Wann sollten Kinder spätestens das Elternhaus verlassen?

vom 22.07.2018, 07:39 Uhr

Ich habe kürzlich gelesen, dass die Italiener durchschnittlich mit 30 Jahren von zu Hause ausziehen würden, Griechen und Spanier mit 29. In Deutschland soll man durchschnittlich mit 23 das Elternhaus verlassen. Ob das so jedoch stimmt, kann ich nicht sagen. Ich kenne Menschen, die erst jenseits der 30 das Elternhaus verlassen haben, aber auch Menschen, die schon mit 16 oder 17 ausgezogen sind, weil sie es im Elternhaus nicht mehr ausgehalten haben. `

Wann sollten Kinder eurer Ansicht nach spätestens das Elternhaus verlassen und warum? Macht ihr das an bestimmten Meilensteinen wie Ausbildung, Studium und dergleichen abhängig oder entscheidet ihr das individuell?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich finde man muss das auch ein bisschen davon abhängig machen, welchen Weg das Kind einschlägt. Wenn es beispielsweise studiert und sich keine Wohnung leisten kann, dann werde ich es sicherlich nicht vor die Tür setzen und darauf pochen, dass es das alles irgendwie schaffen muss. Wenn das Kind dann aber auf eigenen Beinen steht, weil es Geld verdient, sollte es ausziehen. 30 finde ich wirklich etwas alt, aber ich würde auch immer für meine Kinder da sein. Man weiß ja nie wie sich alles entwickelt und ich werde immer für sie da sein und auch immer einen Platz für die beiden bei uns haben.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich finde, dass man das so pauschal gar nicht sagen kann. Sicher gibt es für die einzelnen Länder Durchschnittswerte, aber trotzdem finde ich, dass das immer eine Entscheidung im Einzelfall ist, die von vielen Faktoren abhängt. Erst einmal ist es natürlich die Frage, wie das mit der Ausbildung ist und ob man dafür vielleicht schon ausziehen muss, weil es in der Nähe keinen Ausbildungs- oder Studienplatz gibt. Deswegen würde ich kein Alter angeben, in dem man spätestens ausgezogen sein sollte.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Am Alter ist das schwer auszumachen, ob Kinder auch noch lange im Elternhaus sind oder nicht. Ich finde, es kommt einfach auf das an, was die Kinder beruflich machen. Ich kenne einen jungen Mann, der einfach nicht ausziehen will, weil es im Hotel Mama so bequem ist und man Miete sparen kann und sich Zeit lassen kann mit dem selbstständig werden. Die Mutter trägt ihrem Sohn den Hintern hinterher, was keiner verstehen kann. Sie ist fix und fertig jeden Tag, aber der Sohn sieht es nicht.

Dann kenne ich eine Familie, die haben 3 Kinder. Alles Jungs. Der Jüngste ist 19 und in Ausbildung. Der mittlere ist 23 und hat einen guten Beruf und der älteste verdient auch sehr gut. Alle wohnen zu hause und lassen es sich gut gehen. Teilweise bringen sie ihre Freundin mit, die sich auch noch durchfrisst und die Eltern verlangen nicht mal Kostgeld. Warum sollten die ausziehen? Verstehen tut das keiner, aber die Eltern finden es toll, wenn die Jungs noch zu hause wohnen.

Dann kenne ich eine Familie, die meint, dass Kinder, sobald sie Geld verdienen, zu hause Miete und Kostgeld zahlen müssen. Die Kinder sind, es waren 4 Kinder, alle direkt nach der Ausbildung ausgezogen, weil sie sich gesagt haben, dass sie dann das Geld auch in eine Wohnung stecken können.

Hier in Deutschland ist es ja auch so, dass, wenn die Eltern Hartz 4 bekommen, auch schon der Azubi Lohn angerechnet wird. Die Eltern bekommen weniger und die Kinder weigern sich was vom Lohn abzugeben. Wovon sollen die Familien oder die Eltern dann leben, wenn sie keine Arbeit haben und das Geld der Kinder voll angerechnet wird? Schon Wohngeld kann deswegen gestrichen werden, wenn die Eltern auch sonst arbeiten gehen, aber zu wenig verdienen.

Man muss das am Einzelfall festmachen, wann Kinder auszuziehen haben oder eben auch am Verhältnis zu den Eltern und am Wohnraum. Da kommt einiges zusammen. Italien ist nicht vergleichbar, weil da die Kinder auch noch im hohen Alter die Eltern in der Regel unterstützen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich finde auch, dass man das so gar nicht sagen kann, da es immer auf die Situation des Kindes und der Eltern ankommt und auch generell auf die Gesamtsituation. Oft ist es ja so, dass die Kinder eine ganze Etage im Elternhaus für sich haben, so dass sie den Eltern auch nicht ständig begegnen, sondern quasi eine Art eigene Wohnung für sich haben. Da finde ich es alles andere als schlimm, wenn man dann länger bei den Eltern wohnen bleibt. Da spricht ja nichts dagegen.

Wenn man studiert oder generell wenig Geld zur Verfügung hat, kann man es sich ja auch nicht unbedingt leisten, früh bei den Eltern auszuziehen. Und manchmal lohnt es sich auch besser, bei den Eltern wohnen zu bleiben - wenn man beispielsweise in der gleichen Stadt studiert, in der sie wohnen. Wenn die Wohnung direkt an der Uni liegt, wäre es ja auch irgendwie unsinnig, auszuziehen.

Ewig sollte man aber natürlich auch nicht bei den Eltern wohnen bleiben und ich würde auch sagen, dass man spätestens mit 30 dann auch mal daran denken sollte, endgültig auszuziehen. Irgendwann muss man diesen Schritt einfach gehen. Und je länger man wartet, desto schwerer wird es dann auch, sich dazu zu überwinden und dann selbst alles zu erlernen, was man dann so erlernen muss, wenn man ausgezogen ist.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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