Welcher Urlaubsort gleicht eurer Meinung einem Paradies?

vom 20.05.2019, 13:09 Uhr

Ich habe schon viele wunderschöne Urlaubsorte gesehen. Ich reise selbst unheimlich gerne und schaue mir immer wieder neue Länder und Orte an, wobei da natürlich schon viele wunderschöne Orte dabei waren. Nicht alle davon würde ich aber mit einem Paradies vergleichen, auch wenn jeder darunter sicher etwas anderes versteht. Skandinavien und verschiedene Großstädte in den USA fand ich zwar auch sehr schön und beeindruckend, wobei ich mir unter einem Urlaubsparadies einfach eher einen weißen, einsamen Sandstrand, Palmen und türkisblaues Meer vorstelle.

Solche Orte hatte ich beispielsweise in Vietnam und Sri Lanka gesehen. Welcher Urlaubsort an dem ihr wart oder an dem ihr vielleicht auch nicht wart gleicht eurer Meinung nach einem klassischen Urlaubsparadies und wo möchtet ihr diesbezüglich noch hin? Was macht ein Urlaubsparadies für euch aus?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Vielleicht bin ich noch nicht so viel an solche "paradiesähnlichen" Orte gekommen. Ich hab da vielleicht einen anderen Geschmack. Ich war sehr fasziniert von Schottland und fahre nun auch noch einmal hin. Hochland und Hebriden sind besonders schön. Ansonsten fand ich auch Malta sehr schön. Die richtige Mischung aus Mittelmeer-Klima und Geschichte. Irgendwann würde ich noch mal gern nach Hawaii, das ist vielleicht mehr das klassische Paradies.

» Stockholm » Beiträge: 28 » Talkpoints: 7,97 »


Stockholm hat geschrieben:Irgendwann würde ich noch mal gern nach Hawaii, das ist vielleicht mehr das klassische Paradies.

Hawaii ist schon sehr schön, aber natürlich auch nicht überall paradiesisch. Auch auf diesen Inseln leben z.T. viele Menschen, und es gibt dort die üblichen Probleme wie Umweltverschmutzung, Verstädterung, viel Autoverkehr etc. Es hängt stark von der jeweiligen Insel und Region ab, wie stark ausgeprägt die Probleme sind.

Paradiesische Reiseziele im klischeehaften Sinne finde ich im übrigen ehrlich gesagt meistens auf die Dauer langweilig. Auf einer einsamen Insel mit wunderschönem Palmenstrand und türkisblauem Wasser würde ich mich wohl auf die Dauer langweilen, wenn es ansonsten nichts zu tun oder zu sehen gibt.

Dazu kommt, dass mir tropisches Klima gar nicht allzu gut tut. Daher würde ich persönlich sagen, dass ich eher eine grün-üppige Landschaft mit mäßig warmem Klima als besonders paradiesisch empfinde, wie man sie z.B. in Großbritannien oder auch im südlichen Chile oder in Teilen Neuseelands vorfindet.

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» lascar » Beiträge: 4404 » Talkpoints: 780,84 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Prinzessin_90 hat geschrieben:wobei ich mir unter einem Urlaubsparadies einfach eher einen weißen, einsamen Sandstrand, Palmen und türkisblaues Meer vorstelle

Da bist du der Werbung ja völlig auf den Leim gegangen, wenn ich das mal so sagen darf. Für mich hat ein Urlaubsparadies gar nichts mit Meer und Palmen zu tun und auch nicht mit Sandstrand. Für mich ist ein Paradies ein religiös angehauchtes Wort, was außerhalb des alten Testamentes keine wirkliche Bedeutung hat bis auf irgendwelche Floskeln aus der Werbung.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich muss auch sagen, dass unter einem paradiesischen Urlaubsort vermutlich viele Menschen unterschiedliche Dinge verstehen. Natürlich kann ich die Vorstellung von Palmen und Sandstrand verstehen und das hatte ich wohl am ehesten auf einer Insel in der Karibik mal kennengelernt. Trotzdem muss ich sagen, dass das für mich nicht wirklich paradiesisch war, weil ich immer im Hinterkopf hatte, dass neben dem Paradies die Menschen sehr arm sind.

Ich muss sagen, dass ich eher in den skandinavischen Ländern mein Paradies finden würde. Am liebsten wäre mir da ein Ort, der weit von größeren Städten entfernt ist. Dort habe ich auch schon mal Urlaub gemacht und ich fand es einfach herrlich. Es war so ruhig und das fand ich sehr schön und total erholsam.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Das Paradies meiner Kindheit war ein kleines Dorf in Thüringen, wo meine Großeltern wohnten, die wir dort jeden Sommer besuchten. Direkt hinter dem Haus mit einem idyllischen Garten fing ein Wald an, in dem es Blaubeeren, Himbeeren und Steinpilze gab. Ein Waldsee war auch in der Nähe, in den man von einem alten Holzsteg aus hineinspringen konnte und mit Algen umschlungen wieder herauskam. An manchen Tagen fanden dort Waldfeste mit Tanz und Musik statt.

Paradiesisch war auch das Essen, Semmeln, so gute wie ich sie nie mehr gegessen habe, vom Konsum, Thüringer Klöße von meiner Oma und morgens saftigen Streuselkuchen zum Frühstück. Ich war seit meiner Kindheit nicht mehr dort, habe aber Fotos von meiner Schwester gesehen, die vor ein paar Jahren noch mal da war. Mittlerweile ist es wohl nicht mehr so schön. Die Straße ist geteert, es gibt Autoverkehr und der idyllische Garten mit der Trauerweide und dem großen Kirschbaum ist praktisch zu geteert und es stehen zwei Autos darin.

Ein Sandstrand mit Palmen ist für mich überhaupt nicht paradiesisch. In Australien waren wir an den schönsten Stränden, aber ich verbinde das immer mit einer unangenehmen Schicht aus Sonnencreme, Schweiß und Sand und darunter juckende Mückenstiche. Bei Palmen habe ich immer Angst, dass mir Kokosnüsse auf den Kopf fallen. Ich bin lieber in heimischen Laubwäldern als an Stränden.

Manche Flüsse und Seen finde ich auch recht paradiesisch. Auch der Dschungel im Norden Australiens ist schön und Papageienschwärme beeindruckend, aber in einem Paradies sollte man ja auch wohnen können. Ich habe die Umgebung trotz Schönheit immer eher als lebensfeindlich für mich empfunden, wegen der giftigen Schlangen, Krokodile und anderem Getier und einer sehr gefährlichen nässelnden Pflanze.

Ich weiß nicht, warum die meisten Menschen einen Strand mit Palmen als paradiesisch empfinden. Ich denke, dass das vielleicht von Filmen kommt, wo man natürlich nicht im Sand sitzt, sondern in einem Liegestuhl am Pool und der Kellner einem einen Cocktail bringt und man auch nachts nicht am Strand oder auf einem Baum schläft, sondern in einem Luxusappartment oder -häuschen.

Jetzt fällt mir noch ein anderer Ort ein, den ich als paradiesisch empfand, obwohl er auch mit Meer in Zusammenhang stand, und zwar die Insel Losinj in Jugoslawien. Wir waren damals mit dem Fahrrad unterwegs und haben dort wild gezeltet. Ich weiß aber nicht, ob es dort immer noch so schön ist und das Wasser so blau. Unsere Tour liegt schon einige Jahrzehnte zurück.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich weiß auch nicht genau, warum so viele Menschen ausgerechnet von tropischen Palmenstränden träumen. Es kann natürlich angenehm sein, sich an so einem Strand aufzuhalten, sofern die Umstände stimmen (z.B. Sauberkeit, Infrastruktur, wenige soziale Probleme in der Region), aber selbst dann würde ich mir auf die Dauer etwas mehr wünschen als nur am Strand zu sitzen, selbst wenn es optisch noch so schön aussieht.

Ich glaube, für mich sind letztlich mitteleuropäisch-grüne abwechslungsreiche Landschaften oder eine nordische Skandinavien-Idylle an einem Fjord oder einem See fast paradiesischer als ein tropischer Strand.

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» lascar » Beiträge: 4404 » Talkpoints: 780,84 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Das Paradies ist für mich kein Ort, sondern ein Zustand. Und ich tue mir schwer damit, eine Palmeninsel, die in 10 Jahren (Klimawandel sei Dank) verschwunden sein wird, als "Paradies" anzusehen, nur weil mir Reiseprospekte und -plakate eingeredet haben, dass der Himmel auf Erden nur in irgendwelchen Dritte-Welt-Ländern mit Sandstrand und seichtem Meer zu finden ist.

Ich kann mir auch nicht einreden, im Paradies zu sein, wenn ich insgeheim genau weiß, dass die Leute, die mir in irgendwelchen Urlaubsoasen den dicken, weißen, westlichen Hintern nachtragen und frühmorgens den Müll vom strahlendweißen Strand sammeln, privat eine ganz andere Lebenswirklichkeit haben. Viele Touristen haben absolut kein Problem mit Paradies auf Kosten der Einheimischen, ich schon.

Paradies wäre für mich, wenn sich jeder den Cocktail, das saubere Trinkwasser oder die Bettlaken aus ägyptischer Bio-Baumwolle leisten kann, ohne damit die Umwelt noch mehr zu ruinieren, und das wird sich auf dieser Erde kaum einrichten lassen. Und ich könnte irgendein Paradies mit Papageien und Dschungel auch nicht genießen, wenn ich weiß, mit meinem Flug um die Welt aktiv zu dessen Zerstörung beigetragen zu haben.

Außerdem wurde ja schon erwähnt, dass jeder eine andere Vorstellung von Paradies hat. Wenn du lieber Lachsfischen in Schottland möchtest oder einen Gnadenhof für ausgemusterte Nutztiere betreiben, hast du am Strand logischerweise nichts verloren. Ich selber vertrage beispielsweise zu allem anderen noch keine Sonne, weswegen ich im "Paradies" im Schatten sitzen und lesen würde, und das ist mir die Flugkosten echt nicht wert.

» Gerbera » Beiträge: 11289 » Talkpoints: 41,52 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


"Urlaubsort" und "Paradies" schließen sich in Zeiten des Massentourismus und Übertourismus schon irgendwie aus, oder? Vielleicht habe ich einfach nur zu viele Berichte über angeblich paradiesische Urlaubsorte gesehen, die von Menschenmassen völlig überrannt werden und von Umweltproblemen, die direkt hinter der Instagramkulisse lauern, um noch in solchen Klischees denken zu können.

Wenn ich an "Urlaubsparadiese" denke dann sind das eher besondere Momente an besonderen Orten mit besonderen Menschen. Das könnte natürlich der Sonnenuntergang am tropischen Klischeestrand sein, aber genauso gut die klare Luft in den Bergen wenn man früh am Morgen die Hütte verlässt. Vielleicht ist es aber auch das gute Gespräch im Café einer amerikanischen Großstadt oder das Gefühl durch eine menschenleere Landschaft an der norwegischen Küste zu fahren.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Cloudy24 hat geschrieben:Vielleicht habe ich einfach nur zu viele Berichte über angeblich paradiesische Urlaubsorte gesehen, die von Menschenmassen völlig überrannt werden und von Umweltproblemen, die direkt hinter der Instagramkulisse lauern, um noch in solchen Klischees denken zu können.

Wenn ich auf Reisen bin, finde ich oft gerade diesen Widerspruch zwischen vermeintlicher Idylle und der dahinterliegenden ernüchternden Realität sehr interessant, und manchmal versuche ich auch, dieses Nebeneinander fotografisch festzuhalten. Häufig ist es ja schon so, dass der ach so tolle paradiesische Strand in Wirklichkeit unter verstopften Zufahrtsstraßen und überfüllten Parkplätzen leidet, oder dass in der Nachbarschaft ein unschönes Container-Terminal oder ein Kraftwerk die Landschaft verschandelt. Um die wunderschönen paradiesischen Fotos hinzubekommen, muss man die Bilder aus ganz bestimmten Perspektiven aufnehmen, damit nichts davon zu sehen ist.

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» lascar » Beiträge: 4404 » Talkpoints: 780,84 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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