Freundin wurde mit ihren Kindern aus dem Bus verwiesen

vom 29.06.2009, 10:07 Uhr

Hallo

Das war bei uns am Wochenende der Aufreger des Tages. Wir waren spazieren, als wir eine Freundin trafen, die uns mit ihren Kindern begegnete. Ihre große Tochter wird bald 3 und die Kleine ist knapp 3 Monate. Sie war total aufgeregt und weinte fast, folgendes erzählte sie uns als wir fragte was war.

Wir wohnen alles etwas Außerhalb und deshalb fahren wir oft mit dem Bus in die Stadt um Besorgungen zu machen und wieder zurück. Das machte sie an diesem Tag auch. Auf dem Rückweg gegen Mittag war ihre Große schon etwas weinerlich weil sie wohl müde war und deshalb jammerte sie.

Als sie mit ihren Kindern in den Bus einstieg, zu Fuß von der Stadt zu uns braucht man circa eine Stunde, da meinte der Busfahrer schon, dass sie ihre Tochter doch dann bitte mal beruhigen soll, die anderen Fahrgäste würden sich sonst gestört fühlen. Sie bekam es auch hin, die Große ließ sich etwas beruhigen.

Nach ungefähr der Hälfte der Strecke fing sie wieder an zu Quengeln und weinte dann auch, weil sie eben so geschafft war. Da hielt der Busfahrer an der nächsten Station an, bis zu uns nach Hause wären es noch zwei weitere gewesen, diese liegen aber weit auseinander. Der Fahrer ging zu ihr und sagte ihr wohl wörtlich, dass hier für sie Entstation wäre und sie bitte mir ihren Kindern den Bus verlassen soll. Das Geschreie der Tochter würde die anderen Fahrgäste stören und er kann sie deshalb nicht weiter transportieren.

Sie meinte noch, dass sie eben nur müde wäre und sie in zwei Stationen eh aussteigt. Der Fahrer blieb hart und meinte er fährt sonst nicht weiter. Da mischte sich wohl eine ältere Dame ein, die dann meinte, dass es wirklich störend wäre und sie schon aussteigen soll wodurch sich der Busfahrer bestätigt fühlte. Und unsere Freundin, das gutmütige Schaf steigt aus (das gutmütige Schaf ist lieb gemeint – sie will halt nie Ärger provozieren.)

Nun kam sie angelaufen, über eine halbe Stunde, den Kinderwagen schiebend und ihre große Tochter auf dem Arm weil diese die Strecke nicht mehr laufen konnte. Echt als sie uns diese Geschichte erzählte, bin ich fast vom Glauben abgefallen. Wie kann man eine Mutter mit Kleinkind und Säugling aus dem Bus verweisen? Na ja ihr Mann ist da nicht so, der wird sich hoffentlich an die Berliner Verkehrsbetriebe wenden.

Wir waren uns einig von uns wäre niemand gegangen, im Gegenteil, wir hätten uns den Namen des Fahrers gegeben und die Busnummer aufgeschrieben, Uhrzeit und Haltestelle gemerkt und dann hätte es einen schönen Beschwerdebrief gegeben. Na mal gucken ob das ein Nachspiel hat.

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» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Das ist ja mal echt der Hammer, ich kann das gar nicht glauben. Wie kann man eine Mutter die alleine mit zwei kleinen Kindern ist aus den Bus rauschmeißen. Ich wäre nicht ausgestiegen. Egal ob die kleine weint oder nicht. Die hätte ja auch krank sein können und nicht nur müde. Ich finde das ist eine Unverschämtheit. Und das sich die Oma aus den Bus auch noch eingemischt hat und den Busfahrer unterstützt hat finde ich genauso grausam. Ältere Damen wollen immer mit Respekt behandelt werden und die möchten das man für die aufsteht, wenn der Bus voll ist. Gerade von solchen Leuten erwarte ich dann auch das die etwas Respekt haben.

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» lissy02 » Beiträge: 621 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallo!

Also ich finde das auch eine bodenlose Frechheit. Schließlich bezahlt deine Freundin ja für den Bus! :twisted: Aber den Namen des Busfahrers herauszufinden, sollte kein Problem sein, wenn man in der Zentrale anruft und dort nachfragt wer an dem Tag zu dieser Zeit die Strecke gefahren ist.

Natürlich ist Kindergeschrei nervend aber deshalb kann man doch nicht eine Frau mit zwei Kindern aus dem Bus schmeißen. Das ist doch total Rücksichtslos. Ich denke deiner Freundin, war das auch peinlich :(, wenn gleich zwei Leute auf sie einreden und sagen, dass sie gehen soll. Da wäre ich wohl auch gegangen.

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» Ketmausal » Beiträge: 346 » Talkpoints: 30,83 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wie krass ist das denn? Ich meine, ich finde schreiende Kinder ja auch total nervig und wenn ich sowas im Bus neben mir habe hoffe ich auch, dass die Personen möglichst schnell aussteigen - aber es ist mindestens genauso nervend wenn irgendwelche Kids denken sie müssten die Umwelt mit ihren kleinen, scheppernden Handy Lautsprechern an ihrem Musikgeschmack teilhaben lassen oder wenn sich Paare lautstark streiten oder wenn jemand lautstark telefoniert und so weiter. Ob der Busfahrer sich wohl auch traut diese Leute vor die Tür zu setzen? Irgendwie habe ich da meine Zweifel. Und letztendlich kann man als Fahrgast doch auch nicht erwarten, dass in öffentlichen Verkehrsmitteln Grabesstille herrscht.

An ihrer Stelle würde ich mich auf jeden Fall beschweren und neben einer Entschuldigung auch den Fahrpreis zurückfordern. Und wenn von der betreffenden Stelle keine Rückmeldung kommt oder wenn die auf Stur schalten gibt es ja auch noch die Medien, die solche Geschichten ja ganz gerne zu haben scheinen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Hallo

Ich habe auch keine Ahnung was in den Busfahrer, gefahren ist, wie schon geschrieben, ich wäre nicht ausgestiegen, jedenfalls nicht ohne den Namen des Busfahrers sowie die Nummer des Buses und der Dame hätte ich gehörig meine Meinung gesagt.

Jeder Hund darf da ohne Maulkorb mitfahren ohne, dass jemand was dagegen sagt – liebe Hundebesitzer bitte nicht angegriffen fühlen, aber eine Mutter mit zwei Kindern rauszusetzen finde ich auch gesagt mehr als unmöglich und verantwortungslos, diese Leute waren wahrscheinlich nie klein beziehungsweise hatten kleine Kinder.

Na ja ihr Mann wird das schon regeln und sich an die Verkehrsgesellschaft wenden, wer den Bus fuhr bekommt man bestimmt raus, wenn man Uhrzeit und Strecke kennt, die wird zu dem Zeitpunkt ja bloß ein Busfahrer gefahren sein.

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» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Naja, nachdem herausgekommen ist, daß die Bahn in der Vergangenheit öfters mal Minderjährige aus dem Zug geworfen hat, weil sie ihre Schüler- oder Monatskarte nicht vorweisen konnten, wundert mich auf dieser Welt solch ein Vorfall auch nicht mehr. Das ist wirklich unglaublich traurig. Der Busfahrer sollte sich in Grund und Boden schämen.

Aber auch die alte "Kuh", macht mich wahnsinnig wütend. Hat die selber keine Kinder groß gezogen. Gerade die Mütter, egal wie alt, sollten zusammen halten. Wir haben doch alle mal quengelnde Kinderchen mit uns rumgetragen. Das ist in Ordnung und würde mich in der Öffentlichkeit niemals stören. Ich will gar nicht wissen, welchen Streß unsere Eltern gehabt haben, als wir mal Kinder waren. Und das kann keiner abstreiten, klein waren wir alle mal!

Wenn ich in dieser Situation dabei gewesen wäre, hätte deine Freundin den Bus hoffentlich nicht verlassen müssen. Oder ich wäre mit ausgestiegen, um ihr zu helfen. Ich muß gestehen, daß mir beim Schreiben beinahe die Tränen die Wangen herunterlaufen, so traurig finde ich das. Wie kann man nur!

Auf jeden Fall würde ich deiner Freundin raten, sich bei höheren Stellen zu beschweren und sich gleichzeitig um ihre Rechte zu kümmern. Nun bin ich kein Rechtsanwalt, aber möglicherweise sind die Rechte der Kinder oder der Mutter verletzt worden. Man sollte versuchen, daß das keiner anderen Familie jemals wieder passiert. Spreche bitte deiner Freundin mein aufrichtiges Bedauern aus.

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Also ganz ehrlich gehöre ich auch zu den Menschen, die Kindergeschrei in öffentlichen Verkehrsmitteln als sehr lästig empfinde. Wenn der begleitende Elternteil sich aber sichtbar bemüht das Kind zu beruhigen und es trotzdem weiter schreit sehe ich als Fahrgast ein, dass das Kind müde oder hungrig oder wer weiß was ist, was so leicht nicht zu beheben ist und habe Verständnis. Leider ist es aber oft so, dass Eltern sich überhaupt nicht um das Geschrei des eigenen Kindes kümmern, in dem Fall hätte ich das Verhalten beziehungsweise eine Zurechtweisung durch den Fahrer verstanden.

In diesem konkreten Fall, so wie er von dir geschildert wurde, empfinde ich das Verhalten des Fahrers und der Mitfahrerin als absolut unverschämt. Allerdings hätte ich mich auch nicht so unterbuttern lassen und wäre nicht aufgestanden, sondern hätte die Sache ausgesessen und entsprechend verbal gekontert. An Stelle deiner Freundin würde ich mich bei den Verkehrsbetrieben beschweren und gegebenfalls auch einen Leserbrief an eine lokale Zeitung schreiben, damit ein öffentlicher Druck auf die Betreiber des Busunternehmens ausgeübt wird.

Das Verhalten der Mitfahrer kann ich aber auch nicht verstehen, entweder waren dies wohl extrem selbstgerechte Menschen ohne Erfahrung im Umgang mit Kindern oder ihnen fehlt es an Zivilcourage.

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» Feuerputz » Beiträge: 1415 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich wäre auch nicht ausgestiegen, schließlich habe ich für die volle Strecke bezahlt und da kann mir der Busfahrer den Dienst nicht einfach verweigern. Ich hätte es ausgesessen. Die Fahrer haben einen strengen und knapp bemessenen Zeitplan. Irgendwann hätte er weiter fahren müssen, wenn er nicht den ganzen Ablauf stören und dadurch Stress bekommen wollen würde.

Das Beste wird wirklich sein einen Beschwerdebrief an die Vorgesetzten zu schicken. Es wird wahrscheinlich (wenn überhaupt) nur eine lächerliche Entschädigung geben. vielleicht bekommt der Fahrer aber eine Abmahnung und überlegt sich bei der nächsten Mutter mit Kindern ob er sie so unverschämt anmaulen soll.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hallo

Unsere Freundin ist eher ruhiger Natur, sie versucht immer allem Ärger aus dem Weg zu gehen und möglichst nicht aufzufallen. Nun muss ich vielleicht doch dazu sagen, dass sie aus Chile kommt, sehr gut deutsch spricht aber in so einer Situation doch eher unsicher zu sein scheint.

Das Verhalten der Mitmenschen kann ich leider auch nicht verstehen, ich hätte als Gast sehr wohl was gesagt und den Busfahrer gefragt ob er sich seines Handelns bewusst ist. Wahrscheinlich hat er als Kind nie geweint. Aber klein waren wir ja alle mal und mit Sicherheit keine 100%igen Engel.

Ich kann selber nicht verstehen, wie man sich über Kindergeschrei, es sei denn man ist als Mutter so gleichgültig und versucht sein Kind nicht zu beruhigen, aufregen kann. Der Rest hat dann einfach mal wieder weggeguckt, sonst wären sie wahrscheinlich auch rausgeflogen. Also, abschließend kann ich nur sagen, dass es mir weder als Gast noch als Mutter mit Kindern passiert wäre, ich wäre auch sitzen geblieben.

Wie schon geschrieben wurde, er hätte nicht den ganzen Tag gewartet und wenn doch, bin ich mir sicher, dass er am Ende der jenige gewesen wäre, welcher den Ärger bekommen hätte. Eine Beschwerde wird es, wenn es sie nicht schon gab, auf jeden Fall geben, ich finde auch, dass eine Entschuldigung hier angebracht wäre.

Vom Fahrgeld, auf dieser Strecke 1,60 Euro mal abgesehen, aber es war eine bezahlte Dienstleistung und diese hat man zu erhalten wenn man sie bezahlt hat. Das Verhalten war nicht nur falsch sondern auch echt unmenschlich, vor allem wenn man bedenkt, dass ein Kleinkind und ein Säugling mit betroffen waren.

Ich werde euch auf dem Laufenden halten, ihr Mann wird uns bestimmt erzählen, was dabei rauskam und wie es weiter ging.

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» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich muss sagen, dass ich beide Seiten in gewisser Weise nachvollziehen kann.

Zum einen hat deine Freundin für eine Dienstleistung bezahlt, also für den Transport mit dem Bus. Dann wurde ihr die komplette Inanspruchnahme der versprochenen Leistung allerdings nicht gewährt, da sie ja vorzeitig aus dem Bus verwiesen wurde. Dieser Aspekt ist natürlich problematisch. Für die Frau selbst ergaben sich aus dieser Sache natürlich auch Nachteile, wobei das rechtlich wahrscheinlich nicht relevant sein dürfte. Theoretisch hätte sie ja auch den nächsten Bus nehmen können, um nicht laufen zu müssen. In Berlin ist das öffentliche Verkehrsnetz sehr gut ausgebaut.

Auf der anderen Seite kann ich es sehr gut nachvollziehen, dass sich der Busfahrer und auch andere Fahrgäste durch Lärm gestört fühlen. Ich fahre nur sehr selten mit öffentlichen Verkehrsmitteln und finde es jedesmal ziemlich anstrengend, gerade weil es so laut ist. Ich könnte mir nicht vorstellen, diesen Lärm regelmäßig zu ertragen. Man sollte auch diese Seite einmal sehen. Die Busfahrer sind garantiert an einiges gewöhnt und wenn ein Fahrer jemanden aus dem Bus verweist, muss schon einiges passiert sein. So ewas passiert nicht einfach aus einer Laune des Fahrers heraus. Vielleicht hat der Fahrer mehrfach darum gebeten, dass die Frau das Kind doch beruhigen möge. Dass er die Familie grundlos aus dem Bus wirft, kann ich mir nicht vorstellen. Natürlich sind Kinder laut, aber Eltern sollten auch in der Lage sein, ihr Kind beruhigen zu können.

Übermäßige Störungen immer nur mit den Worten "das sind halt Kinder, die sind so" zu entschuldigen, finde ich falsch. Auch Kinder müssen Grenzen kennen und sich an ein sozialverträgliches Verhalten gewöhnen. Bei einem Baby ist das natürlich nicht möglich, allerdings sollte ein Kleinkind dieses Schritt für Schritt erlernen können. Jemand, der im Bus laut singt oder seinen MP3-Player extrem laut betreibt, wird mit Sicherheit auch auf sein Störpotential hingewiesen - und das zu recht. Bevor man die Schuld immer auf die anderen schiebt, sollte man sich selbst auch mal fragen, ob man selbst nicht auch Anteil an dem Vorfall hat.

Nun ist die Sache nicht zu ändern und so schlimm wird es nicht gewesen sein, dass sich jetzt eine riesengroße Beschwerde gegen die Berliner Verkehrsbetriebe rechtfertigen lässt. Ja, vielleicht könnte man eine Mail schreiben und vielleicht bekommt man auch eine Entschuldigung, allerdings bringt das in meinen Augen überhaupt nichts und ich sehe die Verkehrsgesellschaft auch nicht in der Position, sich für irgendetwas entschuldigen zu müssen.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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