Durch gestörten Biorhythmus einsamer fühlen?

vom 20.05.2018, 22:46 Uhr

Wissenschaftler wollen herausgefunden haben, dass es eine Korrelation gibt zwischen subjektiv empfundener Einsamkeit und einem gestörten Tag-Nacht-Rhythmus. Was haltet ihr von dieser Ansicht? Meint ihr, dass da was dran ist oder haltet ihr das für recht zweifelhaft? Meint ihr, dass diese subjektiv empfundene Einsamkeit der Realität entspricht oder ist die Wahrnehmung durch den gestörten Biorhythmus verzerrt? Welche Folgen kann dies für die Gesundheit der Betroffenen haben?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Korrelation bedeutet ja nicht gleich Ursache und Wirkung, und das Gefühl von Einsamkeit ist sowieso meines Erachtens immer subjektiv und von der Wesensart des Einzelnen abhängig. Natürlich gibt es Extremsituationen, in denen sich die allermeisten Menschen einsam fühlen würden, etwa wenn man hoch betagt kaum noch unter Menschen kommt,

Freunde und Familie tot sind und der Pflegedienst die einzige Abwechslung darstellt. Aber es gibt eben auch Leute, die sich schon "einsam" fühlen, wenn sie mal an einem Samstag Abend nicht auf die Piste gehen können, während andere freiwillig in eine Einsiedlerklause ziehen und dort das schönste Leben fernab von den nervigen Artgenossen führen.

Wenn zudem der Biorhythmus verrückt spielt und man nächtelang nicht schlafen kann und dafür untertags zu nichts zu gebrauchen ist, wenn der Rest der Welt unterwegs ist, ist es sicherlich nicht hilfreich für die Pflege von Sozialkontakten. Wenn ich nachts um zwei die Wand anstarre, während alles um mich schläft, würde ich mir sicher auch eher einsam vorkommen als mitten am Nachmittag im Straßencafé. Der Zusammenhang erscheint mir also durchaus logisch und grenzt schon fast an eine Binsenweisheit.

» Gerbera » Beiträge: 11289 » Talkpoints: 41,52 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich empfinde diese Erkenntnis nun auch nicht als sonderlich bahnbrechend. Der Großteil der Menschheit neigt sicher nicht zum Einzelgängerdasein und somit ist es auch nicht besonders überraschend, wenn Leute, die einen veränderten Biorhythmus haben, der nicht der Mehrheit der Mitmenschen entspricht, eher zu einem Gefühl von Einsamkeit neigen. Schließlich sind diese Personen eher dann wach, wenn viele Leute aus ihrem Umfeld schlafen und sie schlafen, wenn ihre Freunde und andere mögliche Kontakte wach sind.

Mein Biorhythmus entspricht seit langer Zeit nicht dem der meisten Menschen. Schon recht früh war ich lieber nachts wach als tagsüber. In den letzten zehn Jahren ist es nun so, dass sich mein Biorhythmus komplett verändert hat. Ich schlafe am liebsten in den frühen Morgenstunden und bin gerne die ganze Nacht wach. Das ist einfach meine liebste Zeit des Tages. Wenn ich dann arbeiten muss, gehe ich nach einer durchwachten Nacht zum Dienst und lege mich danach hin. Das ist für mich perfekt.

Trotz meines veränderten Tagesablaufs habe ich mich noch nie einsam gefühlt. Ich bin aber auch generell sehr gerne alleine und ich denke auch, dass die persönliche Einstellung letztendlich das ist, worauf es ankommt. Wenn man, wie ich, außerhalb der Arbeit Menschenkontakte meidet, wird man kein Problem damit haben, wenn man als nahezu einzige Person wach ist. Andere fühlen sich vielleicht schon direkt einsam, wenn sie mal einen Tag alleine zu Hause verbringen. Ich denke, dass dieser Typ Mensch viel verbreiteter ist als der Typ Einzelgänger, mit oder ohne gestörten Biorhythmus.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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