Anspruchsvolle Filme

vom 21.07.2009, 14:06 Uhr

Ich habe nun längere Zeit die Suchmaschine bemüht, aber kein passendes Thema gefunden. Zwar gibt es bereits mehrere Themen über Lieblingsfilmen, aber danach suche ich nicht.

Ich bin auf der Suche nach Filmen, die einem zum nachdenken anregen. Filme nach dessen Ende man erstmal da sitzt und einfach nur begeistert ist wie gut bzw. wie "merkwürdig" der Film ist. Filme die Missstände in der Gesellschaft auf eine unterschwellige Art und Weise aufzeigen. Also letztlich alles was jenseits der flachen Unterhaltung liegt. Dabei ist es vollkommen egal, ob die Filme 5 Oscars haben oder es nur in kleine lokale Kinos geschafft haben.

Vielen Dank für eure Empfehlungen. Ich werde demnächst auch ein paar Filme vorstellen.

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» mich » Beiträge: 665 » Talkpoints: 2,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Sehr empfehlen kann ich dir auf jeden Fall Memento. Dieser Film ist wirklich sehr anspruchsvoll. Das Besondere ist, dass der Film von hinten nach vorne erzählt wird. Klingt vielleicht etwas merkwürdig, ist es auch, aber wenn man den Film versteht ist er wirklich genial. Er weist zwar auf keine Probleme in der Gesellschaft hin, aber ich würde ihn trotzdem als anspruchsvoll einstufen.

Mir wurde auch Prestige empfohlen, der meines Wissens vom gleichen Regisseur ist. Prestige soll auch keine leichte Kost sein.

Ich hoffe ich konnte dir etwas weiterhelfen, wenn mir noch etwas einfällt, trage ich das nach :)

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» Papa_Dogg » Beiträge: 126 » Talkpoints: 0,14 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hi,
ich kann dir den Film "7 Leben" ans Herz legen, in diesem Film wird die Geschichte eines Mannes erzählt der aufgrund eines von ihm verursachten Verkehrsunfalles 7 Tote zu verantworten hat. Seiner Meinung nach kann er das nur wiedergutmachen indem er 7 Leben zu einem besseren Leben macht. Das hat er mittels materiellen Dingen vor, genauso ist er bereit ihnen Organe zu überlassen. Hauptsächlich wird in dem Film die Auswahl der "Glücklichen" gezeigt. Dieser Film hat ein packendes Ende, er ist einfach sehenswert.

Außerdem kann ich dir noch den Film Trainingday empfehlen, in dem es um Courage und Gerechtigkeit innerhalb der Polizei geht, anfänglich sieht der Film nach einer typischen Hollywoodstory aus, doch die Geschichte wendet sich.
LG Sven

» bamuke » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 21.07.2009, 23:00, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Der Film Breaking the Waves könnte etwas für dich sein. Der Film des Regisseurs Lars von Trier spielt in einem katholischen und sehr konservativen Dorf. Hauptfigur ist Bess, die sich in einen auswärtigen Ölarbeiter verliebt und ihn heiratet. Dieser ist sehr unkonventionel, trinkt, feiert und ist lustororientiert, was bei der Dorfgemeinschaft nicht gut ankommt.

Bess ist hingegen sehr gläubig und betet in der Zeit, in der ihr Mann auf einer entfernten Ölbohrstation arbeitet häufig um seine Wiederkehr. Dies tritt auch ein, allerdings durch einen Unfall. Bess Mann verunglückt und bleibt querschnittgelähmt. Am Krankenbett motiviert er BEss zunehmend, ihm fremd zu gehen, um sexuelle Erfüllung zu erlangen.Sie soll ihm im Anschluß dann von ihren Abenteuern erzählen. Bess, einee sehr naive Figur, geht auf diese Wünsche ein und merkt nicht, dass diese teilweise auf den Einfluß von starken Medikamenten zurück zu führen sind.

Die extrem Gläubige gibt sich die Schuld am Unfall ihrres Mannes, da sie um seine Rückkehr gebetet hat, und hofft ihn kurrieren zu können, indem sie folglich mit anderen Männern schläft. Sie entwickelt sich zu einer Prostituierten und damit auch zu einer Ausgestoßenen des Dorfes. Eine Gruppe Freier bringt sie schliesslich um, am Grab wird sie vom Dorfältesten verflucht.

Der Film zeichnet sich durch die deutliche Regiehandschrift Triers aus: Starke Dogmaelemente, allerdigs werden diese in Breaking the Waves nicht nur eingesetzt. Eine sehr starke Bildsprache und ein fabelhafter Soundtrack verdeutlichen die Verhältnisse, in der Bess lebt. Außerdem schwingt natürlich die deutliche Religions- und Patriarchatkritik mit.

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» Feuerputz » Beiträge: 1415 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Zwar relativ bekannt, aber dennoch sehr empfehlenswert ist der Film "Das Leben der Anderen". Er handelt von einen Stasispitzel, der auf einen Schriftsteller angesetzt wird und viele belastende Beweise findet. Statt diesen aber zu verraten, beginnt er diesen zu decken. Eine mitreißendes Drama über die DDR, dass die Grausamkeit der Stasi zeigt und deren Widersacher.

Ein sehr kontroverser Film ist "Ex Drummer". Die Kritiken gehen von gewaltverherrlichend, brutal, grauenvoll bis hin zu die Zukunft des Kinos, genial etc. Eine Meinung, wo ich ihn einstufen würde, habe ich noch nicht. Dennoch halte ich den Film für sehr sehenswert. 3 Musiker aus der belgischen Unterschicht, alle mit einem Handicap, fragen einen reichen Autor, ob er als Schlagzeuger in ihrer Band mitspielen will. Dieser willigt diesem ein und lernt die Abarten seiner Bandmitglieder kennen. Letztlich entpuppt er sich aber als genauso grausam.
Sehr interessant ist auch Schnitt und Kameraführung. Teilweise bewegen sich die Personen auf eigenartige Art und Weise rückwärts. Ein Bandmitglied befindet sich in seiner Wohnung immer an der Decke im Gegensatz zu allen anderen, die die Wohnung betreten etc.

Generell bin ich ein großer Fan von Dystopien. Eine sehr gelungener Film ist "Equillibrium". Dieser handelt von einer Gesellschaft, die nach den 3. Weltkrieg mit Hilfe eines Medikamentes Gefühl unterdrückt, um so Hass und Leid zu vermeiden. Dazu wird auch Kunst und Literatur verbrannt. Ein Kleriker, ein Mitglied einer Einheit, die sich mit der Vernichtung von Kunst befasst, setzt das Medikament ab und zweifelt an den Sinn von allem. Er lernt die Schönheit der Welt kennen und schließt sich dem Widerstand an.

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» mich » Beiträge: 665 » Talkpoints: 2,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge


"Revolver" kann ich dir auch empfehlen. Der Film ist natürlich keine Dokumentation über Revolver! :D Der Titel kommt aus dem Englischen: "revolve" - im Deutschen "um etwas drehen".

Jake Greem möchte sich an Macha rächen, da er unter anderem die Verantwortung dafür trägt, dass Jake ins Gefängnis kam. Doch Macha versucht wiederrum Jake aus dem Weg zu räumen. Nachdem Jake erfährt, dass er eine seltene Blutkrankheit hat, entwickelt sich die Geschichte.

Der Film ist von Guy Ritchie im Jahr 2005 gedreht und im Herbst nur auf DVD erschienen, da der Film in England keinen Erfolg hatte. Er ist ziemlich schwierig zu verstehen und man muss ihn eigentlich mehrmals anschauen, aber ich finde die Szenen sind ziemlich gut dargestellt. Mich hat der Film so begeistert, da er sehr tiefgründig die menschliche Psysche betrachtet. Außerdem stimmen Szenen, Dialoge und Musik sehr gut überein. Dadurch wirkt der Film noch stärker.

» Maamel » Beiträge: 178 » Talkpoints: 2,29 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich hätte hier auch einige Filme, die sehr anspruchsvoll sind, zum Nachdenken anregen und daher nicht für jeden etwas sind.

Empfehlen könnte ich dir zum Beispiel Milk, das Drama über den schwulen amerikanischen Kongressabgeordneten Harvey Milk (Sean Penn - zurecht mit dem Oscar ausgezeichnet) das die ganze Zeit von dem damaligen Konflikt und der Nichtanerkennung der homosexuellen Bevölkerung in Amerika handelt.

Auch die Filme Butterfly Effect, Good Night and Good Luck - Der Fall McCarthy, Memento (um mich mal meinem Vorredner anzuschließen) kann ich dir nur empfehlen.

» Aeliaron » Beiträge: 260 » Talkpoints: 11,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Was ich empfehlen könnte ist Dangerous Minds - Wilde Gedanken. Der Film handelt von einer Lehrerin (Michelle Pfeiffer) die an einer Schule in einem Problemviertel angestellt wird. Im Viertel und auch auf der Schule regiert die Gewalt. Durch ihre ganz besondere Art schafft die Lehrerin es allerdings, sich das Vertrauen ihrer Schüler zu erarbeiten und mit Hilfe von Gedichten versucht sie, ihnen wichtige Lektionen fürs Leben beizubringen. Mit ihrer Art stößt sie beim Kollegium allerdings nicht nur auf Gegenliebe.

Ein weiterer Film wäre Mit aller Macht. Dieser Film ist nicht lehrreich oder so, doch er zeigt erschreckend Genau, wie der Wahlkampf in den USA wirklich aussieht. John Travolta spielt hier den Gouverneur Jack Stanton, der als Kandidat zur Präsidentschaftswahl antritt. (Es ist nicht all zu schwer zu erknnen, dass er das Ebenbild von Bill Clinton ist). Gezeigt wird dort, wie die Wahl hinter den Kulissen wirklich von statten geht. Man sollte ihn auf jeden Fall mal gesehen haben. Um zu gewinnen wird alles getan. Ob man mal eben eine Gruppe von Leuten mit Lese-Rechtschreib-Schwäche belügt oder die Vaterschaft bei einer minderjährigen vertuscht, alles was zum Gewinnen zählt, wird gemacht.

Dann wäre da noch der Film Jenseits der Stille. Dort geht es um ein hörendes Mädchen Gehörloser Eltern. Sie hat den Wunsch Klarinette zu spielen, nachdem sie diese zu Weihnachten von ihrer Tante geschenkt bekommt. Die Eltern wissen nicht, wie sie mit der Situation umgehen sollen, da die Musik eine Welt ist, in die sie der Tochter nicht folgen können. So gehen sie nicht mal zur Schulveranstaltung, auf der ihre Tochter ein Solo spielt. Als sie mit 18 Jahren dann auch noch auf ein Musikkonservatorium will, ist der Familienfrieden vollkommen zerstört.

Ein weiter Film ist der erste Teil der Matrix-Reihe. Abseits der ganzen Action gibt es doch einige Bemerkungen, die einen nachdenken lassen. Ist der Mensch wirklich wie ein Virus für diesen Planeten? Er breitet sich aus, vernichtet die Stellen an denen er sitzt und zieht weiter. Oder was wäre, wenn wir gar nicht existieren und unser gesamtes Leben nur ein Traum ist? Den Film sollte man auf jeden Fall mal gesehen haben. Auf Teil 2 und 3 dagegen kann man verzichten.

Nun würde ich noch Dogma empfehlen. Dieser Film nimmt die Religion (jede Religion) auf die Schippe. Das ganze ist als Komödie angelehnt, doch auch hier findet man ein paar Sätze, die einen durchaus zum nachdenken anregen können.

Als letzten Film würde ich nun noch die Truman-Show empfehlen. Der Film zeigt auf erschreckende Weise, wie pervers das Fernsehn und die Unterhaltungsindustrie geworden ist, oder auf welchem Weg sie sich vielleicht befindet. Der Film ist allerdings wahrscheinlich schon altbekannt. Für den Fall dass nicht: Es geht um einen Mann, der schon als Baby von einem Fernsehstudio adoptiert wurde. Dieser Mann lebt in einem riesigen Studiogelände ohne zu ahnen, dass sein ganzes Leben Teil einer Reality-Show im Fernsehn ist. Alle Menschen mit denen er agiert sind Schauspieler. Eines Tages allerdings fällt ein Scheinwerfer vom Himmel. Außerdem verliebt er sich in eine Statistin, die versucht, ihm die Wahrheit zu sagen.

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» Endymion » Beiträge: 1015 » Talkpoints: 21,43 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


The sixth sense: Bruce Willis und ein talentierter Schauspielerjunge legen hier eine fabelhafte Rolle als Kind und Psychiater hin. Man denkt anfangs, man kommt überall mit und am Schluss erwartet einen dann eine Überraschung. Es kann sogar sein, dass man den Film zweimal ansehen muss, bis man mitkommt, was los ist.

Es geht um einen Jungen, der die ganze Zeit tote Menschen sieht. Sie sieht, wie sie gestorben sind und die Verstorbenen erzählen ihm, was sie beschäftigt. Er möchte ihnen helfen, kann aber leider nicht allen helfen. Es geschehen seltsame Dinge, die auch seiner Mutter Angst machen. Da der Junge immer schwieriger wird und mehr Probleme hat und macht, kommt eines Tages ein Psychiater zum Jungen (gespielt von Bruce Willis).

Butterfly Effekt: Hier wird dieselbe Story x- mal durchgespielt. Es geht dabei um einen Typen (gespielt von Aston Kutcher), der mithilfe von Lesen seiner Tagebücher, in die Vergangenheit reisen kann und alles verändern kann, soweit die Zeitpunkte eben in seinem Tagebuch stehen. Er verändert also immer wieder sein Leben, aber nur kleine Dinge. Kleine Worte, kleine Taten. Immer ist irgendjemand kreuzunglücklich oder hat ein furchtbares Schiksal. Zum Schluss schafft er es, mit einem einfachen Trick, dass alle glücklich sind.

Ich weiß ja nicht, ob das etwas mit Anspruch zu tun hat, aber empfehlenswert finde ich persönlich auch den Film "Das Glücksprinzip": Hier wird von einem Jungen in der Schule eine These aufgestellt, die alle glücklich machen sollte. Einer hilft drei Menschen auf der Welt. Es muss aber etwas ganz Besonderes sein, wie z. B. einem Obdachlosen ein Zuhause und einen Job zu geben oder aber eine Alkoholikerin trocken zu machen. Die Menschen, denen geholfen wird, helfen widerum drei Menschen. So werden schlussendlich alle glücklich.

Trainspotting: Dieser Film ist einer der anspruchsvollsten und tragischsten Filme die ich kenne. Man muss schon starke Nerven haben, um dieses Werk ohne Schock und Tränen durchzustehen, denn es kommen teilweise echt grausame Szenen vor. In diesem Film geht es um Alkohol und Drogen- harte Drogen. Junkees, das Leben in der Arbeitslosigkeit und um Frust. Also wer ein wenig sensibel ist, sollte sich diesen Film lieber nicht ansehen.

Christiane F: Dieser Film ist im wahrsten Sinne des Wortes sehr anspruchsvoll. Hier geht es um das Mädchen Christiane, dass mit 14 bereits dem Heroin verfallen war. Sie geriet auf die schiefe Bahn und ihre Mutter merkte überhaupt nichts davon. Es geht um Prostitution, Drogen und Tod. Eine wahre Begebenheit als Film, dessen Protagonistin heute noch mit eventuellen Rückfällen zu kämpfen hat.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 22.07.2009, 22:10, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Hallo!

Mir fallen auch noch ein paar Filme ein:

Zunächst mal "21 gramm". Der Film ist absolute spitze und top besetzt. Es handelt sich um einen Episodenfilm und die Verflechtung der Leben verschiedener Menschen. Ich will nicht zu viel verraten - einfach angucken!

Und natürlich "Donnie Darko"! Der Film regt immer wieder zum Nachdenken an! Hab ihn jetzt schon bestimmt 15 Mal gesehen und werde nie dahinter kommen :-) Er ist sicher nicht für jeden was - aber solche FIlme suchst du ja auch nicht!

"Von Löwen und Lämmern" ist ein klasse Film! Einer der wenigen bei denen ich danach völlig von der Rolle bin. Normalerweise können mir Filme so schnell nichts anhaben, aber bei Kriegsfilmen bin ich eine Memme. Liegt wohl daran dass die wesentlich realitätsnäher sind als Horrorfilme. Ich kann den Film aber nur empfehlen! Hab ihn mir gekauft, kaum dass er auf DVD raus war.

Dann wäre da noch "Das Leben des David Gale". Es geht um eine Gruppe, die gegen die Todesstrafe ist und sehr eindrucksvoll demonstriert, wie Fehler der Justiz enden können. Hab fast schon zu viel gesagt...

Vielleicht auch "The Village". Der wurde als Grusel-/ Horrorfilm vermarktet - aus meiner Sicht völlig fehlgeleitet. Ist eher eine Sozialkritik. Man muss ihn nur aus dem richtigen Blickwinkel anschauen, dann ist er wirklich gut!

Viel Spaß beim Filmeschauen!

» SabrinaMuc » Beiträge: 788 » Talkpoints: 15,76 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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