Können Mütter von Söhnen besser als von Töchtern loslassen?

vom 12.05.2018, 13:46 Uhr

Eine Studie soll ergeben haben, dass Mütter wesentlich besser von Söhnen als von Töchtern loslassen können, wenn diese dann irgendwann mal ihren eigenen Weg gehen und aus dem trauten Elternhaus ausziehen. Habt ihr auch schon mal solche Beobachtungen oder auch eigene Erfahrungen gemacht? Bauen Mütter zu ihren Töchtern ein innigeres oder emotionaleres Verhältnis als zu den Söhnen auf oder was mögen denn die Beweggründe für solch ein Verhalten sein?

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» friedchen » Beiträge: 1312 » Talkpoints: 940,01 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Was war das denn für eine Studie? Was war die Zielgruppe, die untersucht worden ist? Ich denke, dass es sicherlich Unterschiede geben wird in kultureller und gesellschaftlicher Hinsicht. Welche Fragestellung wurde denn behandelt? Mir fehlen ehrlich gesagt viel zu viele Informationen, um hier eine vernünftige Antwort geben zu können. Deine These ist viel zu vage und zu kryptisch. Hast du einen Link zu der Studie?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Von dieser Studie habe ich auch noch nichts gehört, aber besprechen wir das Ganze doch einfach als These, die jemand aufstellt und über die man reden und diskutieren kann. Ich denke, dass man vor allem dann Schwierigkeiten hat voneinander loszulassen, wenn die Bindung sehr stark ist und der Tagesablauf der Mutter sehr durch das "erwachsene" Kind geprägt ist.

So gibt es ja durchaus Glucken, die alles für ihr Kind machen und es nicht selbstständig werden lassen, solche Mütter können sicherlich sehr viel schlechter loslassen als eine Mutter, die ihr Kind auf einen eigenen Haushalt vorbereitet hat. Generell denke ich aber nicht, dass das von einem Geschlecht des Kindes abhängig ist oder damit im Zusammenhang steht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Darüber habe ich einen Artikel in einer Zeitschrift gelesen und darin beruft man sich auf mehrere Umfragen, die dann zu einer Art Studie zusammengefasst wurden. Darin ging es eben unter anderem auch darum, dass 76% der Töchter eine große Bindung zu ihrer Mutter aufbauen und diese eben als absolute Vertrauensperson und auch Freundin ansehen. Das wäre eben bei Jungs nicht so ausgeprägt und deswegen kommt man eben zu der Erkenntnis, dass Mütter von Töchtern wesentlich schwerer loslassen könnten.

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» friedchen » Beiträge: 1312 » Talkpoints: 940,01 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



friedchen hat geschrieben:Darüber habe ich einen Artikel in einer Zeitschrift gelesen und darin beruft man sich auf mehrere Umfragen, die dann zu einer Art Studie zusammengefasst wurden.

Das hört sich für mich so an wie die Geschichte von der Spinne in der Yuccapalme, wo fast jeder einen kennt, der einen Freund hat, dessen Cousin eine Bekannte hat, deren Nachbarin das passiert sei. Und eine Umfrage ist auch etwas ganz anderes als eine Studie und wird unter anderen Voraussetzungen durchgeführt. Ich kann mich auch auf die Straße stellen und drei Umfragen durchführen, aber da wird nie im Leben eine Studie draus.

Aber ich will es auch mal als These nehmen, die ich absolut nicht bestätigen kann. In meinem eigenen Bekanntenkreis sind fast alle Männer noch sehr eng mit ihrer Mutter verknüpft und diese kann kaum von ihnen loslassen. Ich mag es gar nicht schreiben, aber meine Tante ruft tatsächlich noch jeden Morgen ihren Sohn (Alter: 25) an, damit er pünktlich aufsteht! Die jungen Frauen sind dagegen in der Regel relativ selbstständig und erlauben ihren Müttern gar nicht, sich immer noch so an sie zu klammern.

Ich würde meiner Mutter ganz gehörig den Marsch blasen, wenn sich auch nur auf die Idee kommen sollte, mich jeden Morgen anzurufen und zu wecken! Bei mir weiß sie aber auch, dass ich selbstständig genug bin. Bei meinem Bruder ist das aber schon wieder etwas ganz anderes, denn er wehrt sich auch gar nicht gegen diese Abnahme von Verantwortung und würde dieses Verhalten von meiner Mutter wohl tolerieren.

Aus meiner Erfahrung heraus nabeln sich die Mädchen eher ab von ihrer Mutter und zwingen sie mehr oder weniger zum Loslassen, während Jungen das noch genießen, gewisse Dinge nicht selbst oder allein tun zu müssen, solange es nicht peinlich gegenüber den Kumpels wird.

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Gut, bleiben wir bei der "These". Das Problem ist sowieso, dass man jede Statistik mit Anekdoten und "eigenen Erfahrungen" genauso bestätigen wie widerlegen kann, weil wie schon erwähnt, jeder mindestens eine Tochter kennt, die sich von Mutti noch mit 35 die Wäsche waschen lässt und einen Sohn, der mit 18 in die USA gegangen ist und seitdem an Weihnachten anruft und das war's.

Aber ich habe auch generell den Eindruck, dass zumindest bei meiner Generation die Rollenverteilung noch ziemlich klar war. Die Töchter wurden zumindest in den braven, bürgerlichen Familien, die ich so kannte, mehr oder weniger auf ein Leben vorbereitet, in dem man kochen, die Wäsche waschen, Rechnungen bezahlen und Arzttermine vereinbaren muss. Bei den Söhnen waren die Eltern allem Anschein nach oft genug froh, wenn diese niemanden geschwängert haben, nicht jedes Wochenende stockbesoffen waren und nicht in den Knast gewandert sind. Regelmäßiger Schulbesuch und gelegentliches Auftauchen am heimatlichen Abendbrottisch waren hier schon Boni.

Das erklärt für mich, wieso es einfacher ist, ein erwachsenes Kind "loszulassen", wenn es zumindest grundlegend selbstständig ist und die gängigen gesellschaftlichen Erwartungen erfüllt, und das ist auch nach meiner Erfahrung in diesem Alter bei Frauen viel eher der Fall als bei jungen Männern.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich kann das so nicht bestätigen und habe schon erlebt, dass es einer Mutter schwerfiel sowohl den Sohn wie auch die Tochter ziehen zu lassen. Die Mutter hat ständig Kontakt gesucht und das eben zu beiden Kindern. Ich würde daher nicht sagen, dass eine Mutter einen Sohn besser oder schlechter loslassen kann. Ich frage mich auch, wie diese Studie ausgesehen hat und wie man das genau untersucht haben will.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



SonjaB hat geschrieben:Und eine Umfrage ist auch etwas ganz anderes als eine Studie und wird unter anderen Voraussetzungen durchgeführt. Ich kann mich auch auf die Straße stellen und drei Umfragen durchführen, aber da wird nie im Leben eine Studie draus.

Man merkt, dass du nicht viel Ahnung von der Thematik hast. Ich habe selbst zu Studienzeiten an Forschungsprojekten mitgearbeitet, wobei ich auch in Querschnittsstudien involviert gewesen bin, die quantitativ aufgezogen worden sind. Soll heißen, es wurden bei uns standardisierte Fragebögen erstellt und verteilt, um so eben eine Umfrage zu haben. Was soll daran jetzt keine Studie sein?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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