Welches umweltfreundliche Auto ist die beste Wahl?

vom 01.03.2011, 23:14 Uhr

Bei der immer zu nehmenden Erderwärmung wird der CO2 Ausstoß ein immer größeres Thema auch in der Autobranchen, viele Autohersteller bringen daher jetzt ihre ersten umweltfreundlichen Autos auf den Markt. Allerdings gibt es verschiedene Varianten. Vor allem auch Unternehmen, die sich umweltfreundlich nennen wollen, rüsten komplett auf das fahren ohne Abgase auf. Allerdings ist umweltfreundlich nicht gleich umweltfreundlich.

Die erste Variante wäre das Elektroauto, was auch schon teilweise auf unserer Straße fährt, allerdings ist die maximal 2 Jahre haltbare Batterie (damit das komplette Auto) ziemlich teuer, dazu wiegt die Batterie ziemlich viel, damit kann das Auto nicht viel Last transportieren, außerdem dauert es lange aufzuladen und diese Autos können weder richtig schnell (maximal 100 Km/h) und auch nicht richtig weit (ca. 300 km pro Aufladung), dafür ist das Fahren allerdings auch ziemlich billig (ca. 1,5 € pro 200 km/h) und es produziert keine Abgase.

Dann wäre da auch noch das mit Wasserstoff betriebene Auto, was schon von Mercedes entwickelt ist, allerdings ist hier das Problem, das noch nicht alles ausreichend erforscht ist und es insgesamt teurer ist als normales Fahren ist. Außerdem ist Wasserstoff nicht elementar und man müsste ihn jedes mal gewinnen. Außerdem gibt es noch das Auto mit Hybridantrieb, das jeweils beim Bremsen Energie speichert und beim Stillstehen keine Energie verbraucht. Diese Variante gibt insgesamt nur 10% der Energie als Wärme ab, bei normalen Autos ist das ca. ein Drittel. BMW hat so weit ich weiß schon so ein Auto auf den Markt gebracht und macht dafür schon Werbung. Allerdings sind diese Autos natürlich nicht ganz billig.

Ansonsten gibt es noch die mit Biodiesel (den es schon lange gibt) betriebenen Autos, man müsste die meisten Motoren dafür aber umrüsten, was sehr teuer wäre. Viele bemängeln aber, dass das ethisch nicht vertretbar sei, da man bei uns den Mais verbrennt um zu fahren und wo anderes verhungern die Menschen. Welche von diesen Varianten findet ihr am besten? Man darf allerdings nicht vergessen, dass diese Energie die für das Elektroauto oder der Wasserstoff erst gewonnen werden muss, meistens in Atomkraftwerken. Ich finde wenn, das Hybritauto am besten für das Umweltschonen, da ich aber finde, dass man die Technik in allen Bereichen (vor allem der Bereich, der Benzinersatzmittel Gewinnung) noch verbessern sollte. Ich würde mir auch jetzt noch nicht so ein Auto anschaffen. Allerdings bin ich schon oft mit einem Elektroauto gefahren, im Winter und die haben ja meist keine Heizung, das war ziemlich kalt, zudem finde ich das Auto etwas ruckelig.

Eine weitere Variante wäre das Solarauto, was es alleridngs in der Form noch nicht gibt. Was auch ein bisschen das Problem wäre, dass man Sonne zum fahren bräuchte und die ist nun mal auch nicht immer da.

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» aannii » Beiträge: 697 » Talkpoints: 11,36 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Nunja, die Techniken um Autos benzinfrei anzutreiben gibt es und man findet dafür auch einige Pilotprojekte. Das ist dann aber auch gleichzeitig das Problem dieser Technologien, denn um sie als wirkliche Alternative zum Auto mit herkömmlichen Verbrennungsmotor sehen zu können, benötigt man eine bestimmte Infrastruktur, die derzeit noch fehlt.

Willst du dein neues Elektro- oder Brennstoff-Auto genauso uneingeschränkt verwenden, wie du das mit einem herkömmlichen Kraftfahrzeug heute machen kannst, dann ist das nicht möglich. Auch in den nächsten paar Jahren wird sich dieser Umstand nicht merkbar zum Besseren ändern! Auf der einen Seite gibt es gewisse technische Einschränkungen wie zum Beispiel die Ladezeit der Batterien, auf der anderen Seite fehlt das Tankstellennetz für diese neuen Treibstoffe (es gibt beispielsweise nur 20 Wasserstoff-Tankstellen in Deutschland, während man mehr als 1000 für ein flächendeckendes Netz benötigt). Ich habe in einem anderen Beitrag zu Elektroautos aber schon hervorgehoben, wie gut diese für bestimmte Anwendungszwecke funktionieren können und kenne auch jemanden, der an einem solchen Pilotprojekt teilnimmt. Vlotte im österreichischen Vorarlberg bietet mehrere elektrisch betriebenen Kleinwägen mit einem Leasingvertrag und einigen zusätzlichen Boni (wie ein paar kostenlose Ladestationen) an. Diese Kleinwägen sind damit für den Stadtverkehr sowie für Kurzstrecken tatsächlich praktikabel und im Unterhalt wesentlich günstiger als ein benzinbetriebenes Auto. Damit erhält dieses Projekt auch Millionen von EU Fördergeldern.

Die ersten Generationen der Hybrid-Technik waren meiner Meinung nach eher bescheiden und auch die aktuellen Fahrzeuge sind noch weit entfernt davon, 3 Liter Autos zu sein! Das geht sogar soweit, dass sehr sparsame Dieselfahrzeuge nur wenig mehr Treibstoff verbrennen als so manches Hybridfahrzeug. Auch wenn der neueste Toyota Prius ZVW30 laut NEFZ nur 3,9 Liter pro 100 Kilometer verbrauchen soll, liegt der Praxiswert bei einem Minimum von 5 Liter. Eine rein elektrische Fahrt des Prius endet jedenfalls bereits nach 2-3 Kilometern, was auch nicht gerade Grund zum Jubel ist. Der einzig wirkliche Vorteil von Hybridautos wie dem Toyota Prius oder dem Honda Insight ist der merkbar geringere Kaufpreis eines Benziners, verglichen mit der sparsamen Diesel-Konkurrenz. Je nach Modell kann man da schon ein paar Tausend Euro und mehr sparen. Natürlich ist man mit einem Hybrid trotz der nicht ganz überzeugenden Verbrauchswerte immerhin noch umweltschonender unterwegs, denn beim Betrieb eines sparsamen dieselbetriebenen Fahrzeuges entstehen selbst bei gleichem Verbrauch zum Hybrid noch 14% mehr CO2.

Abschließend kann ich dir nur empfehlen, dass du dich noch etwa fünf Jahre geduldest. Denn in den Jahren 2016/17 kann man wohl eine Reihe von Hydrogen-Hybriden am Markt erwarten, also Wasserstoff-Autos mit elektrischen Pufferbatterien. Damit erhöht man nicht nur die Leistungsspitze des Motors sondern kann auch zurückgewonnene Energie speichern, wie dies bereits heute in herkömmlichen Hybriden funktioniert. Diese Wasserstoff-Autos sind vergleichsweise einfach, schnell und günstig zu betanken und benötigen für ihren Erfolg nur ein ausgeweitetes Tankstellennetz. Elektroautos kann ich heute schon empfehlen, wegen der langen Batterie-Ladezeit und den wenigen Hochleistungs-Tankstellen sind sie aber nur innerhalb ihrer Reichweite praxistauglich. Speziell an der Ladezeit (8 Stunden an einer normalen Steckdose, minimal 30 Minuten an speziellen Steckplätzen mit höherer Stromzufuhr) wird sich aber in absehbarer Zukunft auch nichts ändern.

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» Reaper » Beiträge: 576 » Talkpoints: 1,11 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum das Elektroauto als dermaßen umweltfreundlich angesehen wird. Denn schließlich wird für die Herstellung der Batterien Lithium verwendet, das erst einmal gewonnen und abgebaut werden muss. Das rentiert sich bisher aber noch nicht in Deutschland. Hinzu kommt, dass erst noch optimale Recycling-Verfahren entwickelt werden müssen und das bisher auch nur bedingt bis gar nicht möglich ist. Was ist also so umweltfreundlich daran, wenn man es nicht recyceln kann? Nur, weil es weniger Abgase von sich gibt oder was? Das macht den Müll auch nicht weniger, der durch die Batterien entsteht.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



In meinen Augen ist das umweltfreundlichste Auto eines, das bereits produziert ist und fährt, denn die Produktion eines Fahrzeugs verursacht. Laut dem "Verkehrsclub Österreich" verursacht die Produktion eines Kleinwagens so viel CO2 wie 30.000km die mit dem Fahrzeug zurückgelegt werden, bei einem großen Elektroautos wird so viel CO2 freigesetzt wie bei 150.000km mit einer großen Limousine mit Verbrennungsmotor. Hinzu kommt, dass die Lithium-Ionen Batterien zum Teil nicht recyclebar sind und bei Entsorgung umweltschädliche Abfälle verursachen.

Wenn man sich ein möglichst umweltfreundliches Auto zulegen will, ist aktuell ein gebrauchtes und sparsames Fahrzeug mit Ottomotor die beste Alternative, denn es ist bereits produziert. Am besten ist da ein Fahrzeug mit Direkteinspritzung und Aufladung mittels Turbolader, denn so wird der Kraftstoff ab effizientesten verbrannt und in Vortrieb umgewandelt.

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» DoubleK » Beiträge: 1215 » Talkpoints: 15,93 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Am besten finde ich immer noch die Variante möglichst gar nicht Auto zu fahren. Ich kenne so viele Menschen die pendeln, obwohl sie umziehen könnten oder die für 500m zum Bäcker das Auto brauchen. Ansonsten bleibe ich lieber bei meinem 18 Jahre alten Astra. Der ist durch seine relativ geringe PS-Zahl immer noch sauberer als ein neuer SUV-Benziner oder Diesel.

Und ein Elektroauto das für 1,50 Euro 200km weit fährt? Das geht dann aber nur mit Strom aus Kernkraftwerken oder mit teuren Solarzellen vom Dach, aber bestimmt nicht mit Öko-Strom. Da muss man sich wieder fragen was daran dann so umweltschonend sein soll?

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Das umweltfreundliche Auto gibt es nicht. Mal abgesehen davon, dass ein wirklich umweltfreundliches Auto wohl eher ein Fahrrad wäre, kommt es doch vor allem auf die tägliche Verwendung an. Per se sind ja auch viele Elektroautos regelrechte CO2-Schleudern. Zum Autofahren gehört ja im Grunde auch die Herstellung und die Entsorgung des Autos dazu.

Dann ist noch die Frage, wie das Auto eingesetzt wird, wie der Kraftstoff mit dem es betrieben wird, erzeugt wird und welche Laufleistung zurückgelegt wird. Dadurch werden ja erstaunlicherweise, dann doch viele Elektroautos eher umweltschädlich und überzeugen zumindest was die CO2-Bilanz angeht, dann doch eher im Mittelklassesegment bei Laufleistungen von mindestens 15.000-20.000 Kilometern.

Vielmehr zeigt sich bei ganzheitlicher Betrachtung ja sogar, dass die viel gescholtenen Diesel zumindest bei der CO2-Bilanz gar nicht so schlecht sind und in einigen Segmenten sogar umweltfreundlicher fahren, als viele Elektroautos. Das geht ja schon damit los, dass sie keine aufwendig produzierten Batterien brauchen, der Verschleiß des Antriebsaggregates geringer ist und auch die Entsorgung problemloser möglich ist. Zudem ist ja eben der Großteil des Stroms, den ein Elektroauto heutzutage verwendet immer noch aus fossilen Brennstoffen, wird aber bei der Werbung so gar nicht berücksichtigt. Das heißt ja dann nur, dass die eingesparten CO2-Emissionen bereits im Vorfeld in die Luft gepustet wurden.

Für die Zukunft mag das ein erfolgversprechendes Modell sein, aber in der heutigen Realität ist das Elektroauto doch eigentlich genauso eine Mogelpackung wie es viele Diesel waren, wo Abgaswerte geschönt wurden. Nichts anderes ist es, wenn man Herstellungsemisionen rausrechnet und den Strommix nicht berücksichtigt. Für die Stadt mögen Elektroautos vielleicht schon eine Alternative sein, aber für mehr denke ich derzeit noch nicht.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Um eine kurze Antwort auf die Frage zu geben. Das beste Auto in Bezug auf Umweltschutz, Preis, Verfügbarkeit an Tankstellen usw. ist und bleibt das LPG betriebenen KFZ. Die größten Umweltsünden sind E85 und E10 sowie Dieselfahrer. Elektroautos sind zwar interessant aber für viele Menschen im Moment noch nicht machbar. Wasserstoff... vergesst es.

» Kamilentee » Beiträge: 460 » Talkpoints: 14,20 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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