Doppelmoral beim Umweltschutz?

vom 30.05.2018, 14:23 Uhr

Habe vor kurzer Zeit eine Debatte mitverfolgt zum Thema Umweltschutz, die mich etwas stutzig gemacht hat. Da ging es um Aktivisten von zahlreichen Umweltorganisation (mir bekannte aber auch völlig unbekannte) die in manchen Punkten durchaus treffende Argumente hatten, manche aber für mich einfach lächerlich waren. Meiner Meinung nach ist es wichtig, sich für die Umwelt einzusetzen und diese auch zu schützen aber alles hat Grenzen!

Ich mache zum Beispiel das Wasser beim Duschen / Zähne putzen aus, lasse nicht unnötig Licht an oder heize extrem bei offenem Fenster. Zeitgleich trage ich aber gerne Echtpelz, fahre ein großes Auto, fliege viel um die Welt, esse oft Fleisch, bevorzuge Papier statt Elektronik, möchte in meinem Haus nicht frieren oder gar mit Decke sitzen etc.

Doch ich finde es nicht richtig, dafür angefeindet zu werden! Auf offener Straße von Aktivisten angepöbelt oder beleidigt zu werden, weil meine Jacke gefüttert ist und ich Leder trage. Deswegen habe ich mich gefragt, inwieweit beim Umweltschutz eine Doppelmoral vorherrscht. Als ob wirklich alle (Pseudo-)Aktivisten nach den gleichen Prinzipien leben, die sie bei anderen anprangern. Manche bestimmt und haben es komplett verinnerlicht.

Und irgendwer muss ja anfangen, aber in der Welt gibt es so viele Länder, in denen Umweltschutz egal ist, warum soll also hier radikal alles umgestellt werden (Bezug Diesel)??

Wie stark setzt ihr euch in eurem Alltag für den Umweltschutz ein und wo macht ihr Abstriche? Und wo sind für euch Grenzen erreicht, sowohl in die eine als auch in die andere Richtung?

» NuevaYork » Beiträge: 8 » Talkpoints: 5,67 »



Im Allgemeinen stimme ich dir zu, selbst wenn man sich für den Umweltschutz engagiert, kann man gar nicht alles umsetzen, was für die Umwelt förderlich wäre. Dann müsste man ja sogar auf Strom und Heizung verzichten und wer will das schon? Aber meiner Ansicht nach macht es schon einen gravierenden Unterschied wie die Umweltaktivisten auftreten. Wenn man für sich selbst das umsetzt, was man für richtig hält, dann finde ich das in Ordnung und sage dann auch nichts dazu, wenn jemand zum Beispiel Echtpelz trägt.

Aber wenn jemand quasi Moralapostel spielt und versucht andere Menschen zu "bekehren" und ihnen ständig versucht Schuldgefühle anzureden, weil das ja solche "Umweltsünder" sind, dann halte ich solchen Personen gerne den Spiegel vor und zeige ihnen die eigene Doppelmoral auf. Aber so lange man mich in Ruhe mein Leben leben lässt, verurteile ich niemanden und kritisiere auch nicht.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich denke, dass manche wirklich übertreiben. Gerade Tierschützer neigen auch zu Überreaktionen. Wenn man sich abkapselt und gegenseitig hochschaukelt, dreht man durch. Es sind vor allem Jüngere, die sich und anderen noch etwas beweisen wollen.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Es ist doch in allem eine gewisse Doppelmoral drin und das sehen die gerade militanten Menschen eben nicht ein. Man muss aber auch sagen, dass viele sich der tollen Doppelmoralisten nicht mit den Auswirkungen so richtig beschäftigt haben, sondern nur mit dem Finger fein auf andere zeigen wollen. Ist ja auch einfacher, als dann mal ständig sein Konsumverhalten zu überdenken, seinen Fahrtweg mit dem Diesler zum Kiosk oder zu Aldi, um nochmal schnell für 2-3 Teile die Kiste anspringen zu lassen.

Niemand wird es schaffen, umweltgerecht auf alles zu verzichten. Das wird wohl nicht gehen. Ein bisschen trägt aber eben schon dazu bei, dass man erfolgreich ist und vielleicht sollte man darüber wirklich ausgiebig nachdenken. Ich finde jedenfalls schon. Doch das Beispiel Veganer kann man hier auch mal fein nennen. Alle sind Scheiße, außer die wundervollen Veganer. Doch das ihr Soja im Regenwaldanbaugebieten am meisten nach Deutschland kommt und die Bauern auch deswegen ihre Natur, die für uns essentiell zum Leben und für die Erde ist, anzünden – das wird ja fein unterm Tisch gekehrt.

Dasselbe könnte man bei Pseudo-Umweltschützern sagen, die aber den Diesel Wagen in der Garage haben, jedes Jahr neue Smartphones tragen, billige Waren von KIK, Primarkt & Co kaufen usw. Im Grunde trägt eben jeder etwas dazu bei, dass die Umwelt leidet, aber es kommt auf das Wie und die Menge an. Da müssen sich einige eben doch erst einmal fein an die eigene Nase packen, ehe man anderen vorschreibt, was richtig und falsch sei. Aber das wäre ja zu einfach.

Das ist wie mit dem Trip der Greta. Sie geht mit diesem Segelboot rüber, aber ihre drei Mitbegleiter fliegen danach mit dem Flieger nach Hause. Sehr sinnfrei und dumm. Ganz einfach. Ziel komplett verfehlt.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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