Kinder ab wann selber "wirtschaften" lassen?

vom 18.07.2009, 14:30 Uhr

Ich finde es sehr wichtig, dass Kinder so früh wie möglich lernen, mit Geld umzugehen. Es gibt nämlich genug Erwachsene, die das nicht können, weil man es ihnen nie beigebracht hat. Und ich denke schon, dass es Aufgabe der Eltern ist, das zu übernehmen.

Aber aber wann kann man einem Kind das wirtschaften beibringen und bis wann ist diese Aufgabe noch zu groß? Schließlich geht es ja auch um Geld. Lassen wir das Rechtliche mal weg (demnach dürften Kinder ja schonma nichts ohne die Einwilligung der Eltern kaufen).

Unsere Mutter hat früh angefangen uns Taschengeld zu geben und damit wird das nicht ausgeben, sollten wir auf was sparen. Später haben wir mehr bekommen, mussten dann aber gewissen Sachen auch selber kaufen, damit wird das wirtschaften eben lernen.

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» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich glaube mich zu erinnern, dass ich das erste Taschengeld in der Hauptschule bekommen habe, um mich in der Mittagspause selber mit Essen und Trinken zu versorgen, weil ich meiner Mutter erklärt habe, dass das Essen in der Kantine für die Qualität viel zu teuer ist. Sie gab mir dann für jede Mittagspause ein bestimmtes Taschengeld mit, ich glaube mich zu erinnern, es waren 20 Schilling. Da aber zu meiner Zeit das Essen und Trinken noch vergleichsweise günstig war, staunte meine Mutter oft nicht schlecht, dass ich noch 10 Schilling vom Vortag übrig hatte. Ich lernte so zu sparen und musste nicht jede Mittagspause die 20 Schilling von meiner Mutter einfordern.

Ich persönlich würde es genau so machen. Wenn irgendetwas ansteht, zum Beispiel, dass sich die Kiddies selber versorgen müssen, zwecks Mittagspause etc., dass man ihnen dann Geld mitgibt. Ein generelles Taschengeld, ich weiß nicht wirklich, wann man das machen könnte. Vielleicht in der 7. Klasse? Und wie viel? Eigentlich würde ich 20 Euro pro Monat angemessen finden. Ich bekam dann später von meiner Mutter 200 Schilling Taschengeld auf mein Konto, da meine Mutter meinte, dann müsse ich sie nicht immer um das Geld fragen und könne jederzeit Geld abheben, wenn ich es bräuchte. Ich konnte natürlich auch nicht mehr abheben, als ich auf dem Konto hatte. So lernte ich ebenfalls das Sparen. Jedes Jahr, welches ich älter wurde, wurde mein Taschengeld um 50 Schilling erhöht.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Hallo!

Also ich habe mein erstes Taschengeld bereits im Kindergarten bekommen. Das fing dann an mit 50 Pfennig bzw. 1DM pro Woche. In der Grundschule steigerte sich das dann auf 2 - 3DM pro Woche. Ab der OST also 5 klasse bekam ich dann ein monatliches Taschengeld von glaube 20DM. Das steigerte sich dann auf 50DM und schließlich auf 50€. Mit 18 habe ich dann das Kindergeld für mich bekommen.

Ich glaube, es ist durch aus sinnvoll, Kindern, die auch schon rechnen können, den Umgang mit Geld zu zeigen. Es muss ja kein großer Betrag sein.Große Beträge gehören in dem Alter auf ein Sparbuch. Ich denke, ein 4 jähriges Kind kann durch aus mit 50Cent oder 1€ in der Woche umgehen und sich dann mal etwas süßes, ein Eis oder etwas zum Spielen kaufen. Es kann bzw. sollte natürlich auch gespart werden.

Wenn man einem Kind schon früh Taschengeld gibt, sollte man ihm auch eine Spardose geben, wo dann jedes Geld reinkommt, was nicht ausgegeben wurde. Wenn das Kind dann mal sagt, es würde gerne genau dieses Spielzeug haben, sollte man gemeinsam zur Spardose gehen und schauen, was gespart wurde und wenn es noch nicht reicht, es dem Kind beibringen, dass es, wenn es etwas "größeres" haben möchte, dafür auch sparen muss. Sparen muss für Kinder ja auch irgendwie "schmackhaft" gemacht werden.

» Kisu87 » Beiträge: 243 » Talkpoints: 5,68 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich hatte ab der 2. oder 3. Klasse regelmässiges Taschengeld. Und das habe ich wöchentlich bekommen. Am Wochenende hat sich dann meine Mutter immer mit mir hingesetzt. Das restliche Taschengeld, sofern was vorhanden war, wurde angespart und dazu auch eine Buchführung gemacht. Sprich ein Zettel mit Spalten für Datum, Eingang, Ausgang mit Grundangabe und Gesamt. So konnte man immer nachvollziehen für was grössere Summen auch raus sind.

Das ganze werde ich in drei Wochen für meine Kinder auch beginnen, wenn sie in die Schule kommen. Sie besitzen zwar jetzt schon Geldbörsen, die ich auch dabei habe, wenn wir einkaufen gehen. Aber da kommt eben unregelmässig was dazu. Aber dadurch haben sie eben auch schon gelernt, das man Geld geben muss, wenn man sich was kaufen will. Zumal sie dann auch selbst bezahlen dürfen, um das Geld richtig kennenzulerrnen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich habe ab der ersten Klasse Taschengeld bekommen. Damals war es eine Mark in der Woche, dann in der zweiten Klasse zwei usw.. Als ich etwa 15, 16 war - also in der neunten oder zehnten Klasse -, als das Equivalent der Klassenstufe in Geld dann nicht mehr wirklich genug war, habe ich mich mit meiner Mutter zusammengesetzt und besprochen, wie wir das anders regeln können. Von da an habe ich dann hundert Euro im Monat bekommen, davon habe ich neben Freizeitvergnügungen allerdings auch alles, was ich an Schreibwaren, Kosmetik und Kleidung gerne haben wollte, bezahlt.

Dieses System war meiner Meinung nach sehr gut. Bei einem kleinem Kind geht es ja eigentlich nicht darum, dass es Dinge wirklich braucht, denn solche werden ja von den Eltern bezahlt. Es ist aber für ein Kind sehr aufregend zu wissen, dass es eine gewisse Summe Geld zur eigenen Verfügung hat, selbst wenn man davon gar nicht so viel kaufen kann. Und man lernt so auch wirtschaften. Ich hätte damals für eine Mark zum Beispiel jede Woche 10 Kaugummies oder Gummitiere bei unserem Kiosk kaufen können. Das habe ich auch oft gemacht. Aber wenn ich dann eine monatliche Zeitschrift, die ich gerne mochte, kaufen wollte, brauchte ich eben zwei Mark, und so habe ich dann eine Woche lang nichts gekauft, damit ich das Geld in der nächsten Woche hatte.

Später gehen dann die Bedürfnisse der Kinder und die Vorstellungen der Eltern von eben diesen manchmal sehr außeinander. Deshalb macht es dann meiner Meinung nach mehr Sinn, wenn zum Beispiel Kleidung vom Taschengeld (das dann natürlich auch dementsprechend etwas umfangreicher sein muss) gekauft wird, weil so sowohl Eltern als auch Kinder einen Überblick haben, wie viel ausgegeben wird, ohne dass die Eltern alles kontrollieren.

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Das finde ich auch sehr wichtig, dass man versucht, Kindern früh den Umgang mit Geld beizubringen. Im Kindergartenalter bekam ich das erste Mal Taschengeld. Ich weiß noch, als ich mir die erste größere Sache von dem Geld gekauft habe. Das war ein Stempelset für 3,50 Euro. Dieses Stempelset war nach einer Woche kaputt. Mensch, was habe ich mich da geärgert. :lol:

Später ließ das irgendwie mit dem Taschengeld nach. Meine Eltern haben oft vergessen, meinem Bruder und mir das Taschengeld auszuzahlen und dann haben sie uns einige Zeit zum Beispiel den Eintritt ins Schwimmbad oder auch die Geburstagsgeschenke für die Freunde bezahlt. Das fand ich aber auch nicht ganz so gut, da wir so nicht so richtig den Umgang mit Geld gelernt haben.

Wir konnten uns aber einiges leisten. Wir haben unser Geld nie sinnlos ausgegeben und auch bisher nie Geld ausgegeben, was wir nicht hatten. Bei uns ist eher das Problem, dass wir Schwierigkeiten damit haben, überhaupt Geld auszugeben, als dass wir zuviel Geld ausgeben würden.

» Mareikel » Beiträge: 1738 » Talkpoints: 6,97 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich habe mit 12 das erste Taschengeld bekommen und musste von da an mit dem Geld auch auskommen und habe nichts mehr dazu bekommen. Das waren aber nur 20 Mark und damit kam ich natürlich nicht besonders weit. Wollte ich mir aber beispielsweise etwas Bestimmtes kaufen wie einen Gameboy oder sonstwas, dann musste ich selbst darauf sparen. Das war schwer, weil ich so eben zurückstecken musste ich dann mit meinen Freundinnen oft nichts unternehmen konnte, die ins Kino oder in den Zirkus gegangen sind. Das war im Nachhinein betrachtet sehr schade und heute finde ich es falsch, dass meine Eltern uns so alleine damit gelassen haben und fanden, dass wir sehen müssen wie wir klarkommen. Das war eben gar kein Verhältnis zwischen dem Bedarf, den wir mit 12 schon hatten und dem, was wir bekommen haben.

So lernte ich nicht das Sparen, sondern ich lernte wie man sich fühlt, wenn man arm ist und sich gar nichts erlauben kann, weil wir eben nie etwas bekommen hatten. Ich konnte eben noch nicht einmal arbeiten. Es ärgert mich eben deshalb, weil meine Eltern sehr viel Geld haben und immer hatten und uns so haben einbüßen lassen, sodass ich wirklich auf vieles verzichten musste. Meiner Meinung nach ist es schon richtig den Kindern das Wirtscahften beizubringen aber erst dann, wenn wirtschaften sinnvoll ist. Und solange man nicht einmal in der Theorie arbeiten kann, finde ich es falsch, weil man ja nicht die Möglichkeit hat, Geld zu verdienen und damit ist der natürliche Kreislauf des Verdienens, Sparens und Ausgebens doch gar nicht realistisch.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Mein Bruder und ich haben damals in der Volksschule (= Grundschule) unser erstes Taschengeld bekommen. Wir durften auch wirklich selbst damit wirtschaften und uns aussuchen, was wir damit machten. Mein Bruder gehörte stets zu jenen, die ihr Geld schnell für irgendeinen Unsinn ausgaben und das Geld nicht wirklich lange hatten. Ich selbst habe das Geld eher gespart und mir dann etwas gekauft, das ich wirklich haben wollte.

Auch heute ist die Situation noch so, dass mein Bruder sein Geld sehr schnell mal unüberlegt für etwas unnötiges ausgibt und ich diejenige bin, die Preise vergleicht und lange überlegt, ob sie sich etwas kauft. Außerdem spare ich total gerne und freue mich jedes Mal, wenn ich sehe, dass ich mehr Geld zusammen habe! :wink:

Ich denke, dass es gut ist, wenn man den Kindern recht früh- also im Grundschulalter- etwas Verantwortung übergibt. So sehen die Kinder, dass das Geld nicht immer verfügbar ist und dass man es sich auch mal einteilen muss. Auch lernen sie, dass man für etwas größere Spielsachen durchaus sparen muss und dass auch Mama und Papa nicht einfach so in den Laden gehen und die Dinge einfach "mitnehmen".

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Mein Sohn bekam sein erstes Taschengeld mit knapp 5 Jahren. Auch wenn ich nicht immer die Freude über seine Anschaffungen teilen kann - er entscheidet was er damit kauft. Das ist nicht immer nur mit Freude verbunden, auch so ein kleiner Knirps kämpft schon mal mit dem Frust wegen eines Fehlkaufes.

Ich finde solche Erfahrungen (auch Fehlkäufe) sehr wichtig. So kann man lernen wie schön es ist, etwas selbst zu kaufen - auch wenn das Geld in den ersten Jahren nicht selbstverdient ist, ist es doch schön. Man lernt den Wert des Geld ein wenig mehr kennen. Zumindest mein Kind hat früher häufiger gebettelt, ich möge ihm doch dies oder jenes kaufen, was mit dem Verweis auf das Taschengeld kaum noch vorkommt. Ebenso ist natürlich das Sparen auf eine größere Anschaffung eine sinnvolle Lektion.

Außerdem sehe ich auch den praktischen Nutzen im frühen "eigenen wirtschaften": Geldstücke und -scheine lernen die Kinder schon beizeiten kennen und können hoffentlich später aus dem langen Umgang mit dem physischen Geld auch mit dem abstrakten Geld auf Konten besser umgehen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich denke, das man Kindern ruhig ab der Grundschule Taschengeld geben kann. Vorher ist das in meinen Augen nicht sehr sinnvoll, weil sie ja noch nicht mal mit Kleinstbeträgen rechnen können und ohne dieses Wissen ist es schwierig Sachen zu kaufen und sich Geld einteilen. Aber ab dem 7. Geburtstag sind sie ja ohnehin teilweise geschäftsfähig, dürfen sich also Süßigkeiten, Zeitschriften oder ähnliches, das einen bestimmten Betrag nicht überschreitet selbst kaufen. Und dann können sie auch anfangen Geld auszugeben oder es zu sparen.

Wobei ich hier darauf achten würde den Kindern nicht zuviel Geld zu geben. Ein 8-jähriger braucht nicht gleich 20€ im Monat, sowas habe ich nämlich auch schon beobachtet. Bis zum 4. Shuljahr finde ich 1-3€ in der Woche völlig ausreichend. Ich würde in diesem Alter das Taschengeld auch wirklich wöchtenlich ausgeben; Grundschulkindern fällt es schwer schon einen ganzen Monat zu überblicken, das Geld für eine Woche einzuteilen ist erst einmal Herausforderung genug. In diesem Alter tätigt man ja wirklich nur Spaßkäufe und alles Lebensnotwendige wie Nahrung, Kleidung und Schulbedarf wird von den Eltern getragen, so dass sehr geringe Beträge auch erstmal genügen. Und auch ein paar Süßigkeiten oder anderen Kleinkram bekommt man da ja noch hin und wieder von seinen Eltern gesponsert, das Taschengeld ist dann eben für Sonderwünsche gedacht.

Die Entscheidung, ob das Geld gespart oder ausgegeben wird, sollte man den Kindern meiner Meinung nach übrigens selbst überlassen. Natürlich sollte man ihnen erklären, dass sie ihr Taschengeld auch mal in ihr Sparschwein stecken können, um sich später etwas größeres davon kaufen zu können, als jede Woche die Micky Maus und ein Päckchen Kaugummi. Aber dazu auffordern sollte man sie nicht, diese Erkenntnis muss schon von alleine kommen, dass es sinnvoll ist, auch mal etwas an die Seite zu legen, sonst hören sie sowieso damit auf, wenn man es ihnen nicht mehr vorschreibt.

Auch was sie kaufen, sollten Kinder in einem gewissen Rahmen selber entscheiden dürfen. Natürlich betrachtet man als Elternteil Schokolade, Eiskreme oder Comichefte nicht unbedingt als besonders sinnvolle Investition, aber Taschengeld ist ja auch erst mal zum Ausprobieren gedacht. Und nach und nach lernen die meisten Kinder ganz gut zu unterscheiden, ob sie etwas davon haben ihr Geld für Kleinkram auszugeben oder ob es ihnen mehr bringt etwa auf eine neue Hörspielkassette oder ein schönes Buch oder gar ein großes Spielzeug zu sparen.

Ich glaube viel wichtiger als solche Vorschriften ist es konsequent zu bleiben. Wenn das Geld für die Woche aufgebraucht ist, sollte man keinen Vorschuss auf die nächste oder gar den nächsten Monat geben. Sonst lernen Kinder nämlich nicht mit Geld tatsächlich umzugehen, sondern lediglich es auszugeben. Wenn immer noch was nachkommt, muss man es sich ja nicht einteilen. Und das ist das Verhängnis, dem viele Erwachsene in meinen Augen erliegen. Kann mir etwas nicht leisten, weil ich mein Monatsbudget bereits nach 2 Wochen für Ramsch rausgeworfen habe, überziehe ich einfach mein Konto und wenn das nicht mehr reicht, nehme ich eben einen Kredit auf. Und irgendwann ist dann das Ende der Fahnenstange erreicht und die Misere groß. Darum müssen sie schon frühzeitig lernen, dass Geld kein unerschöpfliches Gut ist, dass man auf simple Anfrage in unbegrenzten Mengen nachbekommt, wenn das eigene aufbebraucht ist.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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