Über frühere Beziehungen nur noch negativ denken

vom 01.05.2015, 21:06 Uhr

Ich habe früher bei der Partnerwahl ein paar Mal daneben gegriffen. Am Anfang wusste man ja noch nicht so, wer zu einem passt, hat sich in irgendwem verliebt und dann erst mit der Zeit gemerkt, dass das nicht funktioniert. Und dann hatte ich mitunter die Hoffnung, dass es doch noch besser wird oder sich der andere ändert, aber das war natürlich nichts.

Bei einem war es auch so, dass wir uns ganz oft gestritten haben und ich hatte dennoch immer die Hoffnung, dass der nochmal anders wird oder mal das Streiten sein lässt. Im Nachhinein wundere ich mich, wieso ich nur so lange bei dem geblieben bin. Ich war nach dem Ende der damaligen Beziehung zwar eine Weile traurig, aber danach ging es mir eindeutig besser.

Bei einem später habe ich dann gleich gemerkt, dass das nicht so das ist, was ich wollte, weil er mir optisch nicht gefallen hat und er auch vom Verhalten zu phlegmatisch war, aber auch da hatte ich eben nicht gleich die Einsicht, es sein zu lassen, sondern habe das etwa ein halbes Jahr aufrechterhalten, hatte dann aber öfters keine Lust zu ihm zu fahren und darum hatte er das dann beendet, worüber ich nicht so sonderlich betrübt war.

Aber hinterher habe ich eigentlich nur noch schlecht von denen gedacht. Gerade bei dem, der mich andauernd angemeckert hat, bin ich richtig schadenfroh, dass der sein Studium nicht geschafft hat. Geschieht ihm recht, so unfreundlich wie der immer war und wie er meine Verliebtheit damals ausgenutzt hat. Ich glaube, wenn ich dem nochmal über den Weg laufe, könnte ich es mir nicht verkneifen, ihm das nochmal so richtig vorzuhalten, so einen miesen Charakter wie der hatte.

Obwohl ich jetzt jemanden habe, mit dem ich absolut zufrieden bin, ist immer noch der Hass auf die anderen da, die mir teilweise monatelang das Leben mehr oder weniger schwer gemacht haben und mir ja auch Zeit gestohlen haben, denn die habe ich mit denen ja sinnlos verbracht. Also ich habe keinen Hass gegen alle Exfreunde, mit einem bin ich auch befreundet, auch wenn ich mich inzwischen frage, warum ich den wohl mal attraktiv fand.

Habt ihr auch euren Ex-Partnern gegenüber vorwiegend negative Gefühle? Habt ihr sogar Rache-Gedanken?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 01.05.2015, 21:38, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Ich habe nur einen Ex Partner und diesen habe ich eigentlich von Anfang an nicht so richtig geliebt. Ich hatte meine Gründe um eine Beziehung mit ihm zu führen, die man von außen betrachtet sicherlich nicht verstehen kann, aber das war es eben dann auch nicht. Wenn ich von dieser Beziehung erzähle, da kommt auch nichts Positives von mir, weil einfach nichts gepasst hat.

Für ihn war ich aber die Liebe und so tut es mir im Nachhinein eher Leid, dass ich das so gemacht habe. Rachegefühle habe ich da keine, er lebt sein Leben und das ist auch in Ordnung so. Mittlerweile ist er verlobt und hat ein Kind, ich gönne ihm das auch, aber Kontakt würde ich keinen mehr haben wollen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich denke von keinem meiner ehemaligen Partner nur noch negativ. Wenn das so wäre, dann wäre das für persönlich auch ein ziemliches Armutszeugnis, schließlich habe ich mir diese Menschen irgendwann einmal als Partner ausgesucht. Wenn die so durchweg schrecklich gewesen wären, dass ich nur noch Schlechtes von ihnen denken könnte, dann hätte ich ein ziemliches Problem mit meiner eigenen Menschenkenntnis.

Meinen ersten Partner sehe ich auch heute noch als sehr netten Mann an. Ich war sehr jung, der Altersunterschied war für mein Alter riesig. ich habe mich innerhalb der nächsten zwei Jahre einfach viel weiter und in eine ganz andere Richtung entwickelt als er. Deshalb muss ich ihm nicht böse sein. Was hätte er ändern können? Es hat einfach für eine längere Zukunft nicht mehr gepasst.

Partner Nummer Zwei ist ein Mann mit vielen Vorzügen. Leider hat er den kleinen Nachteil extrem eifersüchtig und nicht treu zu sein, wenn sein Selbstbewusstsein mal wieder nicht reichte. Das ist langfristig auch keine gute Kombination. Wir hatten eine tolle Zeit und viele, sehr intensive Jahre. Mittlerweile tut er mir eher leid. Er kann nicht aus seiner Haut. Das ich das nicht eher klar gesehen habe, das ist wohl kaum seine Schuld. Hätte ich seine Eigenheiten akzeptiert oder akzeptieren können, dann wäre es ein wirklich schönes Leben geworden. Das konnte ich nicht, also passte es nicht. Vielleicht findet er irgendwann mal den passenden Deckel, ich würde es ihm gönnen.

Partner Nummer Drei könnte für eine andere Frau als mich der absolute Traumprinz sein. Ich wünschte ihm schon bei der Trennung wirklich nur Gutes. Ich hätte ihm gerne den Schmerz erspart, denn er ist einfach ein wirklich netter Kerl, der alles für seine Partnerin tut. Ich wüsste überhaupt nicht, was ich ihm vorwerfen sollte. Da mache eher ich mir Vorwürfe, dass ich nicht besser eingeschätzt habe, was passieren wird, wenn wir eine Beziehung anfangen.

» cooper75 » Beiträge: 13327 » Talkpoints: 498,02 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich finde es ehrlich gesagt schade, wenn man die Vergangenheit nur negativ oder nur positiv sieht, egal um welche Aspekte der Vergangenheit es dabei geht. Selbst wenn frühere Beziehungen nicht funktioniert haben, haben sie einen dennoch geprägt. Man hat etwas dazu gelernt und hat gereift. Man hat gelernt, was einem selbst wichtig ist und das ist doch gut oder nicht? Ich wüsste beim besten Willen nicht, was daran negativ sein soll, wenn man aus früheren Fehlern lernt und das dann bei künftigen Beziehungen oder bei der Partnerwahl umsetzt.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich finde es schade, wenn man über vergangene Beziehungen nur negativ denkt. Immerhin hat man so auch Erfahrungen sammeln können und begeht manche Fehler so nicht nochmal. Daraus lernt man ja durchaus auch. Ich habe zu einem Ex-Partner noch ein gutes Verhältnis. Das war auch nicht immer so und direkt nach der Trennung eher nicht denkbar. Aber Rachegefühle finde ich da eher albern. Jeder soll sein Leben leben und die Vergangenheit ist doch auch eigentlich abgeschlossen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Zitronengras hat geschrieben:Habt ihr auch euren Ex-Partnern gegenüber vorwiegend negative Gefühle? Habt ihr sogar Rache-Gedanken?

Das wäre schon schade, zumal zur Partnerschaft immer zwei gehören. Außer natürlich, der Ex-Partner hätte Gewalt angewendet, um die Beziehung aufrecht zu erhalten. Bleibt man aber selbst - egal aus welchen Gründen - kann man dem Partner keinen Vorwurf machen.

Zusätzlich sollte immer bedacht werden, dass immer auch eine Art Anziehung vorhanden war, auch wenn man sich nicht mehr erinnern kann/will, was das einst gewesen sein soll. Hätte es dies aber nicht gegeben, wäre man wohl nicht zusammen gekommen? Selbst wenn es Mitleid gegenüber dem Ex-Partner war oder aber die eigene Einsamkeit, welche zu dem Schritt geführt haben mag. Beides sicher keine guten Voraussetzungen für eine Partnerschaft. Aber mögliche Gründe.

Daher ist es nicht schlimm, sich über die Zeit zu ärgern. Aber dem Ex-Partner einen Vorwurf zu machen, greift zu kurz und wird der Sache nicht gerecht. Man sollte die Zeit schlicht als Lehre sehen und sich mehr über die Gegenwart freuen anstatt sich über die Vergangenheit zu ärgern oder gar Energie aufwenden, anderen schlechtes zu wünschen.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Das ist leider häufig so und im laufe meiner Erfahrungen musste ich feststellen, wann es besonders häufig so ist. Natürlich sind dreckige Trennungen wie bei mir ein Grund, auch negativ darüber zu denken. Schläge, Tritte, Würgen, Drohungen & Co sind auch ein Grund, negativ zu denken. Ebenso wie Fremdgehen. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass ich zugeben muss, dass ich auch mal dachte, zumindest dachte, die Person zu lieben, mit der ich anfänglich zusammen war. Das kann niemand für sich leugnen und wenn doch, sage ich, dann lügen sie.

Man geht ja eigentlich immer in eine Beziehung, weil man glaubt, dem gegenüber zu lieben. Wenn dann etwas schief geht, ist man sauer, verletzt oder auch enttäuscht. Ganz logisch und auch menschlich. Ich mag aber nicht die Menschen, die 20 Jahre mit jemanden zusammen sind, dann nach der Trennung an den 20 Jahren aber behaupten gar nichts gutes gewesen zu sein. Das halte ich für Selbstlügerei und ist in meinen Augen ein Witz.

Denn dann trenne ich mich weit aus früher, als zum Beispiel nach 2 schlechten Jahren, 30 Jahren usw. Versteht ihr, was ich meine und worauf ich hinaus möchte? Auch ich habe Ex-Freunde oder Ex-Freundinnen. Ich habe auch gedacht, dass ich sie liebe. Gerade auch in meiner Jugend und frühen Erwachsenenlebensphase. Dann merkte ich bei dem neuen Partner aber, dass ich mich vielleicht auch verrannt habe und erst jetzt mehr merke, was wohl Liebe ist und das vorher vielleicht nicht. Daran ist aber dann nicht die gesamte Beziehung gescheitert.

Negativ kann man denken, wenn es wirklich negativ war. Ich habe aber kein Verständnis für Menschen, die alles am Ex oder der Ex nur noch schlecht reden, um dem neuen Partner das Gefühl von Zufriedenheit vermitteln zu können, weil der es beispielsweise nicht erträgt, auch mal die guten Seiten zu hören, die es ja mal gerade auf Jahre hinweg gesehen gab. Finde ich einfach nicht fair.

Nur weil ich betrogen wurde, war meine Ex-Freundin aus der Jugend anfänglich trotzdem mein Gedanke von einer „großen Liebe“. Heute weiß ich einfach, dass es so nicht war. Aber ich gebe trotzdem zu, es damals so vernommen zu haben. Auch gab es mal 1-2 Tage schöne Seiten, wo kein Ärger war. Das muss man einfach ehrlich auch zugeben können, wenn man das nicht kann, lügt man sich doch selbst etwas vor.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Natürlich bewertet man im Nachhinein manches anders als in der damaligen Zeit, aber unter Umständen haben einem dann ja auch dort die Erfahrungen und vielleicht sogar ein Wissen um den Charakter der Person noch gefehlt. Über meinen ersten Freund aus Teenager-Tagen denke ich auch nicht gerade sehr positiv, im Gegenteil, dafür ist zu vieles schief gelaufen, subjektiv als auch objektiv. Ich mache mir da aber keine Vorwürfe, denn woher soll man in dem Alter manches schon durchschauen können? Ihm mache ich auch keine, weil es alles so lange her und verarbeitet ist.

Bei späteren Beziehungen mache ich, wenn überhaupt, mir einen Vorwurf, mich in etwas verrannt zu haben, was ich eigentlich mit meinen persönlichen Voraussetzungen hätte besser wissen müssen. Aber das ist dann eine Sache, aus der ich selbst lernen muss. Dem anderen vorzuwerfen, er hätte mir Zeit gestohlen, bricht selbst eine negative Erfahrung auf einen Zustand hinunter, in welchem ich die Verantwortung für mich und meine Entscheidungen an eine dritte Person abwälze.

Ich habe aber auch Exfreunde, wo ich noch positiv an die Beziehung denke und mir die Freude und der Spaß dieser Zeit noch gut in Erinnerung sind. Zum Glück, das wäre ja schrecklich, wenn man sein eigenes Leben über Jahre betrachtet als verschwendet ansehen würde.

» Verbena » Beiträge: 4780 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich denke über einige Beziehungen negativ, weil ich sie im Nachhinein als Zeitverschwendung ansehe. Dann ist es aber weniger der Partner selber, für den ich irgendwelche Rachegefühle habe. Es lief schon lange schlecht und die Beziehung war einfach nicht mehr erfüllend. Man hätte die Zeit besser als Single genießen können. Allerdings habe ich ja irgendwo auch selber Schuld, nicht rechtzeitig die Notbremse gezogen und Schluss gemacht zu haben. Da darf ich dem Partner eigentlich nur bedingt einen Vorwurf machen. Rache nehmen will ich eigentlich an niemandem. Mir reicht die Genugtuung darüber aus, dass ich jetzt ein besseres Leben mit einem objektiv besseren Partner führe.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich denke nicht über alle meine vergangenen Beziehungen negativ, aber es gibt schon zwei Expartner, bei denen ich mich mittlerweile frage, was ich mir dabei gedacht habe. Mir ist nun absolut schleierhaft, wie ich eine Beziehung mit den Typen eingehen und wie ich vor allem so lange mit ihnen zusammenbleiben konnte. Für mich sind das beides absolute Idioten und ich denke tatsächlich nur noch schlecht darüber. Ich kann gar nichts Positives draus ziehen, außer dass ich noch recht jung war und es da noch einigermaßen normal ist, nicht zu wissen, was man will und was zu einem passt.

Über andere Beziehungen denke ich eher neutral. Es ist viel Blödes vorgefallen, aber es gab durchaus auch sehr schöne Zeiten. So sollte es wahrscheinlich auch sein, wenn man sich getrennt hat. Ich würde nicht mehr mit den Menschen zusammenkommen wollen und befürworte die Trennung im Nachhinein voll und ganz, aber ich kann mich auch an gute Zeiten erinnern.

Ob man schlecht oder gut über frühere Beziehungen denkt, kommt sicher auch immer drauf an, wie man auseinandergegangen ist und wie man zum Expartner steht. Allerdings bekommt man mit der Zeit ja trotzdem einen ganz anderen Blickwinkel auf verschiedene Sachen und wenn die rosarote Brille weg ist und der Trennungsschmerz überwunden, kann man sich durchaus fragen, was einen manchmal geritten hat, sich mit bestimmten Personen abzugeben.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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