Kind mag keine Ostereier suchen - ungewöhnlich?

Seit ich denken kann habe ich es geliebt, an Ostern Ostereier zu suchen. Dabei spielte es keine Rolle ob das jetzt bei meinen Eltern oder meinen Großeltern väterlicherseits oder mütterlicherseits war. Unter meinen Geschwistern gab es sogar einen regelrechten Wettbewerb, wer sein Osternest zuerst gefunden hat, sodass wir alle voller Eifer und Begeisterung bei der Sache waren. Ich kenne das daher auch gar nicht, dass das gar keinen Spaß macht, ich habe das Eiersuchen immer genossen und hatte viel Freude dabei.

Ich hatte eigentlich angenommen, dass alle Kinder es lieben, Ostereier zu suchen. Aber vor kurzem erfuhr ich von dem zweijährigen Enkel von A und B, der das überhaupt nicht mag und da eher genervt und schlecht gelaunt reagiert, wenn er dazu aufgefordert wird, Ostereier zu suchen. Offenbar mag er es lieber, die Ostereier zu naschen, aber den Prozess des Suchens mag er nicht, warum auch immer.

Ist es ungewöhnlich, wenn ein Kind es nicht leiden kann, Ostereier suchen zu müssen? Wie war das bei euch und woher kommt diese Einstellung? Wurde von den Eltern vielleicht zu viel Druck ausgeübt, sodass es dem Kind keinen Spaß macht oder liegt es einfach am Charakter?

Mir fällt nun auch spontan kein Kind ein bei dem es so ist. Ich habe als Kind sogar gerne gesucht obwohl meistens Schokolade in den Nestern waren, die ich so gar nicht mochte, einfach weil das Suchen Spaß gemacht hat. Vielleicht ist es dem Kind ja zu leicht oder zu schwer oder es mag das einfach generell nicht. Sicherlich kommt das vor, es ist eben nicht jeder Mensch gleich.

Ich muss sagen, dass ich es als Kind auch ganz toll fand, Ostereier zu suchen und am schönsten fand ich es, wenn ich mit meinen Cousins zusammen im Garten von unseren Großeltern suchen konnte. Das war dann immer ein Ansporn, dass man selber eben vor den Cousins etwas findet. Meine Großeltern haben es immer so gemacht, dass sie für jeden von uns ein Osternest versteckt haben und dann noch Eier alleine.

Das Nest war dann schon mal klar, aber natürlich wollte man den anderen auch noch die Eier wegschnappen und so war das Suchen dann schon schön. Vielleicht findet der Enkel das Suchen alleine einfach nicht so schön, weil er ja sowieso alle Eier bekommt, die versteckt worden sind. Aber ich muss sagen, dass ich auch alleine gerne gesucht habe, weil ich das Suchen der Eier schon recht spannend fand.

Ich kenne ehrlich gesagt kein Kind, das es nicht mag, Ostereier zu suchen. Aber gut, ich kenne auch nicht jedes Kind auf diesem Planeten. Wie wurde die Ostereiersuche denn dem Kind verkauft? Hat man versucht, seine Neugier zu wecken? Hat es möglicherweise Übergewicht und bewegt sich gar nicht gerne? Oder mag es keine Überraschungen? Welche Interessen hat das Kind denn generell? Zockt es vielleicht lieber mit der Konsole? Möglicherweise spielt ja auch das Versteck an sich eine Rolle. Wenn das Kind die Eier draußen suchen muss und es Angst vor Insekten hat, dann sollte man vielleicht dazu übergehen, die Ostereier im Haus zu verstecken.

Soweit ich weiß, habe ich als Kleinkind nur ein oder zweimal Ostereier gesucht, wobei das dann aber auch bei Verwandten im Garten war. Meine Eltern hatten keinen richtigen Garten, so dass es auch nicht unbedingt die Möglichkeit gab, irgendwelche Ostereier zu suchen. Ich muss aber auch sagen, dass ich es nie wirklich traurig fand, dass es eben so war. Ich habe von meinen Eltern einfach ein Osternest überreicht bekommen und war damit auch sehr zufrieden.

Mich hätte es aber sicher auch nicht gereizt, nach Ostereiern zu suchen. Klassische Ostereier hätte ich sicher nicht suchen wollen - hart gekochte Eier wären für mich kein Anreiz gewesen, um diese zu finden. Solche normalen Speisen habe ich immer bekommen, wenn ich sie wollte, so dass ich mich auch nicht darum bemühen musste. Ich denke, dass es da sicher auch vielen anderen Kindern so geht.

Ansonsten habe ich als Kind aber auch immer alles an Süßigkeiten bekommen, was ich so wollte und durfte mich immer frei an Schokolade und Süßigkeiten bedienen, so viel ich wollte. Grenzen gab es kaum. Und da ich eben immer jederzeit bei uns zu Hause an Süßigkeiten gekommen bin, hätte ich nun auch keine richtige Freude und Motivation gehabt, so etwas noch draußen zu suchen, da das für mich dann auch einfach alltäglich war.