Welche Geschwisterrolle habt ihr in der Familie übernommen?

vom 16.06.2019, 19:57 Uhr

In einer Familie, soll es oft so sein, dass Geschwister verschiedene Positionen einnehmen. So würde ein Kind meist eher ruhig und folgsam sein und das andere eher rebellisch und sich auch von der Familie etwas abgrenzen. Meist wäre das Kind dann selbstbewusster und würde sicherer durchs Leben gehen. Ob das wirklich stimmt, kann ich nur schlecht beurteilen. Aber das bei Geschwistern sicherlich eine Rollenverteilung gibt, kann ich mir schon vorstellen.

Wie war das bei euch? Hattet ihr als Geschwister eine spezielle Rolle in der Familie? Habt ihr euch in dieser durchaus wohl gefühlt oder hättet ihr euch eine andere Position gewünscht? Welche Rolle hattet ihr als Geschwisterkind? Meint ihr, dass es automatisch passiert, dass eine Aufteilung statt findet?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich habe 2 Brüder. Der eine Bruder war als Kind eher für sich und hat gerne gelernt, hat dann später viel Sport gemacht und war etwas mehr Einzelgänger. Der andere Bruder ist absolut gesellig, kann einem Menschen in der Wüste Sand verkaufen wie man so schön sagt. Er hat einen großen Freundeskreis und sehr viele Bekanntschaften, wobei er abseits dessen eher wenige Hobbys hat.

Ich war als Kind immer schüchtern, habe mich zurückgezogen und hatte nur wenige Freunde, ebenso wenige Hobbys. Meine Brüder sind deutlich älter und so kann man uns schlecht vergleichen, wie ich finde, da die beiden immer sich hatten und ich dann als Nachzügler irgendwann nichts mehr von ihnen hatte. Mittlerweile hat sich das mit dem Schüchtern zum Glück gegeben, wobei mir wenige richtige Freunde immer noch wichtiger sind als einen Haufen Freunde zu haben, auf die man sich nicht so wirklich verlassen kann. Ich bin aber diejenige, die von allen als Ansprechperson bei Problemen gilt. Ich habe einfach ein hohes Interesse an Psychologie und daher finde ich es auch nicht so schlimm, wenn man sich mir anvertraut.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich war zwar immer der ruhige Bücherwurm in meiner Familie, aber das lag weniger daran, dass mir diese Rolle zugewiesen wurde, sondern dass es einfach meiner Natur entspricht. Ich finde die Vorstellung, dass in Familien Rollen verteilt werden wie bei TKKG (der Coole, der Schlaue, der Lustige und das Mädchen. Ach ja, und der Hund) oder wie in billigen Filmen und Fernsehserien, wo nach dramaturgischen Gesichtspunkten Figuren geschaffen werden, ziemlich bizarr.

Einerseits heißt es immer, Individualität sei so wichtig und man solle schon bei Kindern die Stärken und Schwächen fördern, und dann stehst du spätestens in der Pubertät doch wieder da und hast die Wahl zwischen Nerd, Flittchen, Magersucht und Punk. Als würde die Welt untergehen, wenn es in einer Familie mal zwei "Rebellen" gibt oder der Nachwuchs generell eher schlafmützig daherkommt oder lieber Sport macht als dem anderen Geschlecht nachzusteigen. Aber wenn man von frühester Kindheit eine Rolle aufgedrängt bekommt, oft als die "Hübsche" oder die "Kluge", bzw. der "Raufbold" oder der "Loser", ist es schwer, sich dem zu widersetzen.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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