Börse: Referenzabhängigkeiten und Schubladendenken

vom 27.07.2009, 18:48 Uhr

Ein Investor trifft seine Entscheidungen oft nicht objektiv, sondern er variiert diese Entscheidungen nach dem für diese Entscheidung gesuchten Referenzpunkt. Oft ist einer dieser Punkte der Kaufkurs bzw. der Kurs bei dem eine Short-Position eingegangen wurde. Doch viele Investoren sind nicht bereit ihre Positionen mit Verlust zu schließen und so laufen sich dann die Verluste auf. Das eingesetzte Kapital ist also gebunden.

Ein Investor muss sich also von diesen Referenzen und Vorstellungen trennen. Lediglich die Entwicklung des Umsatz und des Charts sind von Bedeutung und diese beiden Punkte sollte man auch nur für die Kaufentscheidung bzw. Verkaufentscheidung zu Rate ziehen. Die technischen, fundamentalen und markttechnischen Kriterien reichen also voll und ganz für die Entscheidungsfindung aus.

Man ist oft nicht nur von diesen Referenzen abhängig, sondern denkt auch in Schubladen in Bezug auf seine Wertpapiere die man im Depot liegen hat. Laut der Portfoliotheorie sind die Wertpapiere im Portfolio als eine Einheit zu betrachten. Eine niedrige Korrelation der Rendite zueinander ist hier die Voraussetzung für eine gute Risikostreuung. Die Diversifikation erreicht man, in dem man in verschiedene Asset-Klassen investiert.

Doch diese Sichtweise stellt oft nur ein „Wunschdenken“ dar, da Investoren oft viel zu stark auf eine Klasse konzentriert sind, sie achten oft nicht auf ein ausgeglichenes Risiko. Investoren betrachten ihr Portfolio nicht als eine Einheit, sondern betrachten in getrennten Bereichen.

Der Investors betrachtet also die Wertpapiere einzeln. Wenn man nun mit einem Wertpapier einen Verlust erleidet und mit dem anderen Gewinn, dann werden die Verluste isoliert und nur diese werden betrachtet. Die Gesamtperformance des Portfolio bleibt außen vor. Das Wertpapier das gerade Verluste einfährt wird dann auch eventuell verkauft, man denkt nicht so weit, dass das Wertpapiere doch wieder in die Gewinnzone gelangen kann, so entsteht ein zyklisches Handeln.

Die Chart-Techniker hingegen schauen weniger auf die Korrelation der Titel untereinander, sonder eher auf die aktuelle Stufe des Investments. Sie schauen ob ein Titel schon lange mit dem Trend gelaufen ist, ob der Titel sein Kursziel erreicht hat und ob man diese Titel dann gegen andere austauschen kann.

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» Julian » Beiträge: 3431 » Talkpoints: 5,77 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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