Phobische Freundin mit Kakerlake erschrecken?

vom 11.01.2017, 15:34 Uhr

In einem anderen Thread habe ich euch von dem Herren berichtet, der eine Kakerlake für einen doofen und lächerlichen Kasten Bier gegessen hat. Das bei lebendigem Leib. Diese hatte er aber nicht irgendwo gefunden, sondern vorher gekauft, weil er damit seine leicht phobische Freundin erschrecken wollte, die sich absolut vor diesen Tieren ekelt.

Sie ekelt sich so starkt, dass sie im TV wegschauen muss, wenn sie die Tiere sieht. Sie bekommt unter Umständen, je nach dem auch Alpträume von diesen Tieren, wenn man davon zu viel spricht. Ihr Ekel ist also verdammt groß, was Kakerlaken angeht und ehrlich gesagt, kann ich sie auch ein wenig verstehen, weil die Tiere wirklich nichts geiles an sich haben.

Er muss die Kakerlake also im Tierhandel um die Ecke gekauft haben, um sie daheim zu der Freundin vor die Nase zu halten, die natürlich einen riesigen Schreikrampf bekommen hat. Am nächsten Tag hatte sie auch Herpes, weil sie sich wohl so geekelt haben muss.

Ich weiß nicht, wie ich reagiert hätte, aber ich muss zugeben, dass ich aus Reflex das Vieh vor seine Füße geworfen hätte oder sogar aus der Wohnung gerannt wäre. Ich mag die Tiere jetzt nämlich auch nicht so besonders.

Ich finde es nicht gut, was er getan hat, wenn sie da so heftig drauf reagiert, samt Alpträume. Ich habe auch einen schwarzen und grenzwertigen Humor, aber mit Phobien spiele ich nicht. Wie hättet ihr an Stelle der Freundin reagiert? Wie findet ihr, dass er diese Phobie zu seiner Belustigung ausnutzt und was wären mögliche Konsequenzen von Euch gewesen?

Benutzeravatar

» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Was hat deine Freundin denn da für einen komischen Partner? Erst isst er eine Kakerlake, um einen Kasten Bier zu bekommen und hält das Vieh vorher auch noch seiner Freundin unter die Nase, obwohl er genau weiß, dass es für sie der pure Horror ist. Das geht echt über meine Vorstellungskraft und ich könnte gut verstehen, wenn deine Freundin nun wirklich sauer ist. Gerade wenn man eine Phobie hat, geht dies ja schon deutlich über den normalen Ekel, den man vielleicht empfindet, hinaus.

Ich weiß gar nicht, was ich an ihrer Stelle getan hätte. Ich denke, dass ich den Kerl rausgeworfen hätte. Auch kann ich wirklich nichts lustiges an der Aktion finden und denke, dass der Mann anscheinend einen wirklich miesen Humor hat oder sehr kaltschnäuzig sein muss. Ich würde das niemals mit jemandem machen, der eine Phobie hat.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Es ist der Kumpel meines Freundes, der das gemacht. Natürlich kenne ich ihn und seine Freundin, aber direkt meine Freundin ist sie nicht. Milder das Problem, welches er aufgebaut hat natürlich nicht im geringsten. Ich finde das bei Weitem nicht gut und total daneben. Ich spiele wirklich mit viel schwarzen Humor, bin manchmal grenzwertig, pervers und vieles mehr. Oftmals halt nicht Ladie-Like, aber sowas geht selbst mir zu weit.

Ich muss gestehen, dass es mir hätte passieren können, dass er eine Ohrfeige aus reinem Reflex bekommt. Habe ich zu meinem Freund auch gesagt und er meinte, die hat er sich eigentlich vollkommen verdient gehabt. Wäre bei mir wahrscheinlich auch so gewesen, weil ich da richtig ausrasten würde. Mein Freund mag Spinnen zum Beispiel nicht und würde ich mir diesen Witz erlauben, bohr ich glaube, der redet nie wieder mit mir.

Ich finde Kakerlaken ekelhaft und im Allgemeinen nicht ansehnlich. Damit jemanden zu erschrecken, halte ich auch für abartig. Also bei mir hätte da wirklich der Spaß aufgehört und es wäre wohl der Haussegen etwas schief gewesen.

Benutzeravatar

» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich hatte mal eine fette Spinne im Zimmer. Die saß da ganz ruhig an der Wand. Da ich zur Schule musste und die so oder so nie selber hätte rausbringen können, habe ich meine Mutter gebeten, das zu tun. Als ich nachmittags wieder heimkam, war die Spinne weg. Auf Nachfrage hat meine Mutter aber freimütig zugegeben, dass sie sie nicht weggetan hat. Die Spinne saß also nur irgendwo versteckt, war aber immer noch in meinem Zimmer.

Das Problem ist, dass meine Mutter meine Angst vor Spinnen nie ernst genommen hat. Sie hat eben keine Angst und fand meine Angst daher hysterisch. Sie fand es unnötig, etwas gegen die Spinne zu unternehmen. Ich war stinksauer, dass sie mich in dem Punkt nicht ernst nahm. Ich weiß ja, dass mir eine normale, deutsche Spinne nichts tun kann und keinerlei Gefahr darstellt. Aber dass ich sie nicht im Zimmer haben wollte, dass die Angst trotzdem real ist, ist Fakt.

Da ich also schon deshalb stinksauer war, ist klar, dass ich bei so einem absichtlichen Scherz so richtig wütend wäre. Meiner Mutter traue ich so etwas sogar zu und es hätte negative Folgen für unser Verhältnis. Keine Ahnung, ich würde wochenlang nicht mit ihr reden. Da ich nicht mehr bei ihr wohne, würde ich sofort gehen und eine gewisse Zeit nicht wiederkommen. Aber was soll ich sonst schon machen?

Meinen Partner würde ich aber so richtig spüren lassen, dass ich das nicht witzig finde. Bevor der nicht auf Knien um Verzeihung bittet, wäre das Thema nicht abgeschlossen. Ich kann mir aber auch gar nicht vorstellen, dass er so fies zu mir sein könnte. So ein Verhalten in einer Partnerschaft finde ich echt daneben. Vielleicht muss man mit so etwas rechnen, wenn man mit einem Kindskopf zusammen ist. Aber Kindsköpfe finde ich nicht attraktiv. Also mein Mann ist definitiv keiner.

Benutzeravatar

» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Die Frage die sich hier stellt ist doch auch, wusste der Partner von dieser Angst der Freundin wie stark ausgeprägt diese ist? Sicherlich kann man vieles sagen, dass man sich vor Insekten ekelt, aber ein Schreikrampf muss dabei am Ende noch nicht heraus kommen genauso wenig wie Herpes der psychischer Natur gewachsen ist.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich Insekten auch nicht sonderlich toll finde und auch die Vorstellung eine lebendige Kakerlake zu essen nicht sonderlich erstrebenswert ist, aber andere machen für eine Kiste Bier halt fast alles und damit fällt das für mich unter die Kategorie Mutprobe. Früher im Sandkasten ging das ebenfalls mit Regenwürmern um, dass der eine etwas bekommt und der andere nicht der sich das getraut hat und auch dort wurde der Regenwurm jedem vorher unter die Nase gehalten, damit sich jeder vergewissern konnte, dass dieser auch echt ist und nicht aus der Haribopackung kam.

Auch heute finde ich das nichts anderes, man kann mir vieles vor die Nase halten und mir zeigen, ich muss es damit noch lange nicht essen, anfassen, schreien und mir sonstige Bilder im Kopf zurecht spinnen. Wenn das Vieh gegessen wurde, dann kriecht es nachts nicht aus seinem Mund heraus und macht die Wohnung unsicher sondern ist in dieser Zeit bereits einige Zeit im Magensaft geschwommen, dort zersetzt worden und auch schon weiter Richtung Ausgang gewandert unter der Verdauung. Damit wäre das Thema für mich auch schon durch, ich würde den Menschen zwar für crazy halten, mehr aber auch nicht.

Aber lustig finde ich es schon ein wenig andere damit aufzuziehen, solange es im Rahmen bleibt. Hätte ich vermutlich nicht anders gemacht, vor allem dann nicht, wenn ich nichts von dieser ausgeprägten Form vorher selbst etwas mitbekommen hätte. Wie gesagt, sagen kann man vieles und manche übertreiben auch in ihrer Beschreibung ihrer Phobie, dass mich das schon reizen würde ob das die Wahrheit ist.

Benutzeravatar

» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Wenn man ganz genau weiß, dass jemand phobisch auf bestimmte Dinge reagiert, dann finde ich es mehr als asozial, wenn man diese Person bewusst mit diesen Dingen konfrontiert und das nur, um sie zu ärgern. Das scheint in diesem Fall ja so gewesen zu sein.

Eine Freundin von mir hat auch panische Angst vor Vögeln egal welcher Art. Sie lebt auf dem Land und sie kann nicht mal in die Stadt fahren, weil in der Stadt bei uns ziemlich viele Tauben in der Innenstadt und an Bahnhöfen herumlaufen. Bei dem Anblick wird sie schon phobisch, kriegt Panikattacken und Schreikrämpfe. Niemand weiß, warum sie diese Phobie hat, die Mutter erinnert sich an keine negativen Erlebnisse aus der Kindheit, wo Vögel involviert gewesen sind und sogar eine Therapie bei einer Psychologin hat nichts gebracht. Die Psychologin war ratlos und hat das Handtuch geworfen.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich muss sagen, dass ich bei so einer Aktion auch gar nicht finden kann, dass die irgendwie lustig ist. Gerade dann, wenn er wusste, wie ausgeprägt diese Phobie bei seiner Freundin ist, dann musste es ihm doch klar sein, was er damit auslöst, wenn er ihr das Tier vor die Nase hält. So muss man doch dann vorher mal darüber nachdenken, dass dieser Scherz einfach zu weit geht.

Wenn jemand wirklich eine Phobie hat, dann kann man auch nicht sagen, dass derjenige sich nicht so anstellen soll, beziehungsweise hilft das nicht. Darum muss ich auch sagen, dass in so einem Fall die Entschuldigung schon sehr gut sein und vor allem auch ehrlich gemeint sein muss, wenn ich so eine Aktion verzeihen sollte.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich finde es absolut nicht witzig, wenn jemand in dieser Art und Weise Menschen mit einer Phobie erschrickt. Vor allem muss man doch auch wissen, dass die Freundin sich nicht nur erschrickt, sondern auch eine Art Schock davon trägt. Das hat für mich auch nichts mit Humor zu tun und diese Art Witz verstehe ich auch nicht. Wenn man sich so asozial verhält muss man auch nicht erwarten, dass man dann noch lange Freunde oder Beziehungen hat, mit so einem Menschen würde ich schnell abschließen.

Selber würde ich mich nicht in der Form erschrecken, aber so ein Krabbeltier möchte ich auch eher nicht in meinem Haus haben. Das hat aber eher etwas mit Hygiene im Allgemeinen zu tun. Man weiß ja auch nicht ob das Tier dann in der Angst flüchtet und dann hat man es bei sich.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich sehe das so wie Nelchen. Ich finde diesen Kerl grundlegend merkwürdig. Wie kommt man denn drauf, eine lebende Kakerlake zu essen und das für einen Kasten Bier? Dass man im Alltag abseits von irgendwelchen Promi-Shows überhaupt auf solche Ideen kommt, finde ich schon merkwürdig. Und wenn man so etwas macht, dann sollte man doch wenigstens den Partner aus dem Spiel lassen, wenn dieser rein gar nichts damit zu tun hat.

Ich habe auch Phobien, die so schlimm ausgeprägt sind, dass ich einen schlimmen Asthma-Anfall bekomme und anfangen muss zu weinen. Das kann natürlich auch gefährlich werden. Doch auch wenn es nicht so schlimm wäre, wäre ich mächtig sauer auf meinen Freund, wenn dieser so etwas machen würde. So etwas ist meiner Meinung nach einfach nicht witzig, sondern dämlich und kindisch. So etwas macht man vielleicht als Teenie, aber nicht als erwachsener Mann.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^