Langweilen oder faszinieren euch Opernaufführungen?

vom 24.10.2017, 13:18 Uhr

In einem Opernhaus war ich bisher noch nie und kenne Opern eigentlich nur aus dem Fernsehen. Viel kann ich mir an Opern aber nicht abschauen und eigentlich finde ich diese eher langweilig. Weil zum einen verstehe ich immer recht wenig von dem Gesang und zum anderen finde ich Opern sehr langatmig. Wie gefallen euch denn Opern? Seid ihr davon mehr oder weniger begeistert oder mitunter auch gelangweilt?

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» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ob ich eine Aufführung interessant finde oder nicht, das hängt ganz davon ab. Ich mag nicht jede Oper, deshalb besuche ich bestimmte Aufführungen generell nicht. Egal wie gut der Gesang oder die Inszenierung ist, das muss ich nicht haben. Ich gehe schließlich auch nicht auf das Konzert einer Band, deren Musik ich scheußlich finde.

Dazu kommt dann die Aufführung an sich. Ich mag manche Arten der Inszenierung nicht und nicht alle Musiker oder Sänger sind nach meinem Geschmack. Dann kann die Oper selbst mir durchaus liegen, die Aufführung möchte ich dann aber weder sehen, noch hören.

» cooper75 » Beiträge: 13325 » Talkpoints: 497,57 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich muss sagen, dass ich bisher nur in einer Operette war und nicht in einer Opernaufführung, aber selbst da habe ich schon nicht viel verstanden und das würde mir bei einer Oper sicher ähnlich ergehen. Ich verstehe einfach zu wenig davon und würde der Geschichte sicher nur schwer bis gar nicht folgen können. Darum fürchte ich, dass ich eine Opernaufführung eher langweilig als faszinierend finden würde.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich persönlich finde Opernaufführungen oft ziemlich faszinierend, weil Opern in meiner Wahrnehmung ein interessantes Gesamtkunstwerk aus verschiedenen Künsten sind. In einer guten bzw. interessanten Opernaufführung treffen nämlich zusammen:

- Musik / Komposition
- Gesang
- Schauspiel
- bildende Kunst / Lichtkunst (beim Bühnenbild)
- Literatur (der gesungene Text)

Ich finde es immer wieder spannend, wie diese verschiedenen Kunstrichtungen sich innerhalb einer einzigen Inszenierung gegenseitig beeinflussen und inspirieren können.

Dazu kommt noch, dass ich bereits bei einigen Opernaufführungen als Statist mit auf der Bühne gestanden bin, was mir ungemein gut gefallen hat. Seitdem ich auch Erfahrungen "hinter der Bühne" machen konnte ist meine Faszination für die Oper noch weiter gestiegen.

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» lascar » Beiträge: 4404 » Talkpoints: 780,84 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Es kommt immer darauf an, um welche Art von Oper es sich handelt. Es gibt ganz tolle Opern, dann gibt es aber welche, die kann ich mir schon vom Gesang her nicht anhören, weil sie so schrecklich sind. Momentan läuft ja gerade beim Bregenzer Festspielhaus die Oper "Carmen".

Noch selten hat das Festspielhaus so viele Zuschauer fasziniert. Es ist wirklich eine tolle Oper und vor allem sind auch Lieder dabei, die man einfach kennt, auch wenn man sich sonst gar nicht für Oper interessiert.

Ich selber bin eher ein Fan von Operetten oder Musicals, da ich eher auf die moderne Art der Musik stehe und gerne auch etwas mitwippe und mitsinge. Oper wird ja meistens sehr hoch gesungen und wird mir dann auch mit der Zeit zu viel. Also ich selber würde selber nie eine Oper besuchen. Gute Opern schaue ich mir aber gerne ab und an als Verfilmung an.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


nordseekrabbe hat geschrieben:Es kommt immer darauf an, um welche Art von Oper es sich handelt. Es gibt ganz tolle Opern, dann gibt es aber welche, die kann ich mir schon vom Gesang her nicht anhören, weil sie so schrecklich sind.

Interessanterweise finde ich manchmal gerade die "schrecklichen" Opern am faszinierendsten, gerade weil sie so "schräg" sind.

Ein typisches Beispiel wäre aus meiner Sicht die Oper Elektra von Richard Strauss. Die Oper dauert zwar nur etwa 90 Minuten, aber für manchen Zuschauer wirken diese anderthalb Stunden wahrscheinlich mindestens doppelt so lang. Ein Bekannter hat mal vor Jahren zu mir gesagt: "Zwei Stunden nur kreischende Weiber, das hält keiner aus!" In der Tat wird die Oper fast nur von Frauen gesungen, und die Stimmungslage kann man als hysterisch-depressiv bezeichnen.

Aber genau deswegen finde ich dieses Stück so faszinierend. Es ist eine Art Gruselkabinett der Opernliteratur: ohrenzerfetzender dissonanter Gesang über ausladend-wuchtigem Orchesterklang, und die ganze Zeit haben alle Beteiligten auf der Bühne schlechte Laune (am Ende werden zwei Leute erschlagen). Und trotzdem irgendwie toll! Ich schaue mir die Elektra immer an, wenn ich die Gelegenheit dazu habe, und es interessiert mich jedesmal, wie es inszeniert wird, und wie das Publikum reagiert.

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» lascar » Beiträge: 4404 » Talkpoints: 780,84 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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