Habt ihr Frust schon mal an euren Tieren ausgelassen?

vom 06.11.2015, 17:48 Uhr

Diamante hat geschrieben:Wenn man Wut irgendwo auslassen will, dann soll man eine Tasse an die Wand schmeißen und den Dreck alleine weg machen.

Das hätte allerdings in meinem Fall die Degus mindestens genauso viel, wenn nicht sogar noch mehr erschreckt. Denn dann wäre es nicht nur "Seltsames kleines Objekt bewegt sich schnell" gewesen, sondern es hätte dazu noch ein lautes Geräusch gegeben.

Rein generell gebe ich dir ja Recht, und ich finde mein Verhalten rückblickend auch nicht gut. Denn auch, wenn die Damen sehr wohl etwas dafür können, am Gitter genagt zu haben, ist es ja nicht ihre Schuld, dass ich erst so spät im Bett war. Aber solange niemand von uns eine Zeitmaschine erfindet, kann ich es jetzt auch nicht ändern. Dass sie es nicht sollen, und was meine Worte in Kombination mit dem Gitternagen bedeuten, wissen sie aber durchaus.

Aber ich denke, dass man da trotzdem noch einen Unterschied machen sollte, inwiefern der Frust ausgelassen wird. "Etwas strengerer Umgang" ist immer noch ein großer Unterschied zu "Wenn man wegen etwas komplett anderem wütend ist, tritt man einfach so nach der Katze". Fehler passieren, das ist menschlich, es ist bei keinem der beschriebenen Fälle Schaden entstanden, und ist nicht erneut vorgekommen. Wenn jemand mir ehrlich sagen kann, dass er noch nie wegen generellem Stress heftiger reagiert hat, als es normalerweise der Fall wäre, dann Hut ab. Ich würde nämlich behaupten, dass das die allerwenigsten können.

» Kalu-chan » Beiträge: 718 » Talkpoints: 11,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Nein habe ich nicht. Ich bin oft durch die Arbeit und vielen Problemen dadurch auch gestresst. Kann ich nicht leugnen und würde ich auch nicht. Vor allem dann nicht, wenn es nicht klappt und ich stundenlang schauen muss, wie ich einen Jugendlichen in eine Unterkunft kriege, weil alles voll ist und wir zu wenig Plätze haben. Dann kann ich ausflippen, meine Jungs lachen sich immer scheckig, wenn ich im Auto dann mal richtig Gas gebe.

Zu Hause angekommen verschwindet der Ärger nicht immer. Doch ich ziehe mich um, setze mich hin und da kommt mindestens 1 von den 4 Katern sofort zu mir, will kuscheln, kurzes Küsschen auf dem Kopf haben und im Prinzip „Hallo“ sagen. Ich habe bisher nie meine Wut an sie herausgelassen, auch wenn es manchmal sichtbar schwierig fiel, wenn die dann auch noch alle vier hier herumtollen, die Hütte förmlich abreißen, sich manchmal auch gegenseitig angreifen usw.

Doch nahezu 97 Prozent aller Fälle beruhigen mich die Vierbeiner. Das macht es daher schon wieder richtig simple, um im Alltag mit Frust nach Hause zu kommen. Ich kann dann nicht einfach nach Hause kommen, meine Wut an jemanden auslassen, sie ignorieren usw. Das wollen sie nun einmal nicht, sie fordern ihre Streicheleinheiten ein, ihr Begrüßungsküsschen und dann bin ich auch irgendwie schon wieder runter gekommen.

Mein Freund hat auch letztens zu mir gesagt, egal wie traurig und stressig der Job als Altenpfleger für ihn im Augenblick ist, kommt er nach Hause, beruhigen ihn die Katzen. Vor allem, weil jeder von uns eine Katze hat, die besonders auf uns fixiert ist. Vielleicht ist bei vielen etwas wahres dran, wenn man sagt, Tiere beruhigen einen, sind ein Stressreduzierer usw.

Ich finde es aber auch gut, wenn Leute merken, dass sie wütend oder frustriert sind, dass sie Abstand nehmen, um es nicht an das Tier auszulassen. Finde ich ebenso gut, wie man das auch bei Kindern macht.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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