Verzicht auf Obsttüten - gut für die Umwelt?

vom 26.02.2019, 08:13 Uhr

Laut Medienberichten möchte die Supermarktkette Real in Zukunft auf diese Tütchen für Obst und Gemüse verzichten und stattdessen Papiertüten anbieten oder eben waschbare Mehrwegnetze, die der Kunde dann aber kaufen muss. Begründet wird dies damit, dass dann weniger (Plastik)Müll produziert wird. Genau genommen werden Papiertüten aber nicht wieder verwendet und es verbraucht ja auch viele Ressourcen, Papiertüten herzustellen.

Wie seht ihr das ganze? Findet ihr es gut für die Umwelt, wenn man auf Obsttüten verzichtet und stattdessen auf Papiertüten zurückgreift? Oder seid ihr skeptisch? Meint ihr, dass andere Supermarktketten und Discounter Real folgen werden? Oder bleibt Real eher die Ausnahme in Deutschland?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Sehr gute Idee. Der Rewe Konzern also bei uns Billa, Merkur ich glaube auch Adeg machen das bereits seit einiger Zeit. Am Anfang etwas ungewohnt, weil man richtig automatisch zu den Sackerln (Plastiktüten) greift. Finde es gut, dass diese die Obstnetze zur Verfügung stellen. Das könnten unsere hier auch. Ich habe sie online bestellt und nutze diese und faltbare Einkaufstaschen jetzt zum Einkaufen.

Früher hatte ich die Beutel schon zumindest noch einmal benutzt als Hundekotbeutel. Doch Einwegplastik sollte ,außer im medizinischen Bereich (Spritzen und Co.), sowieso nicht mehr am Markt sein. Sehr gute Entwicklung.

» TinaPe » Beiträge: 451 » Talkpoints: 13,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Jedes Verpackungsteil, welches nicht weggeworfen wird, ist gut für die Umwelt und Papier ist besser als Plastik, weil Holz nachwächst, Erdöl nicht. Wenn man ganz genau hinschaut, muss man natürlich auch die Ökobilanz und Qualität der wiederverwendbaren Plastiknetze in Betracht ziehen, aber wirklich ökologisch sinnvoll wäre es wohl tatsächlich nur, wenn man die Einkäufe blank nach Hause trägt. Zu Fuß natürlich. Oder das Obst gleich selber anbaut.

Sprich, an sich ist das ganze System, nach dem die westliche Welt mit Konsumgütern versorgt wird, nach ökologischen Gesichtspunkten fragwürdig und man kann immer argumentieren, dass die Papiertüte auch nur der Imagepflege bzw. dem Gewissen dient, wenn man die Erdbeeren aus Chile darin nach Hause trägt. Aber umgekehrt bin ich deswegen auch nicht der Meinung, dass jetzt alles eh schon wurscht ist und man die übrigen Ressourcen auch noch sinnlos verschwenden muss. Die Plastiktütchen halten zudem sowieso nicht sonderlich viel aus.

» Gerbera » Beiträge: 11289 » Talkpoints: 41,52 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Jeglicher Verzicht auf Plastik und diesen Folienmist ist ein gewonnener Kampf. Auch wenn es wirkt, wie der Tropfen auf dem heißen Stein, muss man doch irgendwo anfangen. Da ich mein Obst und Gemüse doch sowieso schon immer vor dem Verzehr wasche, brauche ich auch keine Plastikfolie für das Einpacken von Bananen, Tomaten, Zuccini & Co. Das ist für mich absolute Verschwendung und umweltfreundlich ist es ebenso wenig.

Jeder Verzicht auf derartige Produkte, um andere Lebensmittel einzupacken oder so, ist sinnvoll. Das mag alles nur Kleinvieh ausmachen, aber wenn Verbraucher das nicht von alleine tun können/wollen, dann muss man für die Umwelt sie dazu zwingen. Wenn es nicht da ist, ist es nicht da und fertig. So zwingt man auch die Industrie dazu, sich mehr mit Alternativen, die umweltfreundlicher sind, zu beschäftigen. In meinen Augen also eine sehr sinnvolle Idee.

Früher gab es auf dem Markt diese Papiertüten, wo z.B. die Kirschen eingeführt wurden, kennt die jemand noch? Irgendwo muss es Alternativen geben und da man das meiste an Lebensmitteln vor dem Verzehr sowieso wäscht, kann man auch auf die Tüten aus Plastik gleich ganz weg lassen. Ich mache das sowieso schon seit einer Weile so, weil ich aber daheim ganz einfach den Dreck nicht ständig will.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Komisch dass hier jeder die Ökobilanz von Papiertüten lobt. Tatsächlich ist die schlechter als bei den Beutelchen, weil die viel mehr Energie und Wasser bei Herstellung und Transport verbrauchen. Der einzige Vorteil ist, dass die Papiertüten verrotten. Deshalb sind die keine sinnvolle Alternative zu Plastik, das sind nur die Mehrwegbeutel. Die sind tatsächlich sehr empfehlenswert.

» cooper75 » Beiträge: 13325 » Talkpoints: 497,57 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Edeka hat bei uns schon länger wiederverwendbare Netzbeutel für Obst und Gemüse eingeführt. Und es gibt Boxen für die Bedientheken mit Fleisch, Fisch und Käse. Das finde ich noch besser als die Netzbeutel, denn wenn man sonst Käse kauft wird jedes Stück ja einzeln eingepackt und dann wird der ganze Einkauf noch mal in eine Plastiktüte gesteckt.

Ich glaube bei Rewe gibt es die Netze auch schon länger und bei Penny kann man auf jeden Fall mit den Edeka-Netzen einkaufen, auch wenn da keine eigenen verkauft werden. Real ist also sogar eher spät dran mit dieser Maßnahme.

Aber Plastik einfach durch Papier ersetzen ist nicht wirklich sinnvoll, das Ziel sollte schon sein, dass man die Verpackungen wiederverwendet oder auf Verpackungen ganz verzichtet. Es gibt ja wirklich keinen Grund dafür Obst und Gemüse mit einer festen Schale in Plastik einzupacken. Bei solchen Sachen wie Bananen, Mangos, Orangen oder Avocados isst ja auch niemand die Schale mit, die sind also praktisch schon verpackt.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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