Dinge kaufen, um sie teurer wieder zu verkaufen?

vom 14.08.2016, 22:20 Uhr

Mir ist es erst kürzlich, zu meiner Freude, mal wieder gelungen bei ebay ein Smartphone deutlich unter dessen Marktwert zu ersteigern. Wer jetzt denkt, das Gerät wäre kaputt oder sonst irgendwie nicht in Ordnung, der irrt sich. Es funktioniert soweit noch alles wie es soll und sieht auch ansonsten noch recht ordentlich aus. Da ich schon im Vorfeld wusste, welches Gerät ich letztlich haben möchte, habe ich einfach längere Zeit den Markt beobachtet, anstatt zuviel zu bieten.

Dabei habe ich mir selbst ein Limit gesetzt, um am Ende nicht doch in Versuchung zu kommen zuviel zu zahlen. Mein gesetztes Limit lag leicht unter dem Preis, für den der Artikel für gewöhnlich verkauft wurde. Das Erfolgsrezept für mich war hier schlichtweg Geduld. So ist es mir dann gelungen mit etwas Glück den Artikel viel günstiger zu bekommen. In diesem Fall war das Smartphone für den Eigengebrauch gedacht, allerdings brachte mich das durchaus zum Nachdenken.

Wie wäre es beispielsweise, hin und wieder mal Artikel unter Marktwert zu ersteigen, welche sich anschließend wieder teurer verkaufen lassen? Meint ihr so etwas könnte funktionieren, einfach um nebenbei noch einfach den einen oder anderen Euro zu verdienen? Habt ihr gegebenenfalls schon mal selbst Erfahrungen damit gemacht?

» Kami » Beiträge: 265 » Talkpoints: 0,23 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich denke, das lässt sich nur bedingt umsetzen. Da muss man schon das Glück haben, dass man auf Leute trifft, die etwas verkaufen wollen, dessen genauen Marktwert sie aber nicht kennen, sodass man es deutlich günstiger erwerben kann.

Ich habe auch schon manches Mal etwas bei Ebay Kleinanzeigen verkaufen wollen, meist technische Geräte wie Smartphones etc. und ich habe da oft mitbekommen, wie Händler versuchen haben, mich deutlich herunterzuhandeln, worauf ich mich aber nicht eingelassen habe. Ich hatte mich ja vorher sehr genau über den Marktwert erkundigt und wusste auch genau, welcher Preis angemessen ist, aber wenn jemand 20 Prozent weniger bezahlen möchte, liegt der Verdacht nahe, dass das Teil hinterher mit Gewinn wieder verkauft werden soll.

Bei Tickets kann ich mir gut vorstellen, dass das funktioniert. Gerade wenn es Tickets für ein besonderes Konzert sind oder für das Finale in der Fußball-WM oder so. Da kann man gut Geld mit machen, wenn man es geschickt anstellt, aber bei Technik sehe ich da eher Probleme, auch weil sie schnell an Wert verliert.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Wenn du auf diese Weise vor hast, deine monatlichen Einnahmen auf diese Weise zu steigern dann brauchst du sehr viel Zeit, Geduld und auch eine ganze Menge Glück dabei. Denn zum einen musst du natürlich die Waren unter dem Wert bekommen und auf der anderen Seite auch einen Interessenten finden der entsprechend einen höheren Preis dafür bezahlt.

Vergessen darfst du in dieser Rechnung jedoch nicht die Zeit die du investierst die entsprechenden Sachen zu suchen, darauf zu bieten und diese hinterher auch wieder einzustellen und zu verschicken. Denn wenn man das alles zusammen fasst, dann sind die 20% schon notwendig damit unter dem Strich noch etwas übrig bleibt.

Womit es ganz gut funktionieren kann, wenn man entsprechende Konzertkarten oder Tickets kauft oder sich darauf bewirbt. Denn wenn das ganze sehr beliebt und begehrt ist, dann sind die Karten im Nu weg und hinterher werden die vorhandenen Karten viel teurer wieder verkauft. Auf diese Weise habe ich bei der WM in Deutschland doch einiges an Geld verdient, da ich das Glück hatte Karten für das Finale zu bekommen.

Diese habe ich bezahlt und hinterher für etwa den dreifachen Preis wieder verkauft. Der Zeitaufwand hielt sich dabei sehr in Grenzen, nur auf das Ticket bewerben abwarten und hinterher einstellen wie auch einen Termin zur Übergabe und Bezahlung vereinbaren. Alles in allem war das leicht verdientes Geld in ca. 20 Minuten Gesamtaufwand.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich denke, dass dies eine gute Möglichkeit ist um sich ein wenig Geld dazu zu verdienen. Jedoch muss man, wie hier viele schon angemerkt haben, dabei auch ein wenig Glück haben. Erstmal muss man es schaffen, dass man den Artikel soweit unter Marktwert ergattert, dass sich der Weiterverkauf auch noch dann lohnt, wenn man den Versand und ähnliches wie etwaige Gebühren bei Zahlung via Paypal einberechnet. Wenn das nicht der Fall ist, dann würde es sich gar nicht lohnen, dass man das betreibt.

Dann muss man auch erstmal einen Käufer finden. Das ist meist das Wichtigste - vor allem dann, wenn man nicht trotzdem noch einen günstigen Preis anbieten kann, ist man mitunter lange damit beschäftigt, dass man einen Käufer zu finden. Dies kostet dann am Ende auch Zeit - Zeit, die man mit etwas anderem hätte verbringen können, mit dem man ebenfalls Geld verdient hätte.Das muss jeder für sich selbst wissen.

Ich kenne es ansonsten aber auch aus der Reiterszene, dass Sachen aus bestimmten Kollektionen, die mehrmals im Jahr rauskommen und stark limitiert sind, gekauft werden um sie dann später weiter zu verkaufen, sobald die Kollektion ausverkauft ist. So werden die Sachen dann für Neupreis oder manchmal sogar noch ein wenig günstiger eingekauft und dann am Ende für manchmal mehr als das Doppelte oder auf jeden Fall für gute 150 Prozent weiter verkauft. Wenn man bedenkt, dass manche Leute dann auch noch mehrere Artikel kaufen und die dann weiter verkaufen, dann machen sie auf jeden Fall ein gutes Geschäft damit.

Ich denke, dass es auf der einen Seite sicher moralisch ein wenig anzuzweifeln ist, wenn man Sachen günstig verkauft mit dem Hintergrundgedanken sie dann teurer weiter zu verkaufen, weil man anderen Leuten, die die Sachen vielleicht selbst brauche, ein Schnäppchen irgendwo vor der Nase wegnimmt. Aber auf der anderen Seite leben wir in einer freien Marktwirtschaft und der schnellere Käufer beziehungsweise der, der mehr zahlt, der bekommt die Ware. Da gilt eben Angebot und Nachfrage.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Wie schon gesagt wurde, braucht man dafür Zeit und auch Geld. Man muss ja erstmal etwas investieren und man weiß nicht, ob das so klappt, wie man sich das vorstellt. Arbeitest du Vollzeit, wirst du die Zeit für gewöhnlich dafür aber nicht haben.

Ansonsten sollte man sich auch mit der Materie auskennen. Wenn man Leute kennt, die so etwas ankaufen, dann lohnt sich das vielleicht auch. Meine Erfahrung ist, dass man eher Verluste macht, wenn man sich etwas kauft und es weiter verkauft. Ich hatte auch schon ein paar Mal einen Fehlkauf und habe das Produkt dann weiter verkauft, aber Gewinn habe ich da eigentlich nie gemacht.

Solltest du Gewinne erzielen wollen, solltest du übrigens ein Gewerbe anmelden. Es gibt, meines Wissens nach, einen Freibetrag und wenn der überstiegen wird, dann ist eine Anmeldung fällig. Zumindest hast du dann den Vorteil, dass du Rechnungen schreiben darfst und das macht viele Käufe ja auch interessant.

Für mich wäre das nichts. Ich habe nicht die Zeit und auch nicht die Lust dazu und deswegen lasse ich das. Passiert mir ein Fehlkauf, dann hoffe ich einfach immer, dass ich im Falle eines Weiterverkaufs eine Verluste habe.

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» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich denke auch, dass man dafür schon viel Glück braucht und eben die Preise genau kennen muss. Ich hatte so etwas schon mal bei einem Buch, dass ich günstig erworben habe. Ich habe dann aber nachher festgestellt, dass es viel mehr Wert war und habe es dann nach dem lesen auch teurer wieder verkauft. Aber das sind doch eher einzelne Glücksfälle würde ich sagen. Normal erkundigt man sich ja über Preise, wenn man etwas verkaufen oder kaufen möchte.

Es ist sicherlich mühsam da Schnäppchen zu finden, die sich dann wieder teurer verkaufen lassen. Versuchen kann man es natürlich. Aber ich würde mir auch nicht so viel davon versprechen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Natürlich musst du für so etwas sehr viel Glück haben. So oft kommt es nämlich nicht vor das jemand etwas weit unter dem Wert verkauft. Heutzutage kann man schließlich in Sekundenschnelle den Wert eines Gegenstandes im Internet ermitteln. Das dann jemand trotzdem etwas unter Wert verkauft kann ich mir nur auf zwei Arten erklären: Derjenige hat keine Zeit um auf einen Käufer zu warten der Ihm den Höchstpreis zahlt. Oder derjenige braucht dringend Geld und verkauft es deswegen günstiger (um es schnell loszuwerden). Beides gibt es nicht oft und du musst zudem schneller sein als andere Käufer die das Gleiche vorhaben.

Außerdem solltest du unbedingt die Preise im Kopf haben. Denn wenn du etwas kaufst das du dann mit Verlust verkaufen musst weil du den falschen Preis geboten hast, kann das unter Umständen schon den ganzen „Monatsgewinn“ verschlingen. Wenn du Zeit und Geduld hast kannst du diese Taktik gerne einmal probieren, aber wirklich viel wird dabei nicht herum kommen.

Übrigens kenne ich eine ganz andere Masche die viele betreiben. Manche kaufen Dinge die schnell ausverkauft sind um Sie anschließend teuer zu verkaufen. Die Küchenmaschinen von Lidl sind zum Beispiel solche Produkte, oder manche Tonies. Ich ärgere mich so darüber wenn ich vor dem ausverkauftem Regal stehe, aber andere genau diese Produkte auf Ebay Kleinanzeigen zeitgleich für den doppelten Preis anbieten.

» Anijenije » Beiträge: 2730 » Talkpoints: 53,02 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Theoretisch kann alles Mögliche funktionieren, es ist wirtschaftlich gesehen wahrscheinlich nicht sehr lukrativ. Ganz davon abgesehen, dass man damit genau der Definition nach den Bestand des gewerblichen Handels erfüllt. In dem Moment, wo ich nämlich etwas nur zum Zweck der Weiterveräußerung mit Gewinnabsicht erstehe, bin ich ein gewerblicher Händler. Gut, dass muss einem erstmal nachgewiesen werden, das dürfte bei gelegentlichen Verkäufen sicher nicht so einfach sein.

Davon aber mal abgesehen, glaube ich nicht, dass man ein tolles Geschäftsmodell gefunden hat. So darf man ja bei e-Bay die zehn Prozent Verkaufsprovision als Verkäufer nicht vergessen und als Käufer hat man dann noch die Versandkosten von vier bis sieben Euro. Als einfaches Rechenbeispiel: Man macht ein Schnäppchen und kauft ein Handy für 200 Euro plus Versand. Dann stellt man es wieder ein für 250. Davon muss man dann die 25 Euro Gebühr sowie die Versandkosten abziehen. Es bleiben gerade mal 18 Euro übrig. Und dafür hat man dann die ganze Arbeit.

Außerdem muss auch erstmal jemand kommen, der bereit ist, diese 250 Euro oder mehr zu bezahlen. So ein Markt kann sich gerade online ganz schnell verändern. Wenn es hart auf hart kommt, dann bleibt man auf Ware sitzen, die man nicht braucht. Wer so ein Modell für sich in Erwägung ziehen will, ist sicher besser beraten, sich auf eine bestimmte Ware zu spezialisieren, die man vielleicht günstig auf einem Flohmarkt von Leuten erwerben kann, die aus Unkenntnis etwas Teures billig verkaufen.

» Verbena » Beiträge: 4789 » Talkpoints: 3,77 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Dafür muss man sicherlich einiges an Zeit investieren und dann ist es fraglich, ob es auch wirklich so gut funktioniert, wie man möchte. Auch Gebühren spielen hier eine Rolle, Versandkosten und dann muss man ja auch noch Gewinn machen, da muss man schon wirklich ein extremes Schnäppchen machen, damit sich das letztendlich rechnet und das dürfte sich schon schwierig gestalten.

Wenn man dann mal etwas falsch macht und nicht alles gut gelesen hat oder sich Bilder nicht richtig angesehen hat, bleibt man dann auch noch auf den Kosten sitzen. Es muss jeder sehen, ob sich das für einen lohnt. Wenn man das Ganze aber macht um sich zu finanzieren, darf man auch die Steuer nicht vergessen und gegebenenfalls braucht man dann auch einen Gewerbeschein. Das wiederum ist dann wieder bedenklich wegen der Krankenkasse, wenn man beispielsweise nur studiert und keinen Hauptarbeitgeber hat.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Diese Idee hatten schon viele vor dir. So einfach geht es nicht. Die Finanzämter dürften sich auch mit Ebay und Amazon Daten austauschen und so sehen, wenn jemand häufiger Waren verkauft. Die Einkäufe dürften weniger beachtet werden. Verkäufe in Facebookgruppen dürften auch weniger kontrolliert werden. Verkäufe mit Bargeld sind faktisch für das Finanzamt nicht nachweisbar.

Wer normalerweise anfängt, mit Gewinnerzielungsabsicht zu verkaufen, wird als Gewerbetreibender angesehen. Dies muss man schon etwas geschickter machen. Oft sind die Einzelteile viel mehr Wert. Reparierte Gegenstände oder vollständige Gegenstände sind auch mehr wert.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 05.07.2019, 02:03, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

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