Datum der Eheschließung entscheidend ob diese hält

vom 04.10.2019, 12:31 Uhr

Laut einer 14 Jahre andauernden Studie ist das Hochzeitsdatum ein ganz ausschlaggebender Faktor, ob und wie lange eine Ehe hält. So sollte man Hochzeitstage wie den 11.11. oder den 14.02. (Valentinstag) unbedingt meiden, weil solche Ehen am häufigsten geschieden würden. Was haltet ihr denn von solchen Aussagen? Würdet ihr denen Beachtung schenken und habt ihr auch spezielle Tage im Hinterkopf an denen ihr niemals heiraten würdet?

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» friedchen » Beiträge: 1312 » Talkpoints: 940,01 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Das scheint wieder so ein Fall zu sein, bei dem aus einer Korrelationsstudie Schlüsse gezogen werden, die in der Studie so überhaupt nicht als Frage formuliert wurden. Wahrscheinlich hat sich jemand einfach die Daten der Eheschließungen angeschaut und die Scheidungszahlen und dann kam eben das besagt Ergebnis dabei heraus. Soweit so gut.

Bedeutet das nun, dass der Grund für die Scheidung das Datum war, an dem die Ehe geschlossen wurde? Natürlich nicht. Die Gründe müssten nämlich noch mal gesondert untersucht werden. Mir fallen da spontan zwei Gründe ein. Erstens werden an solchen besonderen Tagen wahrscheinlich mehr Ehen geschlossen als an anderen Tagen. Also hat man schon mal mehr Paare, die für eine Scheidung in Frage kommen.

Und dann verführen solche besonderen Daten wahrscheinlich auch dazu, dass Paare heiraten, die ohne dieses besondere Datum gar nicht oder erst später geheiratet hätten. Da ist das Potential für das Scheitern der Beziehung wahrscheinlich höher.

Wenn wir mal heiraten sollten würde das ein reiner Verwaltungsakt werden. Nach einer so langen Beziehung fände ich es irgendwie albern die jungfräuliche Braut im Disney Prinzessinnen Kleid zu spielen. Und ob ich einen Vertrag nun am 11.11. oder am 12.11. unterschreibe ist nun wirklich egal. Ich finde das Drama um vergessene Hochzeitstage übrigens auch albern, also bräuchte ich dagegen auch kein Datum, das man sich besonders gut merken kann.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich passe genau in diese Statistik. Und diese Heirat war weder verfrüht, noch unüberlegt, denn wir waren zum damaligen Schnapszahlendatum schon 12 Jahre zusammen, hatten ein Haus gebaut und zwei Kinder bekommen. Ebenso erging es vor ein paar Jahren einer ehemaligen Nachbarin mit dem Schnapszahlendatum. Auch da bestand die Beziehung schon einige Jahre, ein gemeinsames Kind war auch da. Trotzdem gingen beide Ehen schief und schon nach kurzer Zeit stand jeweils die Scheidung an.

Sicherlich kann man sagen, dass diese Ehen auch mit einem anderen Hochzeitstag schief gegangen wären. Aber man kann es nie wirklich wissen, ob es gut gegangen wäre oder nicht. Und ich denke auch, dass es für die Statistik auch genug Ehen gibt, die seit Jahren trotz besonderem Datum glücklich sind.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ob an dem besonderen Tag mehr Eben geschlossen werden oder nicht, das ist für die Studie unerheblich. Es wurde schließlich geschaut, wie viel Prozent der Eben geschieden worden sind. Und da fällt auf, dass an solchen Tagen Eben weniger lange halten.

Die Forscher hatten auch auf die Gründe geschaut. Und da gibt es Unterschiede zwischen Schnapszahlpaaren und dem Rest. Erstere haben oft bereits Kinder oder es ist eines unterwegs. Das legt nahe, dass sich ein Teil der Paare eher wegen der Kinder getraut hat und ohne Nachwuchs diesen Menschen nicht geheiratet hätte.

Dazu kommt, dass Schnapszahlehen häufiger teure Feiern beinhalten. Und statistisch gesehen scheitern Eben mit teurer Feier häufiger. Das hat einen nachvollziehbaren Hintergrund. Wer ein tolles Datum und/oder eine teure Feier will, ist oft eher nach außen orientiert. Da lebt man leichter an den Bedürfnissen des anderen vorbei. Außerdem erwarten viele solcher Paare die Krönung der Liebe und sind enttäuscht, wenn es nach den Flitterwochen wie vorher ist. Das gilt übrigens auch, wenn Paare erst nach Jahrzehnten heiraten.

Und dann kommt noch dazu, dass viele, die an einem besonderen Datum heiraten, bereits eine Scheidung hinter sich haben. Zweite Eben werden aber öfter geschieden als erste. Aber das sagt ja nun nichts darüber aus, wie sich eine bestimmte Ehe entwickelt. Wer am Schnapszahldatum vor den Standesbeamten tritt, dabei bereits geschieden, mehr als zehn Jahre mit dem Partner zusammen ist, bereits Kinder mit ihm hat und hochschwanger ist und dazu für 100.000 Euro einen riesige Feier macht, kann genauso gut im Altersheim durch den Tod geschieden werden. :D

» cooper75 » Beiträge: 13325 » Talkpoints: 497,57 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Wo hast du denn her, dass Ehen, wo die Feier recht teuer war, eher geschieden werden, als andere Ehen? Oder dass man bei der zweiten Eheschließung eher ein besonderes Datum wählt? Wobei wenn man jetzt mal die Aussage ganz objektiv betrachtet, so ist es doch normal, dass die Statistik sagte, dass Ehen mit besonderem Datum öfter geschieden werden.

Denn an diesem Tagen werden eben mehr Ehen geschlossen, als an anderen Tagen. Wenn aber die eine Sache wesentlich öfter vorkommt, so dürften ja die Folgen ähnlich höher sein. Ist wie eine Unfallstatistik. Gibt es wesentlich mehr rote Autos als in anderen Jahren auf deutschen Straßen, so werden diese roten Autos eben auch mehr an Unfällen beteiligt sein, als sonst.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Es geht nicht um absolute Zahlen. Bewertet wird der Prozentsatz der geschiedenen Ehen. Und wenn von zehn Ehen fünf geschieden werden, sind das ebenso 50 Prozent wie bei 50 Scheidungen auf 100 Ehen. :wink:

Es gibt ziemlich viele Studien über Scheidungen. Da wurde durchaus auch schon der Kostenfaktor untersucht. Am besten halten übrigens pragmatisch geschlossene Ehen mit Ehevertrag. Das liegt einfach daran, dass ein wichtiger Streitpunkt weg ist, wenn beide vorher wissen, welche Nachteile einer unter Umständen in Kauf nimmt, und wie die abgefedert werden.

» cooper75 » Beiträge: 13325 » Talkpoints: 497,57 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Klar wird der Prozentsatz angegeben. Aber es werden auch solchen Daten X Prozent mehr Ehen geschlossen. Daher ist die Wahrscheinlichkeit wohl recht hoch, dass die Scheidungsraten mit entsprechendem Hochzeitstag wesentlich höher ist.

Und die Statistik mit Ehevertrag kann ich ein wenig vergeigen. War zwar kein Ehevertrag der erst direkt vor der Hochzeit ausgehandelt wurde, aber bestanden hat das Teil schon und musste am Ende sogar vor Gericht durchgesetzt werden. Und als dieser Vertrag damals beim Notar geschlossen wurde, gab es diesen tollen Spruch auch, dass diese Beziehungen mehr bestand hätten.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Kann ich mir schon gut vorstellen, dass da was dran ist. Ich kenne Leute die so ein Datum zum Heiraten wählen, weil sie sich den Tag so besser merken können. Wer sich aber nicht mal seinen Hochzeitstag an einem normalen Tag merken kann dem scheint auch nicht viel an der Ehe zu liegen.

Und bei manchen ist es vielleicht auch eine Prestigesache. Da sind dann vielleicht Leute die noch schnell am 20.02.2020 heiraten wollen, weil das so ein schönes Datum ist, aber eigentlich noch gar nicht bereit für die Ehe sind. Außerdem denke ich mir, dass an solchen Tagen eher Leute heiraten die wenig bis keinen Glauben haben. Praktizierende Gläubige lassen sich ja seltener scheiden.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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