Tauschbörse zur Pflege von Angehörigen sinnvoll?

vom 16.04.2019, 08:09 Uhr

Ich habe vor kurzem von dem Projekt "AniTA" gelesen. Das ist wohl eine Form von Tauschbörse. Angehörige von Pflegepersonen können sich darüber kurzschließen und austauschen. Soll heißen, wenn man selbst in Hamburg wohnt und die zu pflegende Großmutter in München, kann man über diese Tauschbörse jemanden finden, der nach der Oma sieht.

Als Gegenleistung wird man dann für die andere "Betreuungsperson" aus München dann nach einem Angehörigen in Hamburg sehen. So teilt man sich die Arbeit und tut sich keinen Stress an mit der Pendelei oder mit Umzügen. Nur muss man erst einmal jemanden finden, mit dem es eben passt, sowohl logistisch als auch menschlich und die zu pflegende Person muss ja auch noch zustimmen. Was haltet ihr von diesem Projekt? Würdet ihr so eine Tauschbörse nutzen wollen oder käme das für euch gar nicht in Frage?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich würde diese Tauschbörse nicht nutzen. Nach jemanden sehen und Pflege sind 2 verschiedene Paar Schuhe und ich würde schon auch wollen, dass meine Angehörige gut versorgt sind und nicht einfach nur ein Fremder vorbeikommt. Immerhin kann man so etwas ja auch ausnutzen und dann jemanden ausrauben oder was auch immer, die Adressdaten sind ja leicht zu beschaffen, wenn man neu ist und man kann sich jederzeit mit einer neuen Adresse wieder anmelden. Ich würde da eher auf Fachpersonal setzen oder sehen, dass man in die Nähe der Person zieht oder die Person zu sich holt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


An sich hört sich das ja nach einer guten Idee an, wobei ich allerdings auch eher skeptisch wäre. Immerhin handelt es sich ja noch immer um wildfremde Menschen, denen man einen Angehörigen anvertraut. Sicher sind Pfleger einem in den meisten Fällen auch fremd, allerdings machen diese das eben beruflich und man weiß, dass man diesen Personen mehr oder weniger vertrauen kann.

Bei dieser Börse handelt es sich ja aber um Privatpersonen und man weiß ja nicht, was diese so treiben und ob alles mit rechten Dingen zugeht. Ich würde nicht einfach so wildfremde Menschen an meine Angehörigen lassen, wenn es nicht gerade jemand wäre, der das vom Beruf her machen würde.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Es kommt meiner Meinung nach vor allem darauf an welche Leistungen erbracht werden sollen. Wenn man wirklich nur jemanden sucht der einmal nach der Oma sieht oder der Sie zum Einkaufen begleitet etc. kann so eine Tauschbörse durchaus sinnvoll sein. Natürlich sind das Fremde und man muss diese erst kennenlernen bevor man dieses Arrangement mit Ihnen eingeht.

Aber eine „richtige“ Zugehfrau oder ähnliches müsste man ja auch erst kennenlernen. Die wenigsten haben durch Zufall jemanden im Freundeskreis den Sie gut kennen und der zufälligerweise Zeit hat um sich um die Oma zu kümmern. Also um nur mal eben nach der Oma zu sehen oder kleinere Tätigkeiten zu übernehmen, finde ich diese Tauschbörse gar nicht mal so schlecht.

Zur Pflege würde ich persönlich dort jedoch niemanden arrangieren. Um einen Menschen zu pflegen, braucht man eine fundierte Ausbildung bzw. ein gewisses Maß an medizinischen Kenntnissen und auch Erfahrung im Umgang mit zu pflegenden Menschen. Eine Pflegefachkraft würde ich nicht über so eine Plattform buchen.

» Anijenije » Beiträge: 2730 » Talkpoints: 53,02 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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