Lange Autofahrten wegen Kindern eher meiden?

vom 04.09.2017, 06:11 Uhr

Eine Bekannte von mir wohnt etwa 700 km von ihren Eltern weg und hat in ihrer neuen Heimat eine eigene Familie gegründet. Nun würde sie gerne mit ihrem Nachwuchs dessen Großeltern, Tanten und Onkel besuchen und hatte sich schon Gedanken über den Zeitraum gemacht. Sie wollte die Strecke zwar mit Pausen, aber eben an einem Tag durchfahren.

Nun hat sie aber gelesen, dass dies nicht so gut für Kinder sein soll, wenn man pro Tag mehr als 500 km Reise zurücklegt. Dies würde die Kinder nur unnötig stressen, unabhängig vom Alter. Zwischendurch aber eine Nacht im Hotel verbringen käme zeitlich aber auch nicht in Frage. Was haltet ihr von dieser These? Ist es tatsächlich nicht gut für Kinder, wenn man mehr als 500 km pro Tag zurücklegt? Sollte man dies eher meiden? Oder ist das abhängig von der Gewohnheit und vom Charakter des Kindes?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Wir haben einmal eine Autofahrt unternommen, da war unser größeres Kind damals gerade einmal 1 1/2 Jahre alt. Wir sind dann nachts gefahren und haben eben ein paar Pausen mehr gemacht. Unser Kind hat diese Zeit über geschlafen und war am nächsten Tag ziemlich fit, wohingegen wir als Eltern die Nacht über wach waren und am liebsten geschlafen hätten.

Also mit reichlich Pausen, Essen und Trinken und auch einiges Spielzeug für die Pausen und im Auto lässt sich eine solche Autofahrt doch bewältigen. Das waren auch gut 800 Kilometer. Meine Eltern sind mit mir, als ich noch Kind war, jedes Jahr eine solche Strecke gefahren. Wenn ich genug Spielzeug hatte und mir auch mal die Beine vertreten konnte, war das ok.

» YariXxX » Beiträge: 635 » Talkpoints: 21,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Kommt doch drauf an, was die Strecke hergibt, wie schnell man diese fahren kann, wie Alt die Kinder sind usw. Wenn man sich organisiert, dann kann man das auch schaffen und ich fahre seit mein Sohn da ist regelmäßig Strecken von 300-800 Kilometer. Dabei habe ich nie eine Übernachtung mit geplant sondern bin durchgefahren mit entsprechenden Pausen.

So oder so sind Pausen im Abstand von 2,5 Stunden immer gut, egal welches Alter das Kind hat. Ein Baby sollte auch nicht länger in der gleichen Haltung in der Babyschale sitzen, größere Kinder müssen auch mal aufs Klo, brauchen eine neue Windel, etwas Bewegung und etwas zu Essen und damit wird das Geschrei auch weniger auf der Rückbank. Sprich ich plane das auch so ein, dass ich alle 2-2,5 Stunden eine Pause von 20 Minuten mache und damit klappt das ohne Stress.

Wenn ein Stau ist und das vorher bekannt ist, dann wird der Umfahren, die Pause vorher gemacht und direkt danach oder auch mal mitten drinnen oder es gibt Spiele die man auch vom Fahrersitz mit dem Kind spielen kann. So oder so ist eine Selbstbeschäftigung je nach Alter Sinnvoll, ob das nun die Kette ist die am Cosi baumelt oder auch ein Buch zum anschauen, ein Hörbuch oder eine DVD bei größeren Kindern, ist doch jedem selbst überlassen. Die Pausen ersetzt das jedenfalls nicht.

Ebenfalls macht es einen Unterschied ob ich viel Autobahn oder Landstraße fahre. Autobahn ist meistens weniger spannend als eine Landstraße für Kinder und damit braucht man auch mehr Beschäftigung für Unterwegs. Fahre ich fast nur Landstraße oder auch mit der Fähre auf die andere Seite, dann ist das Kind davon begeistert genug und braucht nicht mal eine Ablenkung oder gar ein Spielzeug.

Wie gesagt, mit genug Planung, genug Proviant und genug Beschäftigung ist das kein Problem und sogar noch ein Pappenstiel, gegen Langstreckenflüge mit Zeitverschiebungen und solche Geschichten. Vor allem muss man dort nicht fahren, aber dennoch empfinde ich das anstrengender, als wenn ich noch alleine fahre, das Kind unterhalten muss unter dem Fahren und Versorgen, als wenn ich mich nur hinsetze und davon ein großer Teil weg fällt. Die Zeitverschiebung fistet einen selbst mehr, als ein Kind.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Solche langen Fahrten stressen doch nicht nur Kinder, sondern auch die Eltern. Ich denke, dass niemand es genießt, zehn Stunden am Stück im Auto zu sitzen. Man ist ja doch sehr eingeschränkt in der Beweglichkeit und in dem, was man tun kann. Wenn dann auch noch Staus hinzukommen, man sich verfährt und die Kinder am besten auch noch quengeln, dann ist das doch auch für die Eltern sehr belastend. Ich wüsste nicht, weshalb Kinder da besonders gestresst sein sollten.

Jedenfalls hockt sich sicher niemand freiwillig zehn Stunden ins Auto, wenn es nicht in irgendeiner Weise wichtig ist. Aber ab und zu ist das eben nötig oder man weiß, dass man im Endeffekt entschädigt wird - indem man dann im Urlaub ankommt oder die Verwandten sieht oder was auch immer. Von daher geht das.

Man macht so weite Reisen ja auch nicht jeden Tag, so dass ich das nicht so schlimm finde. Natürlich ist es blöd, wenn die Kinder dann viel quengeln, wobei ich trotzdem nicht ganz darauf verzichten würde. Man kann die Kinder ja daran gewöhnen. Und ein Elternteil kann dann ja auch hinten sitzen und sich mit den Kindern beschäftigen, wobei es ja auch viel gibt, womit sich die Kinder selbst im Auto beschäftigen können - Bücher, Tablets, Zeitschriften, Kartenspiele und so weiter.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Es kommt da schon sehr auf die Kinder an und auch auf das Alter. Ein Baby sollte nicht so lange im Sitz sitzen müssen und da sollte man definitiv öfter eine Pause machen, auch wegen füttern und Windeln wechseln. Mit einem größeren Kind kann man je nach Kind schon wirklich weit fahren ohne Pause und entsprechende Beschäftigungsmöglichkeiten mitnehmen, ein Buch oder etwas zu Malen was auch immer, da gibt es ja durchaus gute Möglichkeiten im Auto.

Ich würde deswegen nicht auf den Heimatbesuch verzichten und dann eher häufiger eine Pause machen. Wobei wir da recht unanstrengende Kinder haben. Meistens schlafen sie irgendwann bei einer längeren Fahrt und sind auch noch leicht zu bespaßen während einer Autofahrt. Höchstens meine Tochter quengelt mal, weil sie doch eher mal Durst bekommt und es lieber hat, wenn man ihr das Fläschchen hält, da ist sie wirklich sehr faul.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Meine Kinder waren neun Monate als wir den ersten Urlaub gemacht haben. Wir sind in der Nacht los gefahren. Hatten aber auch Kindersitze, die man als eine Art Liegesitze einstellen konnte. Dadurch haben die Zwerge gut geschlafen. Mein Ex-Mann und ich haben uns abgewechselt auf der Strecke, so dass der andere immer etwas ausruhen konnte. War alles kein Problem.

Später, als es dann erst in den frühen Morgenstunden los ging, reichte eine größere Pause zum Frühstück. Da durften sich die beiden auch immer ordentlich austoben. Aber sie haben immer so viel Interesse an den Dingen gehabt, die es unterwegs zu sehen gab, dass sie mit längeren Strecken keine Probleme hatten.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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