Sind eure Kinder gastfreundlich?

Mein jüngster Sohn hat gerade Besuch und ich stelle mit Freude fest, dass er sehr gastfreundlich ist. Denn wenn er sich etwas zu essen oder zu trinken in der Küche holt, fragt er seinen Gast jedes Mal, ob er auch etwas möchte.

Ich habe meinen Kindern schon relativ früh die Verantwortung für ihre Gäste übertragen. Das heißt, dass ich nicht jedes Mal selber gefragt habe, ob sie etwas möchten, sondern ich habe es an meine Kinder delegiert. Sie waren dafür zuständig, dass der Gast zu trinken bekam oder Süßigkeiten. Natürlich habe ich das Mittagsessen oder das Abendessen gekocht, aber alles, was sich meine Kinder zwischendurch geholt haben, haben sie auch ihren Gästen angeboten. In der Hinsicht waren meine Kinder immer sehr aufmerksam und gastfreundlich.

Bieten eure Kinder ihren Gästen auch etwas an, wenn sie sich selber Essen oder Trinken holen? Oder trinken sie nur selber und erwarten, dass der Gast sich schon selber rührt, wenn er etwas möchte? Oder übernehmt ihr die komplette Versorgung während der ganzen Zeit, wo der Besuch da ist?

Ich denke schon, dass meine Kinder gastfreundlich sind. Ich habe zwei kleine Kinder im Alter von zwei Jahren und vier Jahren und deshalb haben wir auch des Öfteren mal Spielbesuch.

Meine Tochter fragt ihren Gast auch immer, wenn sie in die Küche geht, um etwas zu essen oder zu trinken, ob ihr Gast auch etwas Trinken oder Essen möchte. Und, wenn sie draußen spielt mit irgendwelchen Kindern und sie kommt nach Hause, um etwas zu Naschen zu holen, dann nimmt sie für die anderen Kinder auch immer etwas mit.

Und mein Sohn ist eigentlich auch so, wenn er Spielbesuch hat, dass er nicht nur an sich denkt, sondern auch seinen Gast dann fragt, ob dieser etwas Bestimmtes möchte.

Ich persönlich habe die Verantwortung für die kleinen Gäste nicht meinen Kindern übertragen. Sie müssen ihre Gäste nicht versorgen und fragen, ob sie etwas Trinken oder Essen möchten. Ich denke, dass ich als Mutter dafür zuständig bin, dass es allen Gästen in meinem Haus gut geht.

Meine Kinder haben gelernt gastfreundlich zu ihren Gästen zu sein, weil sie sehen, wie ich mit meinen Gästen umgehe und da ich meine Gäste auch ständig frage, ob sie etwas Bestimmtes möchten, erlernen meine Kinder dadurch auch dieses Verhalten.

Meine Kinder sind auch schon immer sehr gastfreundlich und kümmern sich rührend um ihre Gäste. Ihnen soll an nichts fehlen und werden immer mit reichlich Trinken und Essen versorgt. Dafür laufen sie auch gerne öfters zwischen Küche und Kinderzimmer hin und her.

Auch wenn Geburtstage bei uns sind und das Wohnzimmer voll Gäste ist, sind meine Kinder immer sehr bemüht, dass keinem der Geburtstagsgäste es an irgendetwas fehlt. Es wird auch häufiger geschaut, ob noch genügend Kaffee, Zucker und Milch auf dem Tisch steht. Ich finde es immer ganz süß, denn dann brauche ich nicht immer auf alles zu achten. Sie sind mir immer eine große Hilfe.

Ich finde es sehr wichtig, dass man den Kindern auch beibringt, gastfreundlich zu sein. Ich habe es auch nicht anders beigebracht bekommen und habe das immer so gehandhabt, seit ich Denken kann. Ich werde diese Werte auch an meine Kinder weitergeben, wenn ich mal welche haben sollte. Für mich gehört Gastfreundschaft zu einer guten Kinderstube einfach dazu. Ich denke aber auch, dass viele Kinder in dieser Hinsicht sich die Eltern zum Vorbild nehmen. Meine Eltern waren immer sehr gastfreundlich und ich kenne das gar nicht anders.

Um wirklich gastfreundlich zu sein sind meine Kinder noch zu klein. Allerdings lebe ich es ihnen vor und wenn wir Besuch bekommen, dann ist mein Sohn schon höflich. Er zeigt alles, möchte dann auch mithelfen die Gäste zu bewirten, was allerdings noch nicht immer so gut funktioniert. Es macht sicherlich Sinn das von Anfang an zu zeigen, Kinder machen ja gerne nach.

Ich denke aber schon, dass mein Sohn auch gastfreundlich werden wird. Neulich waren wir bei meiner Mutter zu Besuch und dort bekommt er immer Salamischeiben, weil er die ganz besonders mag und da hat er gleich um mehr gebeten, da der seinem Opa etwas abgeben wollte. Er ist also schon sozial eingestellt.

Meiner Mutter war es schon immer unfassbar wichtig, dass Gäste gut von uns denken - auch wenn es nur meine Freunde waren und es sich noch um Kinder gehandelt hat. Meine Freunde wurden von meiner Mutter immer umtätschelt und sie hätte quasi alles für sie gemacht. Es wurde auch immer extrem üppig aufgetischt, auch wenn jemand sagte, er würde keinen Hunger haben.

Aus dem Grund musste ich meine Gäste auch immer quasi ausfragen, ob sie etwas haben wollen. Ehrlich gesagt finde ich das im Nachhinein aber mehr als bescheuert - bei meinen Freunden zu Hause ging es mir längst nicht so gut und da musste ich oft genug darum fragen, überhaupt ein Glas Leitungswasser zu bekommen.

Gastfreundschaft finde ich auf jeden Fall wichtig und gut, wobei man es aber nicht übertreiben sollte. Ich finde nicht, dass man einen Gast gleich wie einen König behandeln sollte. Man sollte immer fair und nett sein, aber niemanden verhätscheln und umsorgen. So würde ich das meinen eigenen Kindern auch beibringen, wenn ich mal welche haben sollte.