"Kann" - Kinder stärker fördern

vom 08.07.2009, 21:38 Uhr

Mein Sohn ist eines der kann Kinder bei denen noch nicht feststeht ob sie schon eingeschult werden oder nicht. Ich bin der Meinung dass er schon so weit ist weil er sich im Kindergarten schon lange langweilt, aber die Lehrer meinen ich sollte ihn noch zuhause lassen.

Wo kann ich mich genauer über das ganze informieren damit ihc die richtige Entscheidung treffe?

» Novemberkind » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich würde eine Art IQ Test bei deinem Kind machen lassen. Dies kann glaube ich beim AKS gemacht werden, falls es bei euch so etwas gibt- vielleicht heißt es auch anders. Informiere dich doch einfach einmal beim Kinderarzt deines Vertrauens, der müsste das eigentlich auch wissen.

Wenn der IQ- Test zeigt, dass dein Kind sehr wohl für die Schule qualifiziert ist, könnte es sogar sein, dass er wirklich, wie du sagst, teilweise unterfordert ist, also für sein Alter überdurchschnittlich intelligent und dies in Desinteresse oder Passivität äußert. Wenn ein Ergebnis von über 130 vorliegt ist dein Kind hochbegabt und sollte spezielle Förderungen bekommen.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich habe meinen Sohn vorzeitig einschulen lassen und bin noch heute nicht sicher, ob es die richtige Entscheidung war. Denn für die Einschulung ist nicht alleine der IQ entscheidend, sondern auch die allgemeine Reife und das Sozialverhalten.

Mein Sohn hat zum Beispiel im Kindergarten angefangen, sich selbst das Lesen und Schreiben beizubringen, deshalb haben wir ihn eingeschult. Er ist auch jetzt in der dritten Klasse noch einer der Besten und hat trotz häufiger Krankheiten keine Probleme mit dem Schulstoff. Es war sogar zeitweise so weit gekommen, dass er den UNterricht gestört hat und die Hausaufgaben verweigert hat, weil ihm zu langweilig war. In dieser Hinsicht war es sicherlich die richtige Entscheidung ihn in die Schule zu lassen.

Nun gibt es aber noch den Punkt der sozialen Kompetenz und an diesen Problemen knabbert er teilweise heute noch. Er ist nämlich sehr sensibel und schnell beleidigt wenn jemand ihn hänselt. Das fing kurz nach der Einschulung an, dass er geärgert wurde weil er als einziger in der Klasse erst fünf Jahre alt war. Und wer deswegen einmal angefangen hat zu weinen, der hat eigentlich schon verloren.

Inzwischen ist er ja durch unseren Umzug in einer anderen Schule und musste sich auch hier erst eingewöhnen, was ihm sehr schwer gefallen ist. Der Junge in der Klasse, der meistens das Sagen hat, mag meinen Sohn nicht und entscheidet häufig, dass er in der Pause nicht mitspielen darf. Das ging die ganze zweite Klasse lang so und die Klassenlehrerein hat sich nciht darum gekümmert, obwohl ich sie mehrmals darauf angesprochen habe.

Seit diesem Jahr gibt es eine neue Klassenlehrerin und als ich mit ihr über das Problem gesprochen habe, dass mein Sohn Angst hat überhaupt noch zu fragen ob er mitspielen darf, hat sie sofort reagiert und eine Klassenkonferenz einberufen. Dort wurde das Problem mit der ganzen Klasse besprochen und seitdem hat sich das Verhältnis zu den anderen Jungs deutlich gebessert.

Ich merke aber immer wieder, dass er vielleicht diese eine Jahr Sicherheit im Kindergarten noch gebraucht hätte, um sich in der Schule besser behaupten zu können. In dieser Hinsicht habe ich also die falsche Entscheidung getroffen.

» Nicky14 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,09 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich weiß nicht genau ob das so gut ist. Mein Sohn wird am 18.08 erst 7 Jahre und hat das 1 Schuljahr nun hinter sich. Mein Sohn ist schlau und wurde auch immer so angesehen. Er ist allerdings ein sehr junges Muß-Kind noch in Baden-Württemberg. Leider ist er in den Unterrichtsstunden sehr unkonzentriert und verträumt und steht sich damit leider selber im Weg.

Das Kai mal in der Schule Probleme bekommen könnte, daran habe ich vor der Einschulung nicht gedacht. Er konnte schon die Buchstaben und rechnen und er machte einen taffen Eindruck. Auch die Erzieherinnen hatten keine Zweifel an meinem Sohn. Nun, aber es gehört mehr zur Schule wie nur schlau zu sein. Stillsitzen und aufmerksam sollten sie auch sein. Das konnte ich vorher nicht wissen.

Ich kenne auch einen Kann-Jungen der liesst nun wie ein Buch und wird erst im Februar 7 Jahre. Er ist ein Mathe und Deutsch-Genie. Aber was nützt es Valentin. Er muß alle 10 Minuten auf die Toilette und stört im Unterricht. Inteligenz alleine reicht nicht aus. Mein Sohn hat auch motorische Probleme. Das muß man alles berücksichtigen. Ich würde an Deiner Stelle Erzieherinnen und den Kinderarzt fragen.

Benutzeravatar

» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich stand auch vor der Entscheidung meinen Sohn in diesem Jahr mit 5 Jahren einschulen zu lassen. Ich habe mich dagegen entschieden und finde diese Entscheidung auch heute noch richtig.

So ist er zwar auch sehr intelligent, das wurde schon länger festgestellt. Inzwischen liest und schreibt er schon etwas. Mit den Erstklässlern diskutiert er, ob Unendlich eine richtige Zahl ist oder nicht - auch Mathematik liegt ihm sehr. Merken kann er sich auch vieles schnell, wenn er will. Auch Ausdauer und Konzentration sind schon länger ausreichend vorhanden. Das wäre also kein Problem und wenn man nur dies betrachtet, sollte er auch unbedingt eingeschult werden.

Allerdings war die soziale Kompetenz bis Anfang diesen Jahres noch ausbaufähig. So hat ihn sein Ehrgeiz manchmal schon sehr zurück geworfen, weil es eben beim ersten Mal klappen musste. Ebenso hatte er Schwierigkeiten sich in neuen Situationen zurecht zu finden. Das hat sich inzwischen alles gelegt und rein theoretisch wäre er nun so weit in drei Wochen eingeschult zu werden. Trotzdem finde ich es gut, dass mein Sohn noch ein Jahr im Kindergarten bleibt. Dort kann er all die neu erworbenen Fähigkeiten noch weiter einüben und festigen, denn diese sind für den Schulalltag auch enorm wichtig.

Wo man sich informieren kann? Wichtig bei meiner Entscheidung war mir die Einschätzung der Personen, die meinen Sohn schon länger kennen, ihn schon länger betreuen und auch entsprechende Fachkenntnis haben - das waren die Kinderärztin und die Erzieherin im Kindergarten. Die Entscheidung fiel leicht, weil beide gleicher Meinung waren und damit auch meine Zweifel bestätigten.

Im jetzt folgenden Vorschuljahr werden die künftigen Einschüler noch mal speziell so gefördert, wie es individuell sinnvoll ist. Bei einem ist die Konzentration, bei dem anderen das Selbstbewusstsein und bei einem Dritten wieder etwas anderes. Das wurde in Erzieher-Eltern-Gesprächen so festgelegt und wird auch von beiden Seiten unterstützt. In meinen Augen die sinnvollste und daher beste Förderung.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Bei meinem Sohn ist auch gerade das Thema, ob er nun mit sechs Jahren oder mit sieben Jahren in die Schule kommen soll. Mein Sohn hat auch so einen Intelligenztest gemacht und er hat eigendlich ganz gut abgeschnitten. Er ist jetzt zwar erst 5 Jahre alt aber ich mache mir natürlich jetzt schon Gedanken. Laut Erzieherin ist er noch Unterentwickelt im Verhalten und hat überhaupt kein Selbstbewustsein. Und das merke ich auch zu Hause. Also die im Kindergarten haben schon recht. Und auch mit der Sprache hat meiner Probleme und bekommt entsprechende Förderung.

Ich lasse alles auf mich zukommen und befolge den Rat der Kindergärtnerin. Und ich bin der Meinung das man sein Kind lieber noch ein Jahr lang Kind bleiben lassen kann. Die Schulzeit fängt dann eben 1 Jahr später an. Besser so als wenn ich mir hinterher Vorwürfe machen muss und mein Kind dann nicht mitkommt.

Benutzeravatar

» lissy02 » Beiträge: 621 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallo!

Ich würde, wenn die Lehrer sagen, dass er noch nicht reif genug ist für die Schule , das Kind auch nicht als "Kann" Kind extra fördern. Denn das wird sich in den weiteren Schuljahren dann auszahlen und dein sohn wird überfordert sein.

Wenn er schon vor der Schule gefördert werden muss, damit er die erste Klassse überhaupt besteht, dann muss er immer weiter gefördert werden. Denn irgendwann ist er so überfordert, dass er nicht mehr mitkommt.

So war es bei meinem Neffen und er ist ungefördert in die Schule gekommen mit 5 Jahren und ihm hat auch das erste Schuljahr nochr ichtig Spaß gemacht. Aber irgendwann war er so überfordert, dass er erst einmal eine Klasse wiederholen musste und dann auch einen Schulwechsel von der Realschule zur Hauptschule vornehmen musste.

Lasss dein Kind noch im Kindergarten und förder ihn in dem Jahr, in dem er warten muss um in die Schule zu kommen. So langweilt er sich nicht und du kannst sicher sein, dass er in der Schule dann nicht überfordert ist.

Wenn du aber unbedingt das Kind in die Schule geben willst, dann solltest du mal mit dem Schulamt reden und fragen, wo in deiner Nähe Fördermöglichkeiten sind. Die sagen dir dann auch, ob es gut für dein Kind ist oder nciht. Ich halte es für nciht gut und es ist meines Erachtens nur der Ehrgeiz der Eltern und nicht der Ehrgeiz des Kindes, was gestillt wird. Überlege dir diesen Schritt wirklich gut.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Mein Sohn war damals auch ein "Kann" - Kind, er hat im Oktober Geburtstag und wir hätten ihn problemlos einschulen lassen können, er hat mit ungefähr fünf Jahren angefangen zu Schreiben und hat dann immer lieber einfache Wörter geschrieben als gemalt.

Wir haben uns trotzdem gegen die Einschulung entschieden, wir wollten ihm die zusätzliche Zeit im Kindergarten einfach gönnen, denn in die Schule müssen die Kinder noch lange genug gehen. Ihm hat die zusätzliche Zeit im Kindergarten gut getan und er hatte bisher auch noch nie Probleme in der Schule.

Benutzeravatar

» Himbeereis » Beiträge: 917 » Talkpoints: 10,01 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallöchen,

mein Sohn war im letzten Jahr auch ein "Kann-Kind" (Oktober Geburtstag), jedoch habe ich ihn ein Jahr länger im Kindergarten gelassen, denn ich sehe es so wie meine Vorrednerin : Sie kommen schon früh genug in die Schule und dann ist es nicht mehr so locker und spielerisch wie im Kindergarten. Dann beginnt der Ernst des Lebens und das von Jahr zu Jahr härter. Man sollte sein Kind noch solange im Kindergarten lassen wie es geht.

Meinem Sohn tat das Jahr einfach nur gut und er konnte sich in diesem einen Jahr noch weiterentwickeln und sich entfalten. Es war für mich die einzig richtige Entscheidung und auch die Erzieherinnen sehen dies so. Jedoch habe ich ihn trotzdem beim Kinderarzt testen lassen. Dieser verstand zwar nicht, wieso ich ihn noch ein Jahr im Kindergarten lassen möchte, aber er akzeptierte es.

Nun kommt Léon dieses Jahr in die Schule mit all seinen Freunden und freut sich sehr darauf. Denke voll und ganz die richtige Entscheidung getroffen zu haben :)

Benutzeravatar

» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich bin als sogenanntes Kann- Kind eingeschult worden. Und ich habe meine Mutter später dafür gehasst.

Gut ich habe Ende Juni Geburtstag. Der Altersunterschied zu den Muss- Kindern war also nicht ganz so gross. In der Grundschule hatte ich einen Mitschüler der noch nach mir Geburtstag hatte und ich somit nicht die Jüngste war. Aber ab der Realschule war ich die Jüngste und fand das immer fürchterlich.

Als ich meine Mutter als Teenager mal darauf ansprach, hat sie gesagt, ich würde früher als meine Altersgenossen Geld verdienen, wäre früher mit der Schule fertig etc. Nur brachte mir das damals an sich wenig. Weil ich halt immer die Jüngste war. Ich wurde kurz bevor ich die Realschule beendet habe gerade mal 16 Jahre alt. In meiner Klasse war der Älteste schon lange volljährig. Während meine Mitschüler am Wochenende in die Disco gegangen sind, musste ich teilweise um 20 Uhr schon daheim sein.

Und auch später machte sich das bemerkbar. Ich konnte zwar mit Anfang 20 eine abgeschlossenen Berufsausbildung, eine nachgemachte Fachhochschulreife nachweisen und machte eine Fortbildung. Eine Fortbildung die mich auf dem Blatt Papier zwar berechtigte Lehrlinge auszubilden, nur war ich zu jung.

Vom IQ her war ich wahrscheinlich unterfordert. Aber es gibt keinen mehr, der mir dazu Auskunft geben könnte. Denn in der Schule war ich an sich nicht sonderlich gut. Beziehungsweise liesen die Leistungen irgendwann immens nach, wenn ich mir meine alten Zeugnisse so betrachte.

Es ist zwar gut und schön zu sagen, mein Kind kann schon in die Schule. Aber erstens finde ich, es verpasst auch was. Und je nach Werdegang wirkt sich das halt auch später aus. Und wie gesagt, ich fand es nie angenehm immer die Jüngste zu sein.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^