Wann ist es euch wichtig, eure eigene Meinung durchzusetzen?

vom 19.05.2018, 22:20 Uhr

Ich habe kein Problem damit, im Gespräch zu zweit auch mal zu diskutieren und meine Meinung stark zu vertreten. In größeren Gruppen sieht das allerdings oft anders da und da ist es mir oft unangenehm, meine eigene Meinung durchzusetzen zu wollen. Vor allem dann, wenn ich merke, dass die meisten Leute anderer Meinung sind, finde ich das oft schwer. Oft ist es mir aber nicht wichtig genug, deshalb nun gleich eine richtige Diskussion anzufangen.

Wann und in welchen Situationen ist es euch wichtig, eure eigene Meinung durchzusetzen und wann macht ihr euch besonders stark dafür? Kommt es bei euch auch immer ein bisschen darauf an, wie viele Leute anwesend sind oder mach euch eine große Anzahl an Leuten keine Angst diesbezüglich?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



In welcher Situation sollte man seine Meinung durchsetzen wollen? Das kapiere ich nicht, ehrlich gesagt. Man kann versuchen seinen Willen durchzusetzen, das ergibt für mich schon Sinn. Aber die Meinung kann man nicht durchsetzen, man kann sie höchstens vertreten. Deine Wortwahl passt für mich nicht zusammen.

Ich setze nie meine Meinung durch, weder zu zweit noch in der Gruppe. Ich bin der Ansicht, dass jeder Mensch seine eigene Meinung haben darf und sollte und finde es eher interessant, die Denkweise anderer Menschen zu sehen. Was hab ich davon, wenn ich meine Meinung quasi "überstülpe"? Gar nichts. Das fände ich wenig erstrebenswert.

Was anderes ist es dagegen, wenn man seinen Willen durchsetzen muss wegen bestimmter Sachen. Wenn man sich zum Beispiel treffen möchte in einer Gruppe und es dann um Ort und Zeit geht, man gerne dabei wäre, aber zu bestimmten vorgeschlagenen Terminen keine Zeit hat. Das ist dann was anderes und je nachdem wie wichtig mir eine Sache ist, setze ich auch meinen Willen durch, dabei ist mir die Größe der Gruppe so ziemlich egal. Wenn es um meine (mir sehr wichtigen) Interessen geht, dann wird auch entsprechend agiert.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich würde auch sagen, dass man seine Meinung nicht durchsetzen kann. Jeder Mensch hat seine eigene Meinung und dafür habe ich auch Verständnis. Aber wenn ich in einem Gespräch bin, dann vertrete ich meine Meinung auch, wenn mir das wichtig ist und dabei ist es mir dann auch egal, ob ich mir einer Person über das Thema rede oder ob das ein Thema in einer Gruppe ist. Ob danach noch jemand meiner Meinung ist, ist mir egal, aber mir ist es dann schon wichtig, meinen Standpunkt zu vertreten.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Also die Meinung durchsetzen finde ich jetzt etwas falsch ausgedrückt. Aber andere von meiner Meinung zu überzeugen, das schaffe ich in manchen Fällen schon. Ziemlich bemüht bin ich, wenn ich denke, dass es mir selber und anderen einen Nutzen bringt, wenn ich andere von meiner Meinung überzeuge.

Auch denke ich, dass es wichtig ist, wenn es um eigene persönliche Vorteile wie zum Beispiel eine Gehaltserhöhung oder ähnliches geht, dass man seine Meinung durchsetzt. Bei Diskussionen, die jetzt für mich und andere keine größere Auswirkungen haben, also mein Leben jetzt nicht negativ oder positiv beeinflussen, kann ich durchaus auch andere Meinungen gelten lassen.

Aber wenn es um Dinge geht, bei denen ich hundert prozentig sicher bin, dass ich Recht habe, weil ich in dem Fach einfach die Fachqualitäten und das Hintergrundwissen mitbringe, dann bestehe ich darauf, dass andere Meinungen falsch sind und kann dies auch wissenschaftlich belegen und untermauern. Ich finde nichts schlimmer, als gefährliches Halbwissen zu verbreiten.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Selten. In den allermeisten Fällen habe ich weder Zeit, Lust noch Energie, meinen Mitmenschen meine Meinung aufzudrängen. Zwar habe ich auch Themen, bei denen ich mich ereifern und engagiert diskutieren kann, aber ebenso oft muss ich mir auch eingestehen, dass meine Meinung nicht mehr oder weniger wert ist als die meines Gegenübers und ich gar nicht das Recht habe, ihn oder sie von meinen Ansichten überzeugen zu wollen.

Je älter ich werde, desto mehr fällt mir auch auf, wie viele Grauzonen es gibt und wie selten man in Diskussionen wirklich darauf pochen kann, Recht zu haben. Meistens diskutiert man ja nicht über Fakten. Wenn es um die Lebenserwartung von Karpfen geht, ist die Frage nach Richtig oder Falsch mit einer einzigen Google-Suche geklärt, aber diskutieren tut man ja eher über Fragen zu Politik und Gesellschaft, wo es nicht so schwarzweiß zugeht. Selbst wenn ich eine Meinung partout nicht nachvollziehen kann, kann ich mir oft noch zusammenreimen, wie mein Gegenüber zu dieser Meinung gekommen ist, und wieso sollten meine Ansichten denen von anderen überlegen sein, nur weil ich andere Lebenserfahrungen gesammelt habe?

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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