Ab welchem Alter sind Puppenhäuser sinnvoll und ratsam?

Weihnachten naht mit großen Schritten und so geht die Geschenkesucherei in vielen Familien schon los. So auch in meinem Bekanntenkreis. Die Familie hat eine Tochter, die Anfang nächsten Jahres drei Jahre alt wird. Die Mutter redet schon seit der Geburt der Tochter davon, dass ihr Kind unbedingt ein Puppenhaus haben soll. Nun wird über diese Anschaffung zu Weihnachten diskutiert und die Meinungen gehen sehr auseinander.

Der Vater ist der Meinung es gibt ein Mindestalter für Puppenhäuser. Bisher hat es aber noch keine geschafft, sich deshalb mal kundig zu machen. Außerdem haben die Großeltern große Sorge, dass ihre einzige Enkeltochter eventuell Kleinteile verschlucken könnte. Wisst ihr, ob es ein Mindestalter für Puppenhäuser gibt? Ab welchem Alter haltet ihr ein Puppenhaus für sinnvoll? Sind die Bedenken der Großeltern gerechtfertigt?

Erstmal wäre die Frage, ob das Kind überhaupt Interesse daran hat. Ich würde mal annehmen, dass nichts jedes Mädchen Puppenhäuser toll findet, nur weil es eben etwas mädchenhaftes an sich hat. Ich mochte das als Kind auch nicht und fand es immer schade, wenn man mir so etwas geschenkt hat. Am liebsten hätte ich immer die Spielsachen gehabt, die mein Bruder bekommen hat. Also nur weil Oma, Tante oder sonst wer es schön fände, wenn die Kleine mit einem Puppenhaus spielt, wäre meine erste Überlegung erstmal, ob sie das überhaupt möchte.

Vom Alter her finde ich 3 schon absolut in Ordnung. Normalerweise ist das doch ein schönes Alter für so etwas. Die Kinder können schon viel selbstständig aufstellen und sich gut mit sich selbst befassen. Außerdem können sie sich so richtig schön hineinversetzen in eine Situation. Von daher fände ich das Alter eigentlich super. Ich wüsste jetzt nicht, wieso sie ein oder zwei Jahre später besser damit zurecht käme.

Von einem Mindestalter für Puppenhäuser habe ich bisher nun noch nicht gehört. Das wäre mir neu. Das müssen wohl die Eltern entscheiden. Doch ein Kind mit 3 Jahren klingt doch schon mal gar nicht schlecht. Wenn es denn auch Puppen hat, könnte es ein Puppenhaus sicher gut vertragen. Ich würde es eher daran machen wie das Kind so ist. Würde das Kind an einem Puppenhaus Spaß haben? Wünscht sich das Kind ein Puppenhaus, oder ist dies nur ein Wunsch der Mutter? Was für ein Puppenhaus würde es sein? Kann dies auch ein paar Jahre spielen aushalten?

Ich selbst habe daher mein Puppenhaus erst mit 5 bekommen. Meine Eltern haben allerdings ein sehr stabiles vom Schreiber anfertigen lassen und so konnte ich mir die Farben meiner Teppichböden selbst aussuchen und es mehr mit gestalten. Das war zum Einen viel stabiler und zum anderen viel schöner als ein fertiges Barbie Traumhaus oder dergleichen. Ein sehr stabiles könnte auch ein Kind mit 3 Jahren problemlos haben. So ein Plastikschrott, aber vielleicht erst ein wenig später, damit mit dem Puppenhaus auch ordentlich umgegangen werden kann.

Ich verstehe nicht, was das Alter damit etwas zu tun hat. Ich würde das ehrlich gesagt vom Interesse des Kindes abhängig machen und wenn das Kind schon sehr früh Interesse an Puppen und Puppenhäusern zeigt, dann ist das eben so. Ich habe mitbekommen, wie meiner Nichte zum vierten Geburtstag ein Puppenhaus geschenkt worden ist und die Kleine hatte nicht das geringste Interesse daran. Das finde ich dann schon bescheuert, wenn Erwachsene irgendetwas kaufen und sich dabei gar nicht an den Interessen des Kindes orientieren. Dann ist das ganze Geschenk doch überflüssig, wenn das Kind keine Freude daran hat und es dann auch nicht nutzen würde.

Klar, es ist immer leicht gesagt, dass das Kind Interesse daran zeigen soll und dass erst dann ein Puppenhaus besorgt wird. Aber woran macht man fest, dass ein Kind Interesse daran hat? Wenn es mit Puppen spielt? Also ich habe zum Beispiel nie mit Puppen gespielt, aber ich bekam mit drei oder vier Jahren mein erstes Barbiepuppenhaus. Und da war das Interesse dann schon da, auch wenn ich lieber draußen getobt und gespielt habe, denn ein Puppenhaus ist schon etwas anderes als wenn man mal mit Puppen spielt.

Einen wirklichen Rat kann ich dir da nicht geben, weil Kinder einfach sehr unterschiedlich agieren. Also ich überlege mir, der Tochter das erste Puppenhaus im kommenden Jahr zu schenken. Das wird wahrscheinlich erstmal noch ein stabiles Puppenhaus aus Holz werden mit wenig Kleinteilen, weil ich der Meinung bin, dass sie noch nicht mit Kleinteilen umgehen kann. Vielleicht bekommt sie dann mit vier oder fünf Jahren ihr erstes Barbie-Puppenhaus, wobei ich die neuen Puppenhäuser nicht mehr so toll finde, weil die Einrichtung vorgegeben ist und Ähnliches. Vielleicht baue ich ihr auch selbst eins, das muss ich mir aber noch überlegen.

Ich war knapp vier Jahre alt, als ich zu Weihnachten ein Puppenhaus bekommen habe. Mein Vater hat das selbst gebaut, aber Interesse war bei mir selten vorhanden. Im Jahr darauf hatte mein Vater sogar noch eine Etage drauf gebaut, so dass ich vier Zimmer hatte. Sogar Licht gab es, was über Batterie betrieben wurde. Das Interesse stieg aber deswegen auch nicht. Ab und an habe ich alles auf dem Fußboden geräumt, dort eine Weile gespielt und dann alles wieder schön ordentlich eingeräumt.

Alles in allem hätte sich mein Vater die Arbeit auch sparen können, weil auch vorher selten Interesse da war mit Puppen zu spielen. Bausteine, eine kleine Eisenbahn und für draußen ein großer Spielzeug-LKW waren für mich wesentlich interessanter. Ich habe mich als Mädchen selten für die typischen Spielzeuge begeistern können.

Wenn also das Kind kaum bis gar kein Interesse an Puppen zeigt, kann man sich das Puppenhaus auch sparen. Nur weil es ein Mädchen ist, muss man nicht unbedingt das typische Spielzeug dazu schenken. Meine Eltern haben das dann doch recht schnell realisiert, dass sie mich damit kaum begeistern konnten und später gab es dann auch Metallbaukästen oder auch einen Optikerbaukasten.

Mit drei Jahren gehen Kinder ja meist auch in den Kindergarten und dort kann man auch mit fragen mit was sich das Kind am liebsten beschäftigt. Und wenn es halt die Autos oder die Eisenbahn ist, dann sollte lieber etwas in der Richtung geschenkt werden.

Es kommt doch sehr auf das Kind selber an. So pauschal kann man das nicht sagen und ich würde auch ein Kind nicht dazu zwingen damit zu spielen, nur weil sie ein Mädchen ist und man sich selber das so sehr wünschen würde. Zum Thema Kleinteile, es gibt ja durchaus sehr vorsichtige Kinder, die die orale Phase auch schnell hinter sich haben und dann nichts mehr in den Mund nehmen, was da nicht hingehört, aber so sind eben nicht alle Kinder. Es gibt aber auch Puppenhäuser mit recht großen Teilen oder man kann selber etwas bauen.

Meine Tochter hat Interesse an solchen Spielen gezeigt, als ich ihr das erste Puppenhaus gekauft habe. Gerade wenn man mit seinen Kindern zusammen spielt, merkt man ja schnell, wo die Interessen liegen und dementsprechend sollte man dann auch Spielsachen kaufen und nicht nach eigenem Interesse und eigenen Wünschen.

Ein Puppenhaus kann eine tolle Möglichkeit sein, um die Kreativität und Fantasie des Kindes zu fördern. Es kann auch helfen, das Sozialverhalten zu verbessern und die Sprachentwicklung zu fördern, da das Kind durch Rollenspiele seine Erfahrungen und Gefühle ausdrücken kann. Allerdings sollten Puppenhäuser immer mit dem Alter des Kindes abgestimmt sein.

Es gibt kein offizielles Mindestalter für Puppenhäuser, aber ich würde sagen, dass drei Jahre ein gutes Alter sind, um ein einfaches Puppenhaus zu bekommen. Es gibt jedoch auch Puppenhäuser mit vielen kleinen Teilen, die für jüngere Kinder nicht geeignet sind. Deshalb sollten die Eltern darauf achten, dass das Puppenhaus keine verschluckbaren Kleinteile hat und robust genug ist, um den rauen Umgang von Kleinkindern zu überstehen.

Die Bedenken der Großeltern sind berechtigt, da es wichtig ist, die Sicherheit des Kindes zu gewährleisten. Aber wenn das Puppenhaus entsprechend ausgewählt wird und das Kind unter Aufsicht spielt, können die Bedenken minimiert werden. Die Eltern sollten auch sicherstellen, dass das Kind lernt, verantwortungsvoll mit den Spielzeugen umzugehen und dass es nicht unbeaufsichtigt mit ihnen spielt.