Fliestapeten - Tipps zum Tapezieren

vom 21.09.2009, 23:14 Uhr

Wir haben gerade vor unser Schlafzimmer zu renovieren. Ich wollte ja die Wände einfach streichen, aber nein meine Freundin besteht darauf, zu Tapezieren. Wir waren auch schon beim Tapeten gucken. Leider haben ihr nur die Fliestapeten gefallen. Freunde von uns haben gesagt, dass wenn man Fliestapeten tapezieren möchte, sollte man dies auch können, sonst fallen diese wieder von den Wänden.

Ist das wirklich so? Da muss man doch auch nur mit Tapetenkleister arbeiten. Wenn man diesen etwas dicker anmacht, dann klebt der doch noch besser oder bin ich da auf dem falschen Weg?

» Schwiegertochter Monika » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Vliestapeten werden in letzter Zeit als der neueste Schrei angeboten, wobei es heisst, dass man damit einfacher und schneller tapezieren kann. Jedoch sollte man Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen.

Der Vorteil ist, dass man Vliestapeten nicht einkleistern muss, bevor man sie an die Wand macht - sondern dass man die Wand einkleistert, um darauf die Tapete anzubringen. Dadurch entfällt das - eher lästige - genaue Zuschneiden der Tapeten auf dem Tapeziertisch, das Einstreichen und Einweichen mit dem Kleister. Dann möglichst ohne Kleckern die Tapete zur Wand zu bringen und dann richtig anzubringen und anzupassen - besonders auch an Ecken und um Fenster und Türen, auch das ist nicht so einfach.

Bei Vliestapeten dagegen wird die Wand eingekleistert, dann bringt man die trockene Tapete auf, drückt sie an und schneidet die Überstände einfach mit einem Cuttermesser ab. Durch diese Technik soll es auch möglich sein, die Tapete später durch einfaches Abziehen wieder von der Wand zu bekommen - also kein umständliches Einweichen und Abkratzen wie bei einer normalen Tapete -, aber das habe ich selber noch nicht ausprobiert.

Allerdings gibt es auch Nachteile, die vom Handel unerwähnt bleiben - man will ja das neue Produkt verkaufen. Vliestapeten sind in der Regel teurer als normale Papiertapeten und auch Raufasertapeten. Vor dem Tapezieren muss die Wand sauber und eben sein und es muss - besonders bei älteren Untergründen - eine spezielle Grundierung aufgetragen werden, was ein weiterer Kostenfaktor ist. Und schließlich braucht man einen speziellen Kleister für Vliestapeten, der auch nur für Vliestapeten und keine anderen Tapeten verwendet werden kann.

Dieser ist in der Regel auch teurer als der „normale“ Kleister, ist aber zusammen mit der Grundierung wichtige Voraussetzung dafür, dass die trockene Tapete an der eingekleisterten Wand hält und später auch einfach wieder abgezogen werden kann. Weiterhin empfiehlt der Fachhandel beim Anbringen von Vliestapeten, diese abschließend mit einer speziellen Rolle an die Wand zu drücken, damit die Verbindung zur eingekleisterten Wand sauber hergestellt ist.

In Design, Qualitäten und Auswahl gibt es keine wesentlichen Unterschiede zwischen den bisherigen Tapeten - Papier, Raufaser, etc.- und Vliestapeten. Den Vorteilen bei der Anbringung und Entfernung stehen höhere Kosten entgegen, die sich unter anderem daraus ergeben, dass spezielle Zusatzmaterialien benötigt werden. Manche lieben deshalb die Vliestapeten, bei vielen Malern und Tapezieren ist sie nicht ganz so beliebt.

» raggy » Beiträge: 127 » Talkpoints: 13,77 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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