Als Partner von Raucher Produkte zum Aufhören kaufen?

vom 20.10.2019, 20:08 Uhr

In der Apotheke kann man ja diverse Produkte kaufen, die einem dabei helfen sollen, mit dem Rauchen leichter aufzuhören. Durch die Vielfalt an Produkten ist es auch nicht immer leicht, das passende Produkt zu ermitteln und man muss sich schon etwas mit dem Thema auseinandersetzen. Vorsichtig bin ich dann, wenn jemand kommt und für seinen Partner etwas kaufen möchte, damit dieser dann mit dem Rauchen aufhören soll, beziehungsweise es ihm leichter gemacht wird.

In solchen Fällen sage ich gerne, dass der Partner doch lieber selber in die Apotheke kommen soll, damit er wirklich etwas findet, was für ihn passend ist. Man weiß ja auch gar nicht, ob der rauchende Partner wirklich aufhören möchte oder das vielleicht gar nicht will. Wenn der Partner natürlich unbedingt etwas haben möchte, verkaufe ich es schon, aber lieber ist es mir, wenn der Raucher selber vor mir steht und man das passende Präparat ermitteln kann.

Könnt ihr das verstehen oder seht ihr das nicht so eng? Würdet ihr auch einfach in die Apotheke gehen und für euren rauchenden Partner etwas kaufen, damit dieser mit dem Rauchen aufhören soll? Oder seid ihr auch der Meinung, dass das der Raucher lieber selber entscheiden soll, ob und womit er aufhören möchte?

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Wir sind Gott sei Dank ein Nichtraucherhaushalt und haben beide noch nie geraucht. Ich kenne das allerdings von meinem Papa. Er hatte Lungenkrebs und nach der ersten Operation gesagt bekommen, dass er eine höhere und gute Lebenserwartung hätte, wenn er ab sofort das Rauchen sein lassen würde. Meine Mama hat ihm daraufhin mehrere Rauchalternativen besorgt und ihm die sozusagen "aufgezwungen".

Geholfen hat es überhaupt nichts, denn mein Papa hat das dann zwar ausprobiert aber im Endeffekt dann heimlich im Keller etc. weitergeraucht. Letztendlich ist er dann an den Folgen eines erneuten Lungenkrebs gestorben, aber er wollte es nicht anders. Für ihn gehörte Rauchen zu einem Stück weit zur Lebensqualität.

Ich bin deswegen auf jeden Fall deiner Meinung, dass es keinen Sinn macht für einen Partner solche Produkte zu besorgen und diese dem Raucher "aufzuzwingen". Der Raucher muss es selbst wollen und vom Kopf her bereit dazu sein. Wenn die rauchende Person dann auch fest entschlossen dazu ist, dann sollte sie sich auch selbst um die Alternative kümmern und sich da ausführlich beraten lassen.

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,00 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich habe diverse Produkte - Kaugummi, Pflaster, Spray, Vitamine und noch irgendwas - ausprobiert um mit dem Rauchen aufzuhören. Genutzt hat keines davon und ich halte dieses Zeug deshalb für rausgeworfenes Geld. Aber, dass du das deinen Kunden nicht sagen kannst, ist natürlich klar.

Aufgehört, bzw. nicht wieder angefangen habe ich letztendlich nach einer Grippe, einfach weil ich nicht mehr wollte. Weil ich mir ständig gesagt habe wie dumm es doch ist jetzt wieder anzufangen, wo ich zumindest den körperlichen Entzug doch schon längst hinter mich gebracht habe während ich hustend im Bett lag.

Und jemandem das Nichtrauchen zu verordnen oder als Wink mit dem Zahnpfahl eine Packung Nikotinkaugummis hinzulegen funktioniert eh nicht. Ich habe im Krankenhaus auch krasse Fälle gesehen von uneinsichtigen Rauchern. Und wenn dich selbst die Kombination aus COPD und Lugenkrebs und die Sauerstoffflasche als ständiger Begleiter nicht von der Kippe weg bekommen, wie sollte es dann ein Partner mit einer Packung Kaugummis schaffen?

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Wenn man dem Partner Dinge kauft, damit dieser von einer vermeintlich schlechten Angewohnheit loskommt, dann ist das eine Bevormundung, die ich nicht in Ordnung finde. Wenn ein Raucher nicht aufhören will, dann nutzen auch keine Abgewöhnungsmittel. Und wenn er aus eigenem Antrieb von seinem Laster loskommen will, dann sollte er selbst in die Apotheke gehen und sich die Mittel besorgen. Ansonsten schiebt er die Verantwortung für sein Tun von sich weg und lädt dem Partner unnötigen Stress auf, weil er sich jetzt dafür mitverantwortlich fühlt.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Mein Mann und ich sind Nichtraucher, daher stellt sich die Frage zum Glück nicht. Wenn man sich aber füreinander entschieden hat, dann sollte man auch damit leben können, dass der Partner raucht. Ich würde es unglaublich bevormundend empfinden, wenn mein Partner etwas laufen würde, damit ich ein vermeintliches Laster ablege. Ich meine, wenn man raucht, dann macht man das bewusst und sollte selber entscheiden, ob man damit aufhören will oder eben nicht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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