Seitensprung des Partners als Druckmittel verwenden?

vom 30.06.2019, 17:57 Uhr

Ich habe schon erlebt, dass eine Frau den Seitensprung ihres Partners richtig ausgenutzt hat. Immer wenn sie etwas durchsetzen wollte, hat sie den Seitensprung wieder zur Sprache gebracht und als Druckmittel verwendet. Sie hat dann gesagt, dass er ja durch den Seitensprung noch etwas gutzumachen hätte und er hat ihr dann auch ihren Willen gelassen und gemacht was sie wollte.

Die Beziehung war zum scheitern verurteilt und so war es dann auch irgendwann. Ihm wurde das irgendwann zu dumm und er hat sich dann getrennt. Das gab natürlich ein Drama. Könnt ihr nachvollziehen, dass man den Seitensprung des Partners als Druckmittel verwendet? Habt ihr so etwas schon erlebt? Käme das für euch in Frage? Meint ihr, dass man sich dann besser trennen sollte?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich kann das natürlich nicht verstehen. Wenn so eine Sache passiert, dann muss man sehen warum das der Fall war, was man falsch gemacht hat und ob es überhaupt Sinn macht das Ganze zu retten oder eben nicht. Wenn man sich dann dafür entscheidet es nochmal zu versuchen, dann sollte der Seitensprung auch kein Druckmittel sein. Das geht einfach nicht, weil man dann immer wieder mit unfairen Mitteln etwas durchsetzt und man letztendlich auch keine gemeinsame Grundlage mehr hat. Generell sollten beide auf einer Ebene stehen und niemand sollte die Oberhand haben.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Seitensprünge sind in meinen Augen auch keine Fehler, die passieren können. Das hat etwas mit einem erheblichen Vertrauensbruch zu tun, sodass ich dies auch nicht entschuldige. Ich komme also auch nie in die Gelegenheit, dieses als Druckmittel zu nutzen, sondern habe ich jede Beziehung, wo das herausgekommen ist oder ich herausgefunden habe, sofort beendet. Egal wie gebettelt wurde, egal, wie lange mir hinterher gerannt wurde usw. Vorbei ist eben auch vorbei.

Wer sich jedoch dazu entschließt, diesen Missbrauch des eigenen Vertrauen als Fauxpas abzutun und zu verzeihen, der muss auch mit den Konsequenzen in allen Belangen leben. Das bedeutet eben auch, dass ich verzeihen muss, und das bitte ohne, dass ich dann anfange, alles mit Druck durchzusetzen oder Gleichem mit Gleichem und ständigen Vorhaltungen. Das ist unfair und ein mieser Schachzug in meinen Augen. Geht für mich also auch überhaupt nicht und finde ich ein Ding der Unmöglichkeit.

Ich würde das auch nicht einmal selbst geil finden, wenn ich der betrogene Part der Beziehung bin und dann den andren ständig unter Druck zu setzen. Das ist gar nicht mein Ding. Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, wie schäbig man vom Charakter her sein muss, dass man dies die ganze Zeit so durchsetzt. Das ist genau so eine linke Aktion und zeigt mir auch hier einen wahren Charakter.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich kann ehrlich gesagt nicht verstehen, wie man trotz eines solchen Vertrauensbruchs überhaupt noch eine Beziehung führen kann. Hat man sonst nichts zu tun oder was? Entweder ich kann vergeben und vergessen oder aber die Beziehung hat keinen Sinn mehr und ich muss mich trennen. Welchen Sinn hat eine Beziehung, wenn deswegen dann immer mehr Vorwürfe kommen und das nie ein Ende hat?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Tja, unentschuldbare Fehltritte sind natürlich später schön, um aus jedem Streit als Sieger hervor zu gehen oder den anderen immer wieder daran zu erinnern, dass er etwas Unverzeihliches getan hat und deshalb tun sollte, was der Partner will - man steht ja in dessen Schuld.

An meiner Wortwahl erkennt man schon, dass es so auf Dauer nicht mehr funktionieren kann. Sollte man sich tatsächlich entscheiden, einen Seitensprung oder dergleichen zu vergeben, dann muss er auch wirklich irgendwann vergeben sein. Kann man beim besten Willen nicht vergessen und verzeihen, dann muss man das erkennen und den Schlussstrich ziehen, sonst tut man sich nur selbst immer wieder weh.

Aber egal ob vergeben oder nicht, bringt man das Thema immer wieder auf, wird auch der andere mürbe und erkennen, dass die Sache nie vom Tisch sein wird, sodass eine Trennung nur noch eine Frage der Zeit ist. Oder man lebt lieblos nebeneinander her.

» RyderC » Beiträge: 267 » Talkpoints: 7,57 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich würde einen Seitensprung grundsätzlich nicht verzeihen. Wenn man sich aber doch dazu entscheidet, das zu tun, dann muss man auch dazu bereit sein, wirklich vollkommen zu verzeihen und das Thema zu "vergessen". Wenn man das nicht kann, sollte man die Beziehung lieber gleich beenden, da es sonst einfach nicht klappen kann und wird. Es kann nur funktionieren, wenn beide dazu bereit sind, noch einmal von vorne anzufangen und den Seitensprung nicht mehr zu thematisieren.

Natürlich ist das schwer und ich bin mir sicher, dass ich das nicht könnte, wobei ich das eben auch nicht will. Aber anders geht es nicht. Wenn man nicht dazu bereit ist, das Thema auf sich beruhen zu lassen, dann wird man ja immer wieder darüber streiten und diskutieren, was der Beziehung ja auch schadet. Und die Beziehung wird nie wieder gut laufen, wenn man ständig darüber redet und den Partner sogar noch erpresst.

Wenn man einen Seitensprung verzeiht, dann sollte man das auch ohne Kompromisse und Rachegedanken machen. Sicher wird man sich dabei zunächst viel streiten, was ja auch angemessen ist. Es ist ja normal, deshalb sauer zu sein. Wenn man sich trotzdem dazu entscheidet, weiter mit dem Partner zusammenzubleiben, sollte man das Thema dann einfach lassen, nachdem man es ausdiskutiert hat. Sonst sollte man lieber gleich Schluss machen. Das zeigt ja immerhin, dass man den Seitensprung einfach nicht verzeihen und verarbeiten kann, wenn man ständig dran denkt und den Partner deshalb sogar auch noch erpresst.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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