Vorstellungsgespräche von Robotern führen lassen?

vom 07.05.2018, 10:51 Uhr

Ein russisches Start-Up mit Namen Strafory hat eine Software entwickelt, die den Namen "Vera" trägt. Diese Software ist mit einem virtuellen Roboter verknüpft und soll per Videoübertragung problemlos Vorstellungsgespräche in russischer oder englischer Sprache führen. Vera soll über 1500 Bewerber pro Tag schaffen und über 300 Unternehmen sollen diesen Dienst bereits nutzen, unter anderem Pepsi, Ikea oder L'Oreal.

Ich hatte zuvor noch nichts von Vera gehört und ich frage mich, wie stark diese Technik noch zunehmen wird. Meint ihr, dass es hierzulande auch bald üblich sein wird, einen Roboter die Vorstellungsgespräche und die Bewerbersuche durchführen zu lassen? Oder gibt es eurer Ansicht nach Dinge, die immer Chefsache bleiben werden bzw. sollten?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich frage mich, wie genau der Roboter denn funktioniert und wieder dieser entscheiden soll, welcher Bewerber geeignet ist. Sicherlich kann man bestimmte Ansprüche an den Bewerber programmieren, aber der Roboter kann ja nicht entscheiden, ob der Bewerber einen guten allgemeinen Eindruck macht und ob er vielleicht von der Ausstrahlung her ins Unternehmen passt. Das stelle ich mir doch schwierig vor.

Ich glaube nicht, dass sich in naher Zukunft solche Roboter für Vorstellungsgespräche auch in Deutschland durchsetzen werden. Das lohnt sich sicherlich nur für große Unternehmen und wenn der Roboter dann von mehreren benutzt wird. Für eines alleine, ist das sicherlich zu aufwendig und teuer.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich habe das irgendwie vor Kurzem im TV gesehen. Ganz so schlecht war es nicht, weil der Roboter eben schon einmal das Gröbste abgefragt hat und natürlich ganz unvoreingenommen die Daten aufgenommen hat. Da musste sich niemand Gedanken machen, dass dem Gegenüber die Stimme nicht gefallen hat, das Gesicht auf dem Bewerbungsfoto nicht passte usw. Es war also sehr neutral.

Ich denke auf diesen Bezug kann es helfen, weil dann vielleicht auch wieder mehr Vorstellungsgespräche stattfanden. Ich habe damals den Fehler bei einer Bewerbung in den USA gemacht, dass ich ein Bild mitgesandt habe auf dem CV. Bis mir meine Verwandte sagte, nicht nochmal, das ist in den USA nicht erwünscht und erforderlich, um eben niemanden benachteiligen zu können. Auch in DE kommt der Hype ja langsam über und das ist auch gut so.

Wie viele bilden sich ein, auf dem Bild jemanden unsympathisch zu finden, obwohl die Fakten für ihn sprechen? Ich finde sowas den Menschen gegenüber schade. Ist dasselbe wie mit Zeugnissen. Das kann noch so schlecht sein, die Zeugnisse sagen für mich nicht aus, wie intelligent ein Mensch wirklich ist, weil ich eben nicht beurteilen kann, was zum Zeugnis neben Faulheit, Probleme in der Schule, Todesfall der Eltern usw zu derartigen Leistungsabfällen möglicherweise geführt hat.

Deswegen bin ich nicht ganz dagegen und wenn es einen Aufwand erleichtert sowie mehr Neutralität bietet, damit mehr Menschen zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen werden. Dann ist die halbe Miete doch sicherlich geschafft.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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