Konfirmation: Pflicht oder freiwillig?

vom 09.09.2009, 14:48 Uhr

Heute ist mir aufgefallen, das mein Sohn ja schon in 2 1/2 Jahren konfirmiert wird. Nun stellt sich mir die Frage, ob das eigentlich Pflicht ist für alle getauften Kinder, oder ob das eine freiwillige Angelegenheit ist? Weder mein Mann noch ich sind sehr religiös, zu meiner Verwandtschaft habe ich keinen Kontakt, und auch zur Verwandtschaft meines Mannes besteht fast kein Kontakt. Es würden dann sowieso nur 3 oder 4 Leute zur Konfirmation kommen, die sich aber untereinander schon nicht wirklich gut leiden können. Auch möchte ich hier keine Nachbarschaft Leute einladen, mit denen ich keinerlei Kontakt habe.

Der nächste Punkt, warum ich keine Konfirmation möchte, ist, das mein Sohn auch mit aller Sicherheit traurig wäre, wenn er nicht so viel Geld zur Konfirmation bekommt wie die anderen Kinder, weil ja auch weniger Leute kommen.

Außerdem finde ich, das sich die meisten Jugendlichen doch nur wegen dem Geld und den anderen Geschenken taufen lassen, und das finde ich ehrlich gesagt nicht so toll.

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» pepsi77 » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wieso sollte das Pflicht sein? In Deutschland besteht keine Religionspflicht und deshalb natürlich auch keine Pflicht an religiösen Veranstaltungen teilzunehmen.

Aber sollte das nicht sowieso der entscheiden, den es betrifft? Also dein Sohn? Du redest davon was du und dein Mann glauben oder nicht glauben und was du nicht möchtest, aber soweit ich weiß, geht es doch bei einer Konfirmation darum, dass man sich zu seiner Religion bekennt und nicht um den Willen der Eltern. Den haben sie ja eigentlich schon damit ausgedrückt, das sie ihr Kind haben taufen lassen.

Aber da das ganze ja eh erst in 2 1/2 Jahre stattfinden wird hast du ja genug Zeit dich mit deinem Sohn über das Thema zu unterhalten und herauszufinden was er will. Und wenn der Anreiz von Geschenken nicht da ist wird er wahrscheinlich auch eine viel ehrlichere Entscheidung treffen als die meisten anderen Kindern.

Denn du hast natürlich recht, es geht den meisten nur um die tollen Geschenke. Jedenfalls war das zu meiner Schulzeit das einzige, über das die Kinder, die eine Konfirmation oder ähnliches gehabt haben geredet haben, was sie alles tolles geschenkt bekommen haben.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Wenn dein Sohn traurig wäre, weil er nicht so viel Geld wie die anderen Kinder bekommen würde, sollte er sich nicht konfirmieren lassen, denn dann hat die ganze Konfirmation keinen Sinn! Wenn er sich gerne konfirmieren lassen möchte, weil er sich zu Gott bekennt, ist es ihm egal, ob viele Leute kommen oder nicht, ob er weniger Geld als die anderen bekommt.

Zu meiner Konfirmation waren auch nur meine Familie (Mutter, Vater, Geschwister) und eine Tante und zwei von ihren Kindern sowie nur eine meiner Omas, die andere ist direkt nach dem Gottesdienst gegangen. Ich fand es trotzdem sehr schön, auch wenn wir nicht so viele waren.

Außerdem ist es angenehmer, wenn erst gar nicht so viele Leute kommen, da man sich dann meistens mit den einzelnen Personen besser beschäftigen kann. Dein Sohn könnte doch vielleicht sehr gute Freunde einladen.

Immer mehr Leute lassen sich konfirmieren, damit sie Geschenke und Geld bekommen, dass stimmt schon. Aber vielleicht ist es ja bei deinem Sohn anderes. Da solltest du wirklich einmal mit ihm intensiv reden und das "Problem" klären.

» Maamel » Beiträge: 178 » Talkpoints: 2,29 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also ich denke das du die Entscheidung deinem Sohn überlassen solltest. Es reicht ja wenn du 1 1/2 Jahre oder so vorher mit ihm darüber sprichst. Es sollte aber seine Entscheidung bleiben, meiner Meinung. Er wird mit 13, oder wie alt er auch ist, alt genug sein um zu verstehen das er weniger Leute hat in der Verwandtschaft und somit weniger Geld kriegen wird. Wenn prinzipiell nicht so viel Kontakt zur Verwandtschaft besteht, dann merkt er wahrscheinlich auch sonst Unterschiede zu seinen Freunden. Wenn es darum geht wie viel Geld man mal eben so, oder zu den Zeugnissen oder ähnlichem gekriegt hat. Und er wird sich dran gewöhnt haben.

Ich selber wurde getauft und habe kein Geld bei meiner Taufe erhalten. Meine Eltern haben mir aus Prinzip keine Jugendweihe erlaubt und haben gesagt das es meine eigene Entscheidung ist, ob ich eine Konfirmation haben möchte. Tatsächlich habe ich mich dann für die Konfirmation entschieden, um überhaupt etwas machen zu können. Mir war jedoch bewusst weniger Geld zu bekommen, da wir keinen Kontakt zu der Verwandtschaft meiner Mutter haben und die Eltern meines Vaters sehr geizig sind.Und letztendlich fand ich es okay, da ich im Vergleich zu meinen Freunden zumindest immer mehr Taschengeld von meinen Eltern gekriegt habe.

» .-thea-. » Beiträge: 264 » Talkpoints: 6,52 » Auszeichnung für 100 Beiträge



In eurem Fall würde ich ihn nicht zur Konfirmationen lassen. Warum denn auch? Das denken mit den Geschenken und so, ist doch eigentlich von den Kindern und wenn ihr schon so denkt, dann ist es echt heftig. Ich hatte auch Konfirmation und mir wurde auch unterstellt, dass ich es nur wegen den Geschenken mache. Was habe ich dann getan? Ich habe alle Geschenke restlos zurück gegeben.

Außerdem, woher soll er denn wissen was die anderen bekommen? Bei uns war es so, erstmal ein Jahr oder so Konfirmanden Unterricht , dann die Konfirmation, dann Essen gehen nach der Kirche und dann gab es so zu sagen die Geschenke und ab der Kirche habe ich keinen mehr gesehen, der mit mir im Unterricht oder so war. Wenn er was drauf gibt, dann sieht man sich wieder zu der silbernen und so weiter Konfirmation wieder, und hier wird mit Sicherheit nicht drüber gesprochen, was man damals bekommen hatte. Finde die Meinung zwecks dem Geld und Geschenken echt schwach. Ich konnte damals nicht selber entscheiden, es war eben Tradition, doch die Gründe von euch kann ich leider nicht nachvollziehen.

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» kleineliebe » Beiträge: 1817 » Talkpoints: 2,92 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


kleineliebe hat geschrieben:Außerdem, woher soll er denn wissen was die anderen bekommen?

Also ich gehöre keiner Religion an und habe dementsprechend auch nichts mit Konfirmationen und solchen Sachen am Hut gehabt, aber ich wusste wer ein neues Fahrrad oder eine neue Stereoanlage bekommen hatte und wer Dank diverser Geldgeschenke am Wochenende groß einkaufen gehen wird. Über solche Sachen reden man doch normalerweise in der Klasse.

Und auch vorher war von dem einen oder anderen zu hören, dass er große Geschenke erwartet, wahrscheinlich, weil sie von den Geschwistern schon mitbekommen haben, dass das ein Tag ist an dem man beschenkt wird.

Ich verstehe deshalb auch nicht, was daran "heftig" und "schwach" sein soll, denn hier wird zum größten Teil nur von dem gesprochen was man im Bezug auf Geschenke beobachten konnte. Eine Beobachtung spiegelt nicht die Meinung der Leute wieder, die diese Beobachtung gemacht haben und auch wenn du es vielleicht nicht wahr haben willst - du bist mit deinen zurückgegeben Geschenken die absolute Ausnahme. Wobei ich mich auch frage, was an der Aktion so toll sein soll. Als Schenkender wäre ich irritiert bis beleidigt, wenn man mir mein Geschenk wieder in die Hand drücken würde.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Maamel hat geschrieben:Hallo,

wenn dein Sohn trauig wäre, weil er nicht so viel Geld wie die anderen Kinder bekommen würde, sollte er sich nicht konfirmieren lassen, denn dann hat die ganze Konfirmation keinen Sinn! Wenn er sich gerne konfirmieren lassen möchte, weil er sich zu Gott bekennt, ist es ihm egal, ob viele Leute kommen oder nicht, ob er weniger Geld als die anderen bekommt.

Als hätte irgendeine Kind dabei jemals NICHT an das Geld gedacht. Kein Kind mit 13 oder 14 Jahren lässt sich doch nicht davon beeinflussen, dass es möglicherweise mehrere hundert Euro dafür bekommt, dass es mal 2 Stunden stramm steht und ein paar Wochen lang zu einem Unterricht geht. Meine Freude, ich und auch sonst alle, die ich kenne, haben sich nur deshalb konfirmieren lassen. Ich bin nicht viele Jahre später auch wieder aus der Kirche ausgetreten. Ich finde es schon etwas lächerlich so zu tun als müsste man als Jugendlicher immer den tieferen Sinn hinter allem erkennen, aus dem man einfach nur Profit schlagen kann. In dem Alter ist das doch wirklich total normal!

Zu pepsi: Natürlich ist es keine Pflicht und du solltest die Entscheidung auch ganz deinem Sohn überlassen. Wenn ihr aber sonst alle gar nicht religiös seid, dann würde ich wohl auch die Konfirmation ausfallen lassen, außer er wünscht sich das sehr dringend. Ihr würdet dann ja auch nur ihm zuliebe in die Kirche gehen, nehme ich mal stark an und wenn er bisher keinen Bezug zur Kirche hat, dann wird er den so plötzlich wohl auch nicht finden.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich denke, dass es heutzutage schon zur Pflicht wird, dass man konformiert wird. Es fängt doch schon damit an, dass man oft doof angeschaut wird, wenn man als Kind nicht konformiert ist, aber alle andere Kinder schon.

Ich persönlich finde es sehr schwer zu sagen, ob man sein Kind konformieren lasen sollte oder nicht. Die Kinder sind in dieser Zeit oft in einem Alter, indem es nicht mehr so leicht ist seinen Kindern beizubringen, dass sie regelmäßig in die Kirche gehen müssen. Bei uns war es damals so, dass man nämlich in diesen 2 Jahren 40 Mal in die Kirche gehen musste, was für viele nachher sehr schwer war.

Zudem denke ich, dass wenn das Kind Angst hat, dass es nicht so viel Geld bekommt wie die anderen, dass man das Kind dann nicht konformieren sollte. Eine Konformation soll ja kein Tag sein an dem man Geld bekommt, sondern er hat eigentlich andere Hintergründe.

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» lisachen » Beiträge: 355 » Talkpoints: -0,67 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Dein Sohn sollte selber entscheiden, ob er mit zur Konfirmation gehen will oder nicht. Und er soll das nicht wegen der Geschenke machen. Auch nicht wegen den Besuchern.

du schreibst erst, dass er ja weniger Geschenke bekommen würde, weil weniger Leute kommen und gleichzeitig findest du es aber nicht gut, wenn er wegen den Geschenken mitgehen würde. Ich denke, dass du deinen Sohn ganz alleine entscheiden lassen solltest.

Eine Pflicht besteht überhaupt nicht. Auch nicht dann, wenn er getauft ist. Eine Konfirmation kann man auch noch in etlichen Jahren nachholen, wenn dein Sohn meint, dass er doch konfirmiert werden will.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Sippschaft hat geschrieben:Meine Freude, ich und auch sonst alle, die ich kenne, haben sich nur deshalb konfirmieren lassen. Ich bin nicht viele Jahre später auch wieder aus der Kirche ausgetreten.

Und wieso hast du dich dann überhaupt konfirmieren lassen? Wenn du eh nichts mit der Kirche am Hut hast und das Ganze nur wegen dem Geld machst, dann wäre die logische Entscheidung sich für die Jugendweihe zu entscheiden, da musste nur einmal 1 Stunde zur Probe und dann ein oder zwei Tage später halt die 2 Stunden zur Jugendweihe und Geldgeschenke gibt es da in aller Regel genauso, nur der Aufwand ist nochmal deutlich geringer.

Ich würde sowas eh das Kind entscheiden lassen. Wie schon gesagt, dass Geld sollte kein Grund sein, da es da ja auch die Möglichkeit der Jugendweihe gibt. Ist das Kind religiös erzogen und bekennt sich auch selber dazu, wird konfirmiert, will es mit der Kirche nichts zu tun haben, aber etwas Geld abgreifen, geht es zur Jugendweihe und wenn dem Kind selbst das Geld egal ist, wird halt nichts gemacht. So würde ich das handhaben.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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