Partner oder Ehepartner als Mitbewohner bezeichnen?

vom 04.06.2018, 08:41 Uhr

Vor kurzem habe ich mitbekommen, dass jemand seinen Ehepartner als Mitbewohner bezeichnet hat. Da fiel dann der Satz, dass man sich über seinen Mitbewohner geärgert habe. Ich fand das schon irgendwie etwas komisch und als Herabsetzung des Verhältnisses. Soweit ich weiß, kriselt es bei den Beiden auch öfter und der Eine schimpft dann oft über den anderen. Da fragt man sich dann auch durchaus aus Außenstehender mal, ob es sich nur noch um eine Zweckgemeinschaft handelt.

Meint ihr, dass es unpassend ist, wenn man seinen Partner als Mitbewohner bezeichnet? Läuft dann eurer Meinung in der Beziehung etwas falsch? Oder meint ihr, dass man das nicht so ernst sehen sollte?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Wie du schon geschrieben hast, ist es eine Herabsetzung des Partners auf einer verbalen Ebene und daher kann ich schon verstehen, dass man das so sagt, wenn man sauer ist und die Beziehung schon kurz vor dem Ende ist. Die Bezeichnung Mitbewohner würde ich schon sehr beleidigend empfinden, wenn ich das von meinem Partner hören würde. Man ist ja zusammen und da sollte man schon auch einen passenden Namen füreinander finden. Man kann sich ja auch noch im Streit normal anreden und mit normalen Worten übereinander sprechen.

Bei dem beschriebenen Paar sollte man vielleicht darüber nachdenken, ob es das wirklich noch ist oder man sich nicht einfach mal trennen sollte, wenn man öfter streitet, es kriselt und man den Partner nur noch als Mitbewohner ansieht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich muss auch sagen, dass ich bei einer solchen Aussage erst einmal schlucken müsste. Vielleicht würde ich es auch erst einmal gar nicht verstehen, wer da gemeint ist. Ich empfinde das auch als eine Herabsetzung und so zeigt man dann ja auch nach außen, dass etwas in der Beziehung nicht stimmt. Das finde ich schon sehr schade und das muss für mich dann auch nicht sein, dass man so noch Außenstehende irritiert.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Nelchen hat geschrieben:Soweit ich weiß, kriselt es bei den Beiden auch öfter und der Eine schimpft dann oft über den anderen.

Auch ohne diesen Satz hatte ich den Verdacht, dass in der Beziehung was nicht koscher läuft. Stellt sich halt die Frage, in welchem Kontext davon gesprochen worden ist. Also wenn man nicht verheiratet ist und für den Partner ein Paket annimmt und dann die Annahme unterschreibt, finde ich die Aussage "Der Empfänger ist mein Mitbewohner" gar nicht so schlimm. Warum sollte man dem Paketboten sämtliche Details der Beziehung auf die Nase binden? Das geht ihn schließlich nichts an.

Aber wenn man sich mit Freunden oder der Familie trifft und dann sagt, dass man ja nach Hause müsste, weil sonst "die Mitbewohnerin" herum zickt ist das eindeutig negativ konnotiert und da würde sich mir zwangsläufig die Frage stellen, warum so eine Beziehung überhaupt noch geführt wird, wenn sie so unglücklich ist, dass man den Partner abwerten muss vor anderen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ein Mitbewohner ist für mich ein Mitbewohner und ein Partner ist für mich ein Partner. Auch wenn der Mitbewohner zum Partner wird, dann ist es im Endeffekt der Partner für mich. Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, wie man das anders ausdrücken kann und denke, dass da gewaltig etwas schiefgehen muss in der Beziehung. Man sagt doch so etwas nicht einfach so aus Spaß oder Gewohnheit, sondern nur dann, wenn man den Partner wirklich eher als Mitbewohner empfindet.

Für mich ist das ein Zeichen, dass die beiden Personen einfach nur noch nebeneinanderher leben wie in einer WG und dass die Liebe einfach raus ist. Mir kommt es auch so vor, als hätte man schon mit der Beziehung abgeschlossen und würde nur noch aus Gewohnheit oder aus finanziellen oder praktischen Gründen mit dem Partner zusammenleben.

Sicher kann es auch andere Gründe haben und es könnte sein, dass es trotzdem gut läuft. Das halte ich aber eher für unwahrscheinlich. Das Wort Mitbewohner ist das Letzte, das ich für meinen Partner verwenden würde und das bedeutet ja im Grunde genommen auch etwas ganz anderes. Ich hatte auch schon Mitbewohner in WGs, aber mit denen hatte ich nicht einmal ein freundschaftliches Verhältnis, sondern wir haben lediglich in einem gemeinsamen Haushalt gelebt.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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