Bettler an der Haustür

vom 08.02.2008, 15:51 Uhr

kam bisher bei uns 2 - 3 mal vor. Da war ein Mann mit einem kleinen Kind auf dem Arm. Und hatte um Geld gebeten. Ich habe diesem kein Geld gegeben, was ich richtig finde. Dann waren schon ein paar mal welche da, die für die Kriegsgräberfürsorge gesammelt haben. Denen gab ich Geld, da ich sie kannte und dies eine Aktion von meiner Schule war, wo ich ach mal mitgesammelt habe.

» MTV-King » Beiträge: 33 » Talkpoints: -0,02 »



MTV-King hat geschrieben:Dann waren schon ein paar mal welche da, die für die Kriegsgräberfürsorge gesammelt haben. Denen gab ich Geld, da ich sie kannte und dies eine Aktion von meiner Schule war, wo ich ach mal mitgesammelt habe.

Solche Aktionen sind normal auch einige Tage vorher in der örtlichen Zeitung oder im Gemeideblatt angekündigt. Diese Leute können sich auch auf Verlangen ausweisen, und somit zähle ich sie nicht zu den Bettlern die an den Haustüren klingeln.

Ich bin froh, dass ich im Hochhaus wohne und mehrere Türen zwischen den Schnorrern und mir befinden. Man kann ja über die Sprechanlage nach dem Anliegen fragen und wenn ich jemanden nicht kenne der vor der Tür steht, dann frag ich erstmal durch die geschlossene Tür nach dem Verlangen. Und wenn es keinen pausiblen Grund gibt, dann öffne ich gar nicht mehr meine Tür.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich zähle die Sammler für die Kriegsgräberfürsorge auch nicht als Bettler. Wollte das nur am rande erwähnen. Eine Gegensprechanlage haben wir nicht, aber ein Fenster neben der Haustür, sodass wir da rausgucken und durch die Scheibe reden mit de da draußen. :wink:

» MTV-King » Beiträge: 33 » Talkpoints: -0,02 »



Du musst kein schlechtes Gewissen haben, denn eine Spendepflicht gibt es ja nicht. Ich bin mir sicher, dass es noch mehr als genug Menschen gab, die für ihn gespendet haben und es ist selbst als Geldverdienender mit 16 Jahren sicher in Ordnung, wenn man sein hart verdientes Geld auch behält bzw. frei entscheidet, ob man es spendet oder nicht.

Wenn du bei ihm kein gutes Gefühl hattest und glaubtest, dass er nur ein Betrüger war, dann hast du auch das Richtige getan, ganz egal, ob es nun stimmt oder nicht.

Der Einwand mit der Krankenkasse ist sicher richtig, aber man weiß ja nicht genau, wo der wohnt und wo der herkommt - eventuell ist er ja nicht einmal versichert, weil er die Versicherungen nicht mehr bezahlen konnte oder aus ähnlichen Gründen - da könnte man nun spekulieren. Auf jeden Fall ist es schon möglich, dass er die Wahrheit gesagt bzw. auf sein Schild aufgeschrieben hat.

Wer es nicht ertragen kann, nicht zu spenden, jedoch ein ungutes Gefühl hat sein Geld einem möglichen Betrüger zu geben, der soll doch einfach kleine Beträge wie 2 Euro spenden - dann muss man wenigstens kein schlechtes Gewissen haben und hat auch keinen großen Verlust, höchstens einem möglichen Bedürftigen einen Gefallen getan.

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» Tidus9 » Beiträge: 275 » Talkpoints: 2,59 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Solchen Leuten sollte man grundsätzlich kein Geld geben und immer vorsichtig sein. Was diese Leute machen ist streng genommen sogar gesetzeswidrig. Irgendwo gibt es einen Paragraphen der "aktives Betteln" und dadrunter fällt das Betteln an Haustüren verbietet. Man muss auch vorsichtig sein bei Trickbetrügern. Manche gehen Geld holen und in der Zeit verschafft sich der Bettler Zutritt zur Wohnung.

Erst in der voletzten Sendung von Aktenzeichen XY ungelöst wurde ausdrücklich gerade vor dieser Art Bettler gewarnt. Dort hatte ein Bettler nur um ein Glas Wasser gebeten. Während der Hausbesitzer das Wasser geholt hat und das Gesicht zum SChrank gedreht hat gab der Bettler dem Hausbesitzer einen Schlag mit einem Lampenschirm auf den Hinterkopf. Dadraufhin hat er dann die gesamte Wohnung leergeräumt.

Ich will damit nicht alle über einen Kamm scheren. Es gibt sicher auch Leute die ernsthaft in Not sind. Allerdings sollte man immer Vorsicht wahren. Es gibt genügend Obdachlosenhilforganisationen. Wenn man helfen will sollte man diesen Organisationen Spendengelder zukommen lassen. Ich finde man braucht kein schlechtes Gewissen zu haben wenn man den Bettlern nichts gibt. Ich hätte es zumindest nicht.

» Staubi1988 » Beiträge: 45 » Talkpoints: 0,14 »


Dieser Thread erinnert mich daran, dass ich ein Schild an die Haustür machen wollte- Betteln verboten. Danke für die Erinnerung. Ich finde es absolut unverschämt an Haustüren zu klingeln. Eine von uns hat mal im Schichtdienst gearbeitet und torkelte dann schlaftrunken wegen so einer Bettelei an die Haustür.

Stellt euch mal vor, wenn größere Kinder die Tür aufmachen- die wissen sich doch garnicht zu helfen. Manchmal bettelt eine Frau mit Kind auf der Straße. Dann gebe ich auch kein Geld, das sie vielleicht dem Vater abgeben müssen, sondern frage das Kind ob es Hunger hat. Dann sagt es immer ja und wenn ein Bäcker daneben ist, kaufe ich ein Teilchen und warte bis es abgebissen hat.

Daran , wie es zögert und hilfesuchend um sich guckt, sehe ich dann schon, dass ich mit meinem Verdacht richtig lag. Und wenn ich Zeit habe, bleibe ich daneben stehen und guck eine Weile zu und frage ob es Schmeckt.

Heute hat mich jemand mit Hund angebettelt als ich meine Einkäufe auspackte. Ich habe nein gesagt und als ich fertig war, hatte der Bettler eine Zigarette im Mund. Dazu habe ich ihm dann ein Paar Töne gesagt, bis er mich mit offenem Mund anstarrte. Ich gehe -krank wie ich bin - arbeiten, damit ich u.a. Steuern zahlen kann und habe selbst aufgehört zu rauchen, weil ich es mir nicht mehr leisten konnte und er bettelt mich an und hat Geld für eine Zigarette. Er ist dann ziemlich schnell verschwunden. Ich war echt sauer.

» Geli » Beiträge: 51 » Talkpoints: 0,01 »


Ich finde nicht, dass du dich falsch verhalten hast. Ich hätte diesen Besucher ehrlich gesagt schnell abgewimmelt und dann die Tür verschlossen. Hier zu hause habe ich noch nie einen Bettler erlebt, allerdings kenne ich das natürlich aus den Innenstädten. Je nachdem wo man gerade unterwegs ist, wird man ja mehr oder weniger offensiv angebettelt. Ich gehe da allerdings nie drauf ein.

Das Problem bei den Bettlern ist, dass sie alle angeblich schwer krank sind, eine schwer kranke Familie haben, von niemandem eine Unterstützung bekommen und daher so dringend auf das Geld der anderen Leute angewiesen sind. Ich bezweifele ja gar nicht, dass manche von diesen Leuten manchmal wirklich sehr schwere Schicksalsschläge hinter sich haben.

Dennoch kann es, rein rational gesehen, schon gar nicht sein, dass wirklich alle von den Bettlern ein schwer krankes Kind haben und nun dringend betteln müssen. Für solche Fälle gibt es Krankenversicherungen. Es ist schon so, dass manche Leute einfach durch das Netz fallen, aber das kann ja gar nicht bei all den Bettlern der Fall sein - und dann kommen noch die teilweise haarsträubenden Geschichten hinzu, die manche von ihnen erzählen. Ich will mir das einfach nicht mehr anhören, da ich nicht weiß, ob das alles stimmt.

Abgesehen davon bin ich der Meinung, dass in Deutschland niemand auf der Straße leben muss, niemand hungern muss und jeder zumindest eine Grundversorgung durch die Krankenkasse bekommen kann. Auch hier kann man berechtigterweise anmerken, dass einige Bettler einfach den Weg zurück in das, was wir normales Leben nennen, nicht mehr schaffen. Daran wird sich aber auch nichts ändern, wenn ich einem Bettler mal ein bisschen Geld in die Hand drücke.

Dass der Bettler, der bei dir zu hause vor der Tür stand, sogar eine laminierte Karte dabei hatte, ist ja ein merkwürdiger Zufall. Für ihn ist das natürlich praktisch, da er seine tragische Geschichte dann erstens nicht immer wieder erzählen muss und sich zweitens auch nicht beim erzählen verhaspeln und in Widersprüche verstricken kann. Da ist es viel praktischer, wenn er kurz das Kärtchen zeigt und damit vielleicht auch noch den Eindruck erweckt, dass der arme Mensch zusätzlich zu seinem eigentlichen Problem auch nicht sprechen kann. Und damit steigt wieder der Druck auf die Tränendrüsen derjenigen, die er mit der Masche um ein paar Euro erleichtern will.

Dass der Bettler so gut organisiert war, könnte auch darauf hindeuten, dass er einer organisierten Bande angehört, die das Mitleid und die Hilfsbereitschaft anderer Leute ausnutzt. So etwas finde ich richtig mies. Auf der einen Seite werden damit die spendenwilligen Leute hinters Licht geführt. Auf der anderen Seite machen solche Leute denjenigen, die das Betteln wirklich nötiger haben als diese Bettler-Banden, das Geschäft kaputt. Ich würde mich gar nicht erst auf irgendwelche Situationen einlassen, sondern die entsprechende Situation direkt verlassen und keinen Cent geben.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Das mit den laminierten Karten habe ich auch schon mal gesehen. Da hab ich so einem Kerl mal einen Teddybär für drei Euro abgekauft. Ich habe natürlich keine Ahnung, ob er wirklich krank war, oder ob er nur einfach so gebettelt hat. Andererseits ist davon auszugehen, dass bettelnde Menschen sicherlich keine Millionäre sind, die heimlich das ganze Geld hamstern. Wer bettelt ist in der Regel bedürftig, ansonsten würde er wohl nicht betteln. Das ist schließlich auch eine Frage des Stolzes.

Davon abgesehen gebe ich den meisten Bettlern Geld. Ich habe als Student jetzt auch keine Millionen, aber ich denke diese Menschen haben das Geld wohl nötiger als ich. Wenn mich jemand mit traurigen Augen ansieht kann ich sowieso schlecht nein sagen. Ich finde aber, dass es sinnvoller ist einem Obdachlosen Geld zu geben als es ständig für irgendwelchen Schund rauszuwerfen den man ohnehin nicht braucht.

Wer braucht schon alle T- Shirts die in seinem Kleiderschrank hängen? Wer von euch hat sich noch nie etwas Unnötiges gekauft? Da ist das Geld bei dem Bettler vielleicht besser "angelegt", weil er von dem Geld vielleicht Essen oder Medizin für seine Kinder kauft. Und wenn nicht, dann ist das auch nicht schlimm. Warum sollte man diesen Menschen nicht den Luxus gönnen, den jeder von uns in vollen Zügen täglich auskostet? Das wäre nun wirklich nicht fair.

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» daaldi91 » Beiträge: 389 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Direkt vor der Haustüre hatte ich solche Leute noch nie, allerdings damals oft in der Buchhandlung in der ich gearbeitet habe. Da kamen regelmäßig 2 Männer rein, einer im Rollstuhl, einer gehend, hielten mir nur eine Karte hin auf der stand: "Wir sind taubstumm und der eine kann nicht gehen" oder sowas. Und das ohne jegliche Mimik im Gesicht beider, also nicht mal ein Lächeln oder ein netter Blick. Nicht mal der Hinweis "Gib uns Geld". Das wurde als selbstverständlich vorausgesetzt. Ich habe anfangs noch etwas gegeben, aber irgendwann kam es mir dann auch komisch vor, vor allem fand ich die Art und Weise wie diese Leute um Geld "bettelten" merkwürdig, sodass mir dass dann auch zu blöd wurde.

Auf der Strasse ist es bei mir ehrlich gesagt Stimmungsabhängig, ob ich Bettlern Geld gebe oder nicht. Und oft kommt es auch darauf an, wie ich angesprochen werde. Viele fragen ja wirklich sehr nett und höflich, ob ich etwas Kleingeld hätte (und bedanken sich trotzdem, auch wenn man nichts hat), einige fragen auch total dreist und plump danach. Ich hatte schon oft, dass jemand ankam, sich entschuldigte und wirklich nett nach Geld oder einer Zigarette fragte; in solchen Fällen gebe ich auch gerne, wenn es geht. Wenn ich aber nur von der Seite angenuschelt werde, gehe ich auch manchmal einfach weiter.

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» Nana_2011 » Beiträge: 2250 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Als ich noch in der Großstadt gewohnt hab, da stand öfter mal merkwürdiges Volk vor der Tür, das es auch Geld abgesehen hatte.Angefangen von den üblichen Klinkenputzern, die mit den wildestens Geschichten versuchten einem was anzudrehen, über diverse Christen auf Missionskurs bis hin zu Bettlern, die ganz einfach direkt nach Geld fragten. Im Fall einiger Junkies aus dem unweit gelegenen Reha Zentrum hätten es auch "ein paar ordentlicher Tüten, ey" getan.

Und bis auf den Typen, der bei uns hin und wieder sowas wie Hausmeisterdienste machte (der Vermieter war sehr auf dem Sparkurs), schaffte es nie jemand mir Geld aus den Rippen zu drehen. Der Hausmeistertyp hatte insofern Glück gehabt, als das ich die 20 Euro in mein Bedürfnis nach Ruhe investierte, da ich schwere Grippe hatte und den Kerl loswerden wollte.

Fazit war: Es wurde weniger, jedenfalls an meiner Haustür. Eine meiner weihherzigen Nachbarinnen sah sich irgendwann gezwungen um Hilfe zu bitten, da der Strom nicht nur mehr wurde, sondern die Geschichten auch immer abenteuerlicher. Zuletzt stöberten wir im Keller ein historisches Schildchen auf, das wir dann im Treppenhaus anschraubten: "Betteln und hausieren verboten"

Abgesehen von den Zeugen Jehovas hat das wirklich geholfen. :-)

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» Nephele » Beiträge: 1047 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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