Gespräch mit Oberarzt

vom 15.12.2018, 20:40 Uhr

Ich liege seit Donnerstag auf einer Pyschaterischen Station wegen eines Entzugs von Schlafmitteln. Der Entzug musste Stationär gemacht werden da ich an Epilepsie leide und immer wieder Anfälle habe. Von Mittwoch zu Donnerstag die Nacht hatte ich einen komplex fokalen Anfall mit Bewusstseineintrübungen. Ausgelegt wird mir das ganze allerdings als "Respektlos gegenüber dem Pflegepersonal.

Ich mache dem Nachtpfleger an sich keine Vorwürfe den ich vermute die haben hier nicht jeden Tag mit Epilepsie zutun. Was mich allerdings viel mehr ärgert ich bat gestern um ein Gespräch mit der zuständigen Stationsärztin, meine Bettnachbarin beschrieb ihr dann den Vorfall in der Nacht den ich habe an dem ganzen Ereignis keine Erinnerung. Ich hätte angenommen das die Stationsärztin in der Patientenakte ein Vermerk macht gerade über die Fremdanamnese, allerdings habe ich heute Nacht auf Nachfrage bei der Nachtschwester erfahren das diesbezüglich keine Eintragungen vorhanden sind.

Ich möchte am liebsten am Montag das Gespräch mit dem Oberarzt suchen den ich möchte den Vorwurf " Respektlos gegenüber dem Pflegepersonal " ungern im Raum stehen lassen, den ich kann für einen Epileptischen Anfall nix und werde mich deswegen gewiss nicht Entschuldigen. Aber nun bin ich am Rätseln habe ich überhaupt ein Recht als Kassenpatientin ein Gespräch mit dem Oberarzt einzufordern?

» Sissi1 » Beiträge: 518 » Talkpoints: 9,65 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Du bist sicherlich verärgert, aber ich würde mich da nicht weiter darum kümmern oder zumindest versuchen, das hinter mir zu lassen. An einen Oberarzt kommt man nicht so einfach heran, höchstens bei der Visite, aber die haben meistens für den einzelnen Patienten nicht so viel Zeit. Und selbst wenn es klappen würde, selbst wenn du mit dem Oberarzt sprechen kannst und der dann die Nachtschwester korrigiert - die vielleicht sogar zurechtweist - dann sind die Schwestern hinterher sauer auf dich und machen dir die Zeit im Krankenhaus schwer. Ich würde das lassen.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Na, der Stationsärztin, der habe ich das schon gesagt, die hat aber nix eingeschrieben. Ich weiß aber, dass besagter Pfleger am Montag Frühdienst hat und dann werde ich einfach nochmal das Gespräch mit ihm suchen. Ich mache dem Pfleger ja keine Vorwürfe, denn ich denke nicht, dass der jede der etlichen Arten von Epilepsien kennt und einschätzen kann, was für ein Anfall das ist.

Dennoch möchte ich das geklärt haben, denn gerade bei Epilepsie ist eine Fremdanamnese eine ganz wichtige Sache für weiterbehandelnde Ärzte. Und ich lasse mir wirklich ungern unterstellen, dass ich gegenüber dem Pflegepersonal respektlos war. Während des Anfalls hat man da leider keine Kontrolle darüber.

Klar, der Pfleger war halt der Meinung ich hatte die Augen offen und habe gelacht, das ist aber bei einem komplex fokalen Anfall alles möglich. Das ich ihm wohl des öfteren unterstellt habe, dass er lacht usw. Dennoch hatte ich Bewusstseinstrübungen, denn ich weiß die Situation nur von meiner Bettnachbarin.

» Sissi1 » Beiträge: 518 » Talkpoints: 9,65 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Woher weißt du eigentlich von genau diesem schriftlichen Eintrag in deine Patientenakte, wer hat dir das so explizit und mit genau dieser Wortwahl gesagt? Dass man sich über die Unwissenheit von Pflegepersonal und falsche Unterstellungen ärgert, kann ich schon verstehen, aber ich wüsste jetzt auch nicht, inwiefern das in einem Arztbrief dann noch einmal gesondert erwähnt wird. Und selbst wenn dem so sein sollte, bekommt ja dein behandelnder Hausarzt oder Psychiater bzw. Neurologe diesen Brief und spätestens da kann man die Sache kurz richtigstellen.

Letztlich ist es nur ein Satz, der vermutlich keinen weiteren Einfluss auf dein Leben haben wird, es geht ja nicht um eine berufliche Beurteilung, sondern etwas, was ein Nachtpfleger in den Verlauf eingetragen hat. Von einem Gespräch mit dem Oberarzt würde ich absehen, du hast ja schon mit der Stationsärztin gesprochen und bist auf taube Ohren gestoßen. Für die war das vermutlich auch nur etwas, was am Rande ihrer Peripherie aufgetaucht ist, aber nicht als sonderlich wichtig erachtet wurde.

Guck dir am Ende den Arztbrief an und entscheide dann, was zu tun ist, es wird vielleicht dort gar nicht Erwähnung finden und die Aufregung war umsonst. Ein kurzes klärendes Gespräch mit dem Pfleger, der den Eintrag machte, halte ich auch für sinnvoller als eine Unterredung mit den Vorgesetzten.

» Verbena » Beiträge: 4780 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich würde versuchen das direkt mit dem Pflegepersonal zu klären. Kommt immer besser an als wenn man praktisch den Dienstweg geht und mit dem Chef spricht, der das dann weiterleiten muss. Das fühlt sich dann an wie eine Zurechtweisung, während man das persönlich viel freundlicher rüber bringen kann.

Ob man ein Gespräch mit dem Oberarzt bekommt hängt wahrscheinlich vor allem davon ab, wie die Station organisiert ist. Ich war bisher auf Stationen, die mehrmals pro Woche Oberarzt-Visite und Chefarzt-Visite hatten und dabei konnte man dann natürlich mit den Ärzten sprechen und gegebenenfalls einen Termin ausmachen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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