. Ich mag beispielsweise Salz- oder Ofenkartoffeln nicht so gern und lasse sie deswegen oft gegen eine andere Beilage austauschen. In den meisten Fällen ist das auch gar kein Problem, wobei manche Restaurants einen kleinen Aufschlag für Sonderwünsche verlangen.

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» lascar » Beiträge: 4404 » Talkpoints: 780,84 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Manchmal. Normalerweise versuche ich möglichst wenig Umstände zu machen und bestelle Gerichte, bei denen mir jede Zutat zusagt. Aber wenn ich zum Schnitzel unbedingt Pommes haben möchte, dann frage ich schon freundlich nach, ob das ein Problem sei. Ich gehe auch im Regelfall nur in Restaurants, bei denen die Gerichte nicht einzeln durchkomponiert sind, sondern einfach aus verschiedenen Wannen auf einen Teller kombiniert werden.

Die Verschwendung ist mir hier relativ egal, aber ich finde es immer eklig, wenn zu viel im Essen herumgematscht wird, wenn die Leute sich nicht trauen, eine Zutat abzubestellen und statt dessen drum herum essen oder das Ungeliebte herausklauben. Dann glibbern die Oliven oder die Möhren so am Tellerrand vor sich hin und werden kalt und das sind für mich schlechte Tischmanieren. Ich musste auch schon jemandem zuschauen, der die Haselnüsse aus dem Nuss-Eisbecher gepult und zu einem schleimigen Häufchen aufgetürmt hat. Brrr.

Andererseits nervt es mich zwar auch, wenn die ganz besonderen Schneeflöckchen alle möglichen Sonderwünsche äußern von Dressing separat bis hin zu Pommes ohne Salz, aber das ist mir immer noch lieber, als wenn das meiste Essen umgematscht liegenbleibt.

» Gerbera » Beiträge: 11289 » Talkpoints: 41,52 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Es gibt wirklich wenige Sachen, die ich so gar nicht esse, aber wenn da etwas bei einem Gericht dabei wäre, was sonst lecker klingt, würde ich darum bitten diese Zutat wegzulassen. In der Küche macht das in der Regel keinen zusätzlichen Aufwand und das ist somit absolut okay. Sonst würde man es ja nur wegschmeißen oder müsste es am Tisch von einen auf den anderen Teller geben oder jemand anderen essen lassen, das wäre alles deutlich umständlicher und für mich nicht eben angenehmer. Vielleicht möchte sie einfach nicht als kompliziert eingestuft werden oder ist zu schüchtern etwas zu sagen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Natürlich gibt es Sonderwünsche, die eher in die Kategorie nerviges wichtig tun fallen und natürlich gibt es auch Sonderwünsche, bei dem sich dem Koch die Fußnägel aufrollen, weil die gewünschte Beilage gar nicht zum Fleisch passt oder weil die abbestellte Sauce eigentlich nötig ist um das Gericht abzurunden.

Aber in den meisten Fällen ist das doch relativ problemlos. Ich bestelle zum Beispiel immer ohne Tomaten wenn ich einen gemischten Salat nehmen weil ich die nicht esse. Und ich habe auch schon eine andere Beilage bestellt oder eine kleinere Portion als üblich wenn ich noch einen Nachtisch wollte. Warum denn nicht? "Umstände machen" ist doch mein Job als Gast und meine Wünsche zu erfüllen ist der Job das Küchenpersonals. Dafür bezahle ich doch.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Wenn man wirklich und ehrlich keine Umstände im Restaurant machen wollte, dann würde man doch nur Ente mit Rotkohl bestellen. Und jeder gute Kellner bietet dann dem Gast eine andere Beilage wie Kartoffeln oder ähnliches an. Aber ein Gericht mir einer Beilage zu bestellen, von der ich von vornherein weiß, dass ich sie absolut nicht anrühren werde, ist ziemlich wunderlich. Wäre ich Gast an diesem Tisch, würde ich besagte Kollegin schon etwas verschroben finden.

Eine weitere Möglichkeit wäre es, seine Tischgenossen vorher zu fragen, ob sie etwas von den verschmähten Klößen haben möchten. Es finden sich also zahlreiche Lösungen und Möglichkeiten. Am tollsten allerdings finde ich die Story mit der Pizza, auf der sich Oliven befinden, welche die Person dann heraus sortiert. Oliven sind schließlich Früchte, die viele Deutsche nicht wirklich mögen. Daher befinden die sich eher selten auf Pizzen. Und ausgerechnet eine solche Pizza wird von einer Kundin bestellt, die gar keine Oliven mag. Das klingt für mich schon reichlich subtil und überspannt.

Ich selbst habe einen Mund zum reden und äußere meine Wünsche stets verständlich. Ich bin wirklich kein Gast, der in einem Restaurant oder wo auch immer, Umstände machen will. Aber etwas ohne eine bestimmte Zutat oder Beilage zu bestellen, ist ja für niemanden eine Zumutung. So habe ich einmal in einem Imbisslokal zur Mittagszeit nur Fleisch und Gemüse geordert, weil ich just zu dieser Zeit, Kohlenhydrate mied.

Die Bedienung nahm es auch sofort hin und schlug mir sogar eine Preisminderung vor, die ich dann eben dankend annahm aber nicht von vornherein darauf bestand. Außerdem kann ich einen Änderungswunsch auch durchaus charmant vortragen, indem ich zum Beispiel sage, dass mir das Gericht XY ganz sicher sehr gut schmecken wird, nur eben nicht mit Z. Das dürfte doch für niemanden im Service ein Problem sein, warum also eines daraus machen.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Kommt darauf an, wie viel im Lokal gerade los ist, wie die Personalausstattung ist und wie viel ich für das Gericht bezahlte. Bei einem Haubenrestaurant wird es vielleicht nicht um Knödel gehen, aber da erwarte ich mir schon kleinere Variationsmöglichkeiten, die nicht das ganze Gericht verändern. Bei einem kleineren Lokal im Mittagsmenüstress lass ich meine Sonderwünsche. Würde mich nur ärgern wenn sie unter gehen und akzeptiere ich den Abfall. Mir geht es so, wenn Artischocken mit im Spiel sind, die mag ich überhaupt nicht, speziell wenn sie eingelegt wurden. :uebel:

Doch wenn weniger los ist, möchte ich auch keinen unnötigen Abfall riskieren und bitte um kleinere Änderungen. Hängt also von der Situation ab. Eine andere Variante wäre einfach was zu bestellen, was ich vollständig mag. Das mache ich dann als Alternative, wenn besonders viel los ist.

Ein weiterer Aspekt ist, ob ich die Inhaber kenne oder nicht. Falls ich sie kenne, kennen sie meistens meine Vorlieben und berücksichtigen dies gleich mit. Auch kann es sein, dass ich weiß, dass der Koch ein wenig eingeschnappt sein könnte, wenn man sein heiliges Menü verändern will, da bin ich natürlich still und lasse den Meister machen wie er glaubt. Andererseits ist es für einen Koch dann immer komisch, wenn zu viel am Teller bleibt. Es ist also ein wenig ein Tauziehen.

Wenn man sich zu viel Gedanken darüber macht, würde mir das die Laune am Essen verderben, aber wie gesagt, bei Artischocken verstehe ich keinen Spaß, oder wenn jemand eine Allergie hat. Was ich jedoch gar nicht haben kann sind extreme Sonderwünsche z.B. bei einem Heurigen bzw. einer Buschenschank. Da kamen sie auf einmal auf die Idee, sie wollen glutenfreies Brot haben. Als würde das jeder Bauer aus dem Hut zaubern können.

» TinaPe » Beiträge: 451 » Talkpoints: 13,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Es kommt bei mir immer darauf an, um was es sich handelt, wie aufwändig die Änderungswünsche sind und ob diese überhaupt umsetzbar sind. Auf einer Pizza oder einem Burger eine Zutat abzubestellen, ist beispielsweise gar kein Problem. Ich bestelle immer Zwiebeln auf meinem Burger ab, da ich Zwiebeln einfach nicht leiden kann und es kein Aufwand ist, die Zwiebeln wegzulassen. Es ist ja sogar das Gegenteil der Fall, da die Burger frisch gemacht werden und sich das Restaurant so eine Zutat sparen kann.

Anders ist es beispielsweise, wenn ich zum Asiaten gehe und es da schon fertige Saucen gibt, in denen das Gemüse schon drin ist und diese nicht für jeden Kunden frisch zubereitet werden. Da ist es natürlich nicht so einfach möglich, sich eine Zutat abzubestellen und da lasse ich das auch, pule die entsprechende Zutat dann einfach im Nachhinein aus meinem Essen oder entscheide mich gleich für ein anderes Gericht.

Ich mache das also immer davon abhängig, ob und wie einfach mein Änderungswunsch umzusetzen ist und wie wichtig mein Anliegen mir ist. Finde ich eine Zutat oder eine Beilage grundsätzlich okay, dann lasse ich es so. Bin ich aber allergisch, vertrage etwas nicht oder wenn mir etwas wirklich so gar nicht schmeckt, dann frage ich einfach beim Kellner nach. Das ist an sich ja kein Problem und es kostet ja auch nichts, einfach mal nachzufragen. Man bezahlt schließlich auch für das Gericht und den Service.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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