Dank sportlicher Erfolge keinen Wehrdienst?

vom 01.09.2018, 18:50 Uhr

Südkorea wird von Nordkorea massiv bedroht. Daher gilt dort eine strikte Wehrpflicht. Es gibt nur wenige Ausnahmen. So muss der Bundesliga-Spieler Heung-min Son wegen seiner Leistungen bei den Asienspielen nicht zum Militär. Für deutsche Verhältnisse wäre so etwas inzwischen wohl unvorstellbar, aber wir haben auch keine akute Bedrohung in der Nachbarschaft. Wäre so eine Situation für euch auch in Deutschland vorstellbar? Könnt ihr Südkorea in dieser Beziehung verstehen?

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Mir fallen jetzt zwar spontan keine Namen ein, aber dass hat es doch auch schon in Deutschland gegeben, dass Spitzensportler von der Ableistung des Wehrdienstes freigestellt wurden. Ich finde das auch gar nicht weiter schlimm, denn so ist dieser Mensch für das jeweilige Land doch viel wertvoller und ein Soldat mehr oder weniger fällt ja nun auch nicht spürbar ins Gewicht. Ja, ich kann Südkorea in der Beziehung verstehen.

» specki » Beiträge: 291 » Talkpoints: 178,89 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Warum sollten Spitzensportler in Deutschland von der Wehrpflicht befreit werden? Wer in beliebten Sportarten im A-Kader oder in Randsportarten in etwas schwächeren Kadern ist, kann in die Sportfördergruppe der Bundeswehr aufgenommen werden.

Das ist dazu da, dass Sportler überhaupt die finanziellen Mittel haben, ihre Sportart auf internationalem Niveau auszuüben, oder um während des Wehrdienstes den Anschluss nicht zu verlieren. Ein guter Freund konnte durch den Wehrdienst internationale Erfolge verzeichnen, die er allein nie hätte finanzieren können. Danach hat er sich verpflichtet, um die Karriere weiterführen zu können.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Hier darf nicht vergessen werden, dass in Südkorea sowie in China sportliche Erfolge häufig mehr wert sind, als die klassische Bildung. In Süd Korea und ich kenne jemanden, die dort über Jahre hinweg gelebt hat, weil sie Koreanistik studiert hat sowie einer meiner Großmeister ist Südkoreaner und Olympiasieger. Die haben mir immer gesagt, was in Südkorea erforderlich ist.

Sportlicher Erfolg geht da über alles und wer das im Fußball schafft, Taekwondo oder anderen Sportarten, wird hoch angesehen und kann sich dadurch vom Wehrdienst befreien lassen. Wer das nicht hat, muss dort hin.

Die Asiaten sind beim Sport teilweise ganz anders gestrickt. In China sind sportliche Erfolge auch viel wert und bedeuten Ehre und teilweise Ruhm. In Japan weiß ich das jetzt gar nicht mehr so genau, aber auch Südkorea ist da nicht anders.

Auch in Thailand ist gerade für arme Menschen der Sport alles. Da werden Kinder schon zu Familienernährer, obwohl das gefährlich ist. Es bringt sie aber 1-3 Monate über die Runden und auch dort ist dann Schule und alles andere vollkommen egal. Jedenfalls in Dorfregionen.

Benutzeravatar

» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^