Voraussetzungen und Höhe von Baukindergeld

vom 27.06.2018, 13:20 Uhr

Die Förderung von Wohneigentum und das damit zusammenhängende Baukindergeld ist ja derzeit in aller Munde und derzeit wird wohl seitens der Bundesregierung auch noch ein wenig nachjustiert. Aktueller Sachstand ist ja wohl, dass 12.000 € pro Kind über für die Dauer von 10 Jahren Fördergelder fließen.

Aber ist denn diese Förderung für den gesamten Zeitraum angedacht, also jährlich 1.200€ pro Kind und Jahr und wie staffeln sich denn die Fördergelder bei mehreren Kindern? Ist denn das Baukindergeld an bestimmte Voraussetzungen, wie etwa den Verdienst geknüpft oder spielt das überhaupt keine Rolle?

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» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Es soll über 10 Jahre lang 1200 Euro pro Kind pro Jahr geben. Eine weitere Staffelung ist nicht vorgesehen. Diese Förderung soll es für jedes Kind geben, gilt aber nur wenn man zwischen 2018 und 2020 baut, soweit ich das weiß. Das Ganze ist aber an das Einkommen gebunden. Nur wer maximal 75.000 Euro Haushaltseinkommen zu versteuern hat, kommt in den Genuss. Für jedes Kind gibt es nochmal eine Freigrenze von 15.000 Euro oben drauf. Wer mehr verdient hat Pech gehabt.

Wie viel Sinn das nun macht weiß ich. Ich denke eine Familie mit geringem Einkommen, kann sich deswegen in Hamburg, Berlin oder München trotzdem kein Haus bauen. Und wer genug Geld zusammen hat um sich dort ein Haus zu bauen, wird keine Förderung bekommen. Auch finde ich die Einkommesgrenze irgendwie merkwürdig. Verdient man 1 Euro zuviel bekommt man sofort gar nichts mehr. Also schon eigenartig.

Auch weiß ich noch nicht so recht, wie es denn nach 2020 weiter gehen soll. Dann läuft die Förderung aus und dann war es das. Dann wird es wohl eher darauf hinauslaufen, dass irgendwie alle, die in den Genuss kommen könnten, händeringend noch vor dem 31.12.2020 bauen werden wollen und die Baufirmen werden das ausnutzen. Dann schlägt man halt 20-30.000 Euro auf den Hauspreis oben drauf und alle sind glücklich, nur das man im Endeffekt trotzdem nicht weniger Geld für sein Haus ausgegeben hat als letztens Jahr. Man merkt es nur nicht so schnell.

Ich denke, da würde es bessere Alternativen geben um den Hausbau attraktiver zu gestalten und weniger Spielraum für Tricksereien bei den Baufirmen zu lassen. Man könnte ja einfach mal die Grunderwerbssteuer senken.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Die Höhe und Voraussetzungen wurden in dem Kommentar über mir schon sehr gut und korrekt beschrieben. Ich halte das Baukindergeld aber auch für fraglich. Die die schon gebaut haben und den Anspruch darauf haben freuen sich nun sicherlich über die Förderung und werden diese auch mit Sicherheit annehmen. Geld ist Geld und 12000 Euro in der Summe auch nicht schlecht, wobei es bei einem Hauskauf oder Bau natürlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist.

Wer aber noch mit dem Gedanken spielt zu bauen und noch das Für und Wieder abwiegt macht das sicher nicht an dieser Förderung fest. Ich glaube nämlich nicht das diese 12000 Euro, von denen man nicht einmal sicher weiß ob Sie auch wirklich bezahlt werden, ein wirklicher Anreiz zum Hausbau sind. Ich wohne in einer relativ großen Stadt die aber weit entfernt von dem Titel einer Metropole ist. Trotzdem kosten im Stadtgebiet die Häuser bereits über eine Million Euro. Selbst „auf dem Land“ bekommt man kein Haus unter 400.000 Euro. Dieser Betrag den die Regierung bezahlen will ist also kaum ein Anreiz.

» Anijenije » Beiträge: 2730 » Talkpoints: 53,02 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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