Wie bewertet ihr den Nutzen von Screeningprogrammen?

vom 01.07.2019, 16:55 Uhr

Screeningprogramme sind ja dazu da, dass mögliche Erkrankungen bei subjektiv gesunden Menschen möglichst früh erkannt werden und damit behandelt werden können. Ein Beispiel hierfür wäre der Pap-Test bei Gebärmutterhalskrebs, die Mammographie oder aber die Darmkrebsfrüherkennung beispielsweise. Diese Tests sind aber nicht hundertprozentig sicher und sowohl die Sensitivität als auch die Spezifität lässt zu wünschen übrig.

Dennoch lassen viele Menschen solche Tests machen, obwohl sie teilweise hoch umstritten sind (siehe Mammographie). Bei der Mammographie wird die Wirksamkeit beispielsweise auf 0-30 Prozent geschätzt, wobei man sich dort uneinig ist. Soweit ich weiß gibt es auch keine randomisiert-kontrollierten Studien, die die Wirksamkeit dieser Screenings belegen können, sodass man darüber nur spekulieren kann. Wie bewertet ihr persönlich den Nutzen von Screeningprogrammen? Lasst ihr sie lieber machen oder verzichtet ihr darauf, weil ihr darin keinen Mehrwert seht?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich selbst kann das gar nicht ernsthaft bewerten, weil ich niemals Medizin studiert habe, so wie der überbordende Teil der Gesamtbevölkerung auch. Die Mammographie wird sicherlich vielfach kritisch gesehen, das dringt auch zum Laien wie mir vor, aber ich denke, dass es für Sachen wie eine vorsorgliche Darmspiegelung bei Risiko-Patienten und zum Beispiel den schon erwähnten Pap-Test genügend positive Untersuchungen und Studienergebnisse geben wird.

Dass es zu Fehlern kommen kann, liegt in der Natur der Sache, aber ich lasse ja auch im Auto nicht den Gurt weg, weil auch angeschnallte Menschen bei einem Unfall sterben. Um in dem Bild zu bleiben: Unangeschnallt wären es aber sehr viel mehr und ich denke, dass das auch für gewisse Vorsorgeuntersuchungen gilt.

» Verbena » Beiträge: 4789 » Talkpoints: 3,77 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich bin noch nicht in dem Alter, in dem ich mir über die umstrittenen Untersuchungen Gedanken machen muss. Meine Krankenkasse bezahlt das Hautkrebsscreening früher als vorgeschrieben und das ist auch Teil des Bonusprogramms, deshalb mache ich das. Aber das schlimmste was dir da passieren kann ist, dass der Arzt ein bisschen Haut wegschneidet und du später einen Laborbericht bekommst, der dir sagt, dass das nicht nötig gewesen wäre. Damit kann ich leben. Das ist ja kein gravierender Eingriff.

Wenn die anderen Untersuchungen anstehen werden ich mich darüber aber sicher erst mal ausführlich informieren und beraten lassen. Dass man bei keinem Test eine 100% Sicherheit erwarten kann ist klar, aber Testmethoden werden ja auch weiterentwickelt. Wer weiß wie das aussieht wenn ich mal in dem Alter bin.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



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