Wie viel die Kinder bei der Hausarbeit helfen lassen?

vom 24.03.2019, 11:37 Uhr

Meine Kinder sind 11 und 13 Jahre alt und ich finde, manchmal könnten Sie mir einfach ein bisschen helfen. Andrerseits denke ich, ist es vielleicht als Mutter doch mein Job, die Hausarbeit alleine zu erledigen. :think: Also was mir wichtig ist, dass sie den Meerschweinchenstall reinigen und diese auch füttern, dieses Thema hatten wir vor der Anschaffung, ich hätte sonst gar keine gekauft und ein bisschen Eigenverantwortung kann ja nicht schaden.

Von meiner Tochter erwarte ich das tägliche Bett machen und von meinem Sohn, dass er die Spülmaschine ausräumt. Mit dem einräumen tun sich irgendwie beide schwer. :( Und beim Müll sollen sie helfen, ihn einfach mal in den Keller bringen. Eigentlich denke ich, dass es so vertretbar ist. Welche Aufgaben haben eure Kinder, oder haltet ihr das schon für zu viel?

» laraluca » Beiträge: 1067 » Talkpoints: 9,53 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich halte es ehrlich gesagt für viel zu wenig. Natürlich sind es Kinder, aber diese müssen nach dem Auszug auch einen eigenen Haushalt schmeißen oder willst du das dann auch machen? In dem Alter habe ich schon deutlich mehr machen müssen. Staubsaugen beispielsweise, mein Zimmer musste ich komplett allein bewältigen, außer Fenster putzen, beim Kochen habe ich geholfen und mir teilweise auch selber etwas gemacht. Wenn man nicht gekocht hatte, war es bei uns Regel, dass man dann eben den Abwasch machen musste oder das Ganze in die Spülmaschine stellt.

Später habe ich dann auch gebügelt, meine Wäsche habe ich immer schon zur Maschine getragen. Selber anstellen durfte ich das dann nicht. Meine Kinder sind noch nicht so alt, aber mein Sohn, drei Jahre alt, hilft mir schon bei vielen Dingen und jetzt kommt es selbst beim Einräumen der Spülmaschine und es macht ihm auch noch Spaß. Sicherlich ist das bei einem Teenager nicht immer der Fall, aber die müssen es ja auch lernen. Ich finde es furchtbar, wenn Kinder ausziehen und dann so überhaupt gar nicht klarkommen und nichts können. So ein Mindestmaß an Selbstversorgung und Reinigung sollte man schon vermittelt bekommen.

Sicherlich sollte man es aber auch von Freizeitaktivitäten abhängig machen. Wenn die Kinder jeden Tag stundenlang im Verein sind, dann bringt es nichts, sie dann auch noch schuften zu lassen, dann würde ich wenige Aufgaben für den Tag verteilen, aber die Zimmer sollten selber gemacht werden. Ansonsten finde ich einen Putzplan sinnvoll, da dann jeder seine Aufgaben hat, alles mal wechselt und man so eine gewisse Routine reinbekommt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


In einem anderen Thread schreibst du, dass du beim Arzt arbeitest, laraluca. Du bist also keine reine Hausfrau. Und da fragst du allen ernstes, ob der Haushalt deine Aufgabe als Mutter ist? Das sollte doch wohl der Job der Eltern sein, wenn die nicht getrennt sind.

Außerdem ist eine Familie ein Gemeinschaftsprojekt, zu dem alle ihren Beitrag leisten sollten. Selbst als noch die klassische Hausfrauenehe Standard gewesen ist, haben Väter im Garten und im Haus mit angepackt und Kinder haben geholfen. Warum heute angeblich emanzipierte Frauen Geld verdienen, den gesamten Haushalt wuppen und den Kindern den Arsch nachtragen, ist mir ein absolutes Rätsel. Da hatte die heute verpönte Hausfrau ein Arrangement mit mehr Fairness.

Bei uns arbeiten beide Elternteile und Teilen auch alle Bereiche im Haushalt. Und die Kinder tragen altersgerecht auch ihren Teil bei. Ihre Zimmer sind ihr Job, alle beziehen ihre Betten. Das wurde im meiner Kindheit bei der Klassenfahrt der Grundschule noch als altersgerechtes Können vorausgesetzt und das war noch kompliziert mit Betttuch. :D

Die Versorgung ihrer Kleintiere ist ebenso ihr Job, wie der eine sein Pferd am Hals hat. Schmutzige Wäsche wird eigenständig sortiert und Körbe gegeben. Frische Wäsche gibt es im Korb, einräumen ist Sache der Kinder. Ihre Sportsachen waschen die selbst.

Dazu kommen kleine Aufgaben im Alltag. Tisch decken und abräumen, beim Kochen helfen, mal saugen oder den Müll wegbringen, Kleinigkeiten einkaufen oder Sachen aus dem Keller holen. Natürlich sollen sie Kind sein und nicht ständig schuften. Aber ich finde es wichtig, dass jeder zur Gemeinschaft beiträgt und alle lernen, wie ein Haushalt funktioniert.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich verstehe gar nicht, was es hier noch zu diskutieren gibt. Alle, die in demselben Haushalt leben, haben was beizusteuern je nach Alter und Fähigkeiten. Ich finde auch, dass Kinder mehr Aufgaben übertragen bekommen sollten, je älter sie werden. Dass ein Kind für sein Zimmer selbst verantwortlich ist, finde ich selbstverständlich. Ich musste schon mit 5 oder 6 mein Zimmer soweit aufräumen, dass meine Mutter nur noch durchsaugen brauchte ohne Probleme.

Als ich älter wurde, kamen dann mehr Aufgaben dazu. Die Betten musste bei uns auch jeder für sich beziehen. Jede Woche wurde einmal durchgeputzt, wobei jeder seine Aufgaben zugewiesen bekommen hat. Meine Aufgabe war beispielsweise immer, die Bäder zu putzen, also Waschbecken, Toiletten und die Dusche bzw. die Badewanne. Müll rausbringen wurde auch so mal erledigt oder man ging was kaufen, wenn was benötigt worden ist.

Ansonsten musste ich mich um die Einkaufsliste kümmern und als ich noch zu jung war, um selbst zu kochen, sollte ich dann das Essen vorbereiten und zum Beispiel das benötigte Gemüse schälen und schneiden. So konnte direkt gekocht werden, wenn die Eltern zu Hause waren und man sparte Zeit. Ich musste dann auch zusehen, dass das benötigte Fleisch dann bis dahin aufgetaut war. Als ich alt genug war zum Kochen, habe ich dann auch immer selbstständig gekocht, sodass man pünktlich essen konnte, wenn die Eltern zu Hause waren.

Bei uns war das auch völlig normal, dass die Kinder die Tische gedeckt und hinterher den Abwasch erledigt haben. Die Spülmaschine ein- und auszuräumen war auch völlig normal sowie Staubsaugen und wischen, Wäsche waschen und aufhängen sowie bügeln. Das hat sich mit dem Alter immer mehr gesteigert und als ich den Führerschein hatte, wurde ich auch mal Einkaufen geschickt, um die Eltern zu entlasten. Im Endeffekt habe ich so alles gelernt und als ich ausgezogen bin, konnte ich schon alles und musste mir selbst nichts mehr beibringen. Nur von der Steuererklärung hatte ich keine Ahnung, aber das kann man auch so lernen wie ich finde.

Ich finde, dass das das Ziel von Eltern sein sollte: die Kinder müssen zur Selbstständigkeit erzogen werden, sodass sie problemlos klarkommen können, wenn sie dann mal ausziehen. Daher verstehe ich nicht, wenn Eltern ihre Kinder so verhätscheln und die Kinder dann gar nichts machen brauchen. Ich hatte auch nicht immer Lust zum Putzen und so, aber das musste gemacht werden. Erwachsene müssen ihre Alltagspflichten auch machen, selbst wenn sie keine Lust haben. Warum sollten Kinder da die Ausnahme sein? Die müssen schließlich auf das Erwachsenenleben vorbereitet werden.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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