Kosten wegen des Klimawandels für Hausbesitzer?

vom 20.09.2019, 01:30 Uhr

Im Moment bricht in Deutschland mal wieder die Panik aus. Diesmal geht nicht nur unser Sozialstaat vor die Hunde wie 2005. Jetzt müssen wir Deutsche sogar das Weltklima im Alleingang retten. Man überschlägt sich mit neuen Vorschlägen. Aber welcher Hausbesitzer soll genau wofür zahlen?

Welche Maßnahmen werden verbindlich festgelegt? Es bringt mir als Hausbesitzer wenig, wenn ich 50.000 investieren soll und dafür 10.000 bekomme, aber die restlichen 40.000 trotzdem nicht habe. Was darf ich auf die Mieter umlegen? Es wäre auch ein Unding, wenn man Vermieter bestrafen würde. Ich habe eine relativ neue Gasheizung und sehe daher kaum Kosten auf mich zukommen. Mit welchen Kosten rechnet ihr?

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Will Deutschland, das Klima im Alleingang retten? :lol: Irgendwie scheint an dir vorbeigegangen zu sein, dass in Europa nur noch Slowenien schlechter beim Klimaschutz abschneidet als Deutschland. In anderen Ländern lebst du viel eingeschränkter und teurer.

Ansonsten zeigt seit Jahren die Energieeinsparverordnung, wo es hin geht und was Hausbesitzer tun sollen. Und bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau, dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle sowie den Landesbanken erfährt man, welche Fördermittel es gibt.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Natürlich kann man seine Mitbürger auch veräppeln und ihnen irgendwelchen Mist erzählen. Wenn jemand von mir wissen will, was er an Steuern zu zahlen hat, kann ich ihn auch zur Beratung vom Finanzamt schicken. Es gibt eine Energieeinsparverordnung von 2014 und eine von 2016. Demnächst gibt es sicher auch eine von 2019.

Die große Quizfrage ist doch, was an Kosten auf jemanden zukommt, der ein Haus besitzt? Welche Strafen gibt es, wenn er etwas nicht macht? Die Kosten bis 2050 werden vom BDI auf 2,3 Billionen Euro geschätzt. Wer zahlt diese Summe?

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



So viel ist doch gar nicht beschlossen. Bisher geht es für Hausbesitzer nur darum, dass man ab einem bestimmten Jahr keine Ölheizung mehr einbauen darf. Und eine Heizung baue ich doch nur dann ein, wenn ich neu baue oder eine alte austauschen will. Was bedeutet das konkret? Ich bin bei der Auswahl beschränkt, aber mehr auch nicht.

Sollte es noch etwas geben, wo bis Termin X etwas ausgetauscht werden muss, dann sind doch die Fristen sehr lang. So habe ich als Hausbesitzer doch genug Zeit, um mich beraten zu lassen, was ich im Austausch einbauen kann und welche Kosten es bringt.

Bin ich dabei Vermieter, so wird sich an den bestehenden Gesetzen wohl kaum etwas ändern. Also Neuerungen, welche du jetzt schon auf deine Mieter umlegen kannst, wirst du auch in Zukunft ansetzen können. Es wird aber mit Sicherheit kein Gesetz kommen, wo du dein Haus innerhalb kurzer Zeit für enorme Summen komplett anpassen musst.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Gibt es etwa keine Straßenanliegerbeiträge in Höhe von über 100.000 Euro? Muss niemand wegen zu hoher Pflegekosten noch im hohen Alter Insolvenz anmelden? Die Heizung muss alle 30 Jahre erneuert werden. Was kostet dies und was passiert, wenn man es nicht macht? Bisher habe ich hier noch keine konkreten Zahlen gehört. Was ist so schwer daran?

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Da ich mit Öl und Holz heize, habe ich die Debatte natürlich verfolgt. Für mich ändert sich gar nichts und es kommen auch keine Kosten auf mich zu. Ich kann meine Heizung ganz normal weiter betreiben. Wenn sie irgendwann kaputt geht, muss ich mich natürlich nach einer Alternative umschauen, aber das müsste ich ja dann eh.

Und eine Ölheizung wäre dann vielleicht eh nicht die beste Option, weil sich die Technik ständig weiterentwickelt. Mein Onkel hat schon seit Jahren keine Ölheizung mehr, weil eine Kombination aus Wärmepumpe und Solarzellen die auf Dauer günstigere Option war. Das hat ihm kein Gesetz vorgeschrieben, das hat er mit Fachleuten ausgerechnet und sich dann dafür entschieden.

Davon abgesehen macht es im Moment verdammt viel Sinn, in sein Haus zu investieren, weil es kaum noch Zinsen gibt und die Kredite günstig sind. Und mittelfristig kommt das Geld wieder rein, weil man weniger Ausgaben für Energie hat.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Was haben die Anliegerbeiträge für Straßen denn mit dem Klimapaket zu tun? Auch eine mögliche Insolvenz in hohem Alter wegen den Pflegekosten hat damit absolut nichts zu tun.

Aber als Hausbesitzer solltest du natürlich jeden Monat Geld zur Seite legen. Eben weil du weißt, dass man alle X Jahre etwas erneuern musst. Wenn wir jetzt davon ausgehen, dass eine Gastherme für ein Mehrfamilienhaus rund 30.000 Euro kostet, musst du halt 1.000 Euro im Jahr bzw. etwa 83 Euro im Monat für diese Rücklage zur Seite legen.

Hast du als Hausbesitzer von den Mieteinnahmen keine Rücklagen gebildet, dann hast du einfach nur falsch gewirtschaftet. Wobei ja auch beim neuen Klimapaket etwa 40% der Kosten durch Förderung bei einer neuen Heizung finanziert werden können.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Und welche Freibeträge hat ein Hausbesitzer, der in Hartz IV oder Sozialhilfe kommt? So wird man faktisch enteignet, weil letztlich die Insolvenz kommt. Dagegen hilft das Amt mit der Miete und den Nebenkosten anderen ein Vermögen aufzubauen. Vor allem kann man Dank des tollen Berichts von Mimikama zum Flüchtlingslager am Berliner Tempelhof sehen, dass die üblichen Pauschalen für Miete und Nebenkosten nicht für jeden gelten.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Momentan kann ich nicht richtig einschätzen was an Kosten auf mich zu kommt. Grundsätzlich gehe ich davon aus dass es jedes Jahr um einige Prozent teurer wird ein Haus zu unterhalten. Ob ich nun fürs Klima zahlen muss oder die Grundsteuer deftig erhöht wird oder ich mir teure Smartmeter einbauen lassen muss, völlig egal. Alle halten die Hand auf.

Kurios finde ich allerdings die ganzen Milchmädchenrechnungen hinsichtlich der angeblichen Einsparungen für sparsame Verbrauchseinrichtungen. Je weniger man verbraucht um so höher ist der Preis oder die Grundgebühr der Versorger. Und die Investitionen für eine Gebäudesanierung rechnen sich meistens wirklich nicht, auch nicht nach Jahrzehnten. Da helfen auch keine groß angelegten Förderprogramme die meistens nur aus günstigen Krediten bestehen.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


@Juri1877: Du wirfst alles irgendwie durcheinander. Hast du ein Mehrfamilienhaus, welches vermietet ist und du rutscht als Besitzer in ALG II dann hast du schlichtweg etwas falsch gemacht.

Geht es um ein Einfamilienhaus, so greift hier auch ALG II und es gibt entsprechende Zuschüsse. Oder man beantragt Wohngeld, was in einigen Bundesländern auch Lastenzuschuss genannt wird, wenn es um selbst genutztes Wohneigentum geht. Und hier ist mir kein einziger Fall persönlich bekannt, wo selbst genutztes Wohneigentum vorhanden, aber zu groß ist, dass man enteignet wurde. Nicht mal der Verkauf wurde an angeraten oder gar angeordnet.

Aber dir ging es ja in erste Linie um vermietetes Wohneigentum und die Kosten durch das Klimapaket bzw. den Klimawandel. Das hat absolut nichts mit Flüchtlingen und irgendwelchen Lagern in Berlin zu tun. Und insgesamt steht da bisher nur, dass man in Zukunft keine Ölheizungen mehr einbauen darf. Vorhandene Anlagen müssen dabei aber nicht zwingend ausgetauscht werden. Also erst mal keine Kosten, die ohne den Klimawandel nicht vorhanden gewesen wären.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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