Kleines Kind auf der Straße mit Fahrrad - verantwortungslos?

vom 06.05.2018, 20:36 Uhr

Vorgestern fahre ich die Hauptstraße entlang. Auf der anderen Fahrspur kommen mir zwei Erwachsene und ein kleines Mädchen entgegen, alle auf einem eigenen Fahrrad. Das kleine Mädchen biegt plötzlich direkt links ab, genau auf meine Fahrspur. Da ich relativ langsam gefahren bin, konnte ich entspannt abbremsen, hinter mir war kein Auto.

Die erschrockenen Eltern haben sich mit Handzeichen bei mir bedankt und im Rückspiegel habe ich gesehen, dass sie wohl auf ihre Tochter eingeredet haben, vielleicht sogar geschimpft haben.

An dieser Stelle muss ich sagen: Muss da wirklich die Tochter geschimpft werden? Was die Eltern hier machen, ein kleines Kind mit dem Fahrrad auf der Hauptstraße mitzunehmen, finde ich unverantwortlich. Meiner Meinung nach müssten die Eltern geschimpft werden, nicht das Kind. Was meint ihr dazu?

» ANDi27 » Beiträge: 293 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Kinder gehören nicht umsonst bis zu einem bestimmten Alter auf den Bürgersteig und machen nicht umsonst in einem gewissen Alter eine Fahrradprüfung - zumindest bei uns im Umkreis. Soweit ich weiß dürfen dann auch Begleitpersonen auf dem Bürgersteig mitfahren und das ist gut so. Kinder haben da einfach noch kein Verständnis, nicht die nötige Körpergröße und auch nicht die notwendige Übersicht um auf einer Hauptstraße klar zu kommen. Als Elternteil kann man da nicht einmal eingreifen, gerade wenn man selbst auf dem Fahrrad sitzt.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Kinder können Gefahren noch nicht so einschätzen, wie Erwachsene. Ich musste kurz überlegen, wie das bei uns damals war. Wir bekamen beigebracht, dass wir uns nur auf dem Bürgersteig aufhalten sollten. Dass wir mit dem Fahrrad aber auch mal die Hauptstraße abgefahren sind, das wussten unsere Eltern wahrscheinlich nicht. Aber ich kann mich nie daran erinnern, dass wir den Bürgersteig verlassen haben, außer am Zebrastreifen.

Man kann manche Reaktionen nicht vorhersehen und wenn das Kind urplötzlich aus der Gruppe ausbricht und auf die Straße fährt, das ist für die Erziehungspersonen oftmals auch unvorhersehbar. Du weißt ja nicht, woher diese Personen kamen, vielleicht wohnen sie auch an der Hauptstraße und haben eine kleine Fahrradtour mit dem Kind gemacht. Außerdem weißt du ja auch nicht, ob geschimpft wurde, vielleicht wurde dem Kind auch schlichtweg nur erklärt, dass es vorsichtiger sein soll oder sowas in der Art.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12546 » Talkpoints: 0,94 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Das Geschimpfe war sicherlich einfach nur eine Überreaktion der Eltern aus dem Wissen heraus was hätte passieren können und die daraus resultierende Angst um das Kind. Das würde ich nicht so Ernst nehmen, wobei ich auch der Meinung bin, dass man das Kind hätte auf dem Bürgersteig fahren lassen müssen. Immerhin ist es dort sicherer. Was ich aber auch schon erlebt habe ist, dass man da auch oft von den Leuten Ärger bekommt, die dort langgehen und dann der Meinung sind nur sie hätten ein Recht auf den Bürgersteig.

Letztendlich muss man natürlich dem Kind erklären, wie es im Straßenverkehr zugeht, aber man muss auch mal sehen, dass so ein Kind nicht alles einschätzen kann und dementsprechend für das Kind mitdenken und es schützen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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